Ein Aufsteiger ist der kommende Gegner des FC Normannia. Ein Prädikat, das im Fall der TSG Tübingen sachlich richtig, aber auch ein wenig irreführend ist. Denn die Tübinger haben eine starke Vorrunde gespielt, sind direkter Tabellennachbar der Normannia. Der FCN ist Vierter, die TSG liegt einen Platz und nur ein Pünktchen dahinter.

TSG-Toptorjäger ist verletzt

„Tübingen ist ein Gegner, der uns alles abverlangen wird“, dessen ist sich Normannia-Trainer Holger Traub sicher. Das war in der Hinrunde schon so: Mit 3:4 mussten sich die Gmünder am zweiten Spieltag Ende August geschlagen geben gegen Tübingen. Zwei Tore machte dabei TSG-Toptorjäger Jonas Frey, der die Tübinger mit 30 Landesliga-Toren in der Vorsaison zum Titel geschossen hatte. Vor ihm zumindest muss sich der FCN nicht fürchten: „Er ist derzeit verletzt“, weiß Holger Traub – „aber dem messen wir nicht so viel Bedeutung bei“.

Nicht dass seine Fußballer denken, es gehe womöglich auch mit etwas weniger Einsatz. Holger Traub hatte mit einer in diese Richtung gehenden Motivationsstruktur zuletzt genug zu tun: Beim 1:5 im abschließenden Testspiel am vergangenen Samstag gegen Ehingen hinterließen die Normannia-Fußballer exakt diesen Es-reichen-auch-90-Prozent-Eindruck. „Das Spiel war ein Warnschuss vor den Bug“, sagt Traub, der versucht hat, in dieser Trainingswoche das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass nun in Tübingen wieder volle Konzentration und Einsatz gefragt sind. „Wir müssen da anknüpfen, wo wir in der Vorrunde aufgehört haben. Bei den Tugenden, die uns als Team und jeden einzelnen Spieler ausgezeichnet haben“, sagt der Trainer.

Gespräche und Überstunden

„Das 1:5 war ein Warnschuss vor den Bug.“ Holger Traub, FCN-Trainer

Darum gab es etliche Einzelgespräche in dieser Woche – und Überstunden für die Defensivabteilung. „Am Dienstag nach dem Training haben wir noch mit der Viererkette und den beiden Sechsern Details im Spielaufbau durchgesprochen.“

Die Personalsituation beim FCN hat sich derweil weiter verbessert, die beiden Zahn-OP-Patienten Dominik Pfeifer und Pascal Werba sind wieder ins Training zurückgekehrt. Kapitän Marcel Funk dagegen hat wegen Wadenproblemen weiter pausiert, „bei ihm ist es 50:50, ob er einsatzfähig ist,“ sagt Traub.

Sorgen wegen einer möglichen Spielabsage muss man sich in Gmünd keine machen. „Unser Kunstrasen ist frei, ich gehe fest davon aus, dass wir spielen können“, sagt TSG-Abteilungsleiter Alexander Wütz.

So könnten sie spielen: Ellermann – Fichter, Lämmle, Stölzel, Glück – Kianpour, Gnaase – Pfeifer, Mayer, Kolb – Bauer.

© Gmünder Tagespost 01.03.201