Wie sieht sie aus, die Stammelf unter dem neuen Coach Zlatko Blaskic. Ein Überblick.
Tor: Da braucht der FCN-Coach nicht lange überlegen: Yannick Ellermann ist und bleibt die Nummer eins.
Abwehr: Als Chef in der Zentrale bleibt Daniel Stölzel im Amt, neben ihm setzt der Trainer als Innenverteidiger auf Simon Fröhlich oder den 19-jährigen Lucas Schuckenböhmer. Patrick Lämmle ist von innen nach rechts gewandert, links dürfte Fabian Kolb gesetzt zu sein.
Mittelfeld: Die Doppelsechs ist dieselbe wie unter dem alten Coach: Fabian Kianpour und Marvin Gnaase. Weil Letzterer im Test nicht einsatzbereit war, konnte man die Stellvertreter spielen sehen: Iurii Kotiukov und Moritz Seltenreich. Rechts schien bislang Anthony Coppola (am Samstag verletzt) gesetzt, allerdings machte der technisch starke Winter-Neuzugang Sangar Aziz dort ein sehr starkes Spiel. Links drüben im Mittelfeld ist vieles möglich: Diesmal lief dort Ferhat Karaca auf, auch Felix Bauer, Fabian Kolb, Florijan Ahmeti können dort spielen.
Sturm: Im Gegensatz zu Vorgänger Holger Traub favorisiert Zlatko Blaskic das Spiel mit zwei Spitzen. Dass Alexander Aschauer zurecht gesetzt ist, untermauerte der Ex-Profi im letzten Test nicht nur durch drei Tore, sondern auch durch gute Vorarbeit für die Offensivkollegen. Auch Ferhat Karaca „bleibt gesetzt“, hat der Trainer betont. Im Ilshofen-Spiel durfte aber Felix Bauer neben Aschauer in der Mitte stürmen („Ich wollte ihn mal im Zentrum sehen“) und nutzte die Chance, für sich als Alternative zu werben. „Felix Bauer ist ein Thomas-Müller-Typ: Man weiß nie, was haut er raus; diese überraschende Spielweise gefällt mir.“
Normannia besser als der Oberligist
Es war eine gelungene Generalprobe eine Woche vor dem Saisonstart: Die Normannia ließ dem Oberligisten TSV Ilshofen beim 4:0 (1:0) auf dem heimischen Kunstrasen keine Chance.Gästetrainer Michael Hoskins musste einige Ausfälle verkraften, darunter den Ex-Normannen Dominik Pfeifer, der wegen Leistenbeschwerden nicht spielen konnte. Aber das war nicht entscheidend, denn auch beim FCN fehlten fünf Fußballer: Neben den zwei absoluten Stammspielern Anthony Coppola und Marvin Gnaase auch Florijan Ahmeti, Ricardo Dias Matos und Toni Suddoth.
FCN-Trainer Zlatko Blaskic brachte auch so eine schlagkräftige Elf auf den Platz. Und als ob der nahende Saisonstart endlich für genug Motivation sorgte, ließen die Normannia-Fußballer ihr Dauerdefizit aus der bisherigen Vorbereitung weg: erst mal mit einer pomadigen ersten Halbzeit anzufangen.
Klassenunterschied andersrum
Diesmal war von Beginn an alles da, was eine gute Fußballmannschaft ausmacht: Konsequenz und Biss beim Pressing, Spielfreude nach vorne und der sichtbare Wille, 100 Prozent zu geben. Mit dem Effekt, dass man den Klassenunterschied nicht sah, es sah eher nach Gegenteil aus: Die Normannia dominierte klar, erspielte sich viele Torchancen, während die Ilshofener kaum im Sechzehner des FCN auftauchten. Der verdiente Führungstreffer fiel durch eine schöne Koproduktion über die starke rechte Seite: Außenverteidiger Patrick Lämmle schickte Sangar Aziz, der präzise nach innen passte, wo Alexander Aschauer am Fünfmeterraum bereitstand, um seinen Torjägerjob zu machen: 1:0 nach 25 Minuten.„Das ist das beste Spiel, das ich in diesem Jahr gesehen habe“, meinte FCN-Betreuer Bernhard Dangelmaier in der Pause. Und seine Kicker gaben sich viel Mühe, die Einschätzung auch in der zweiten Halbzeit zu bestätigen.
"Man darf das Ergebnis nicht überbewerten."
Stephan Fichter,
Normannia-Teammanager
„Karaca bleibt gesetzt“
Der FCN-Coach tauschte zunächst auf drei Positionen, sein Team war aber weiterhin dominierend. Unter anderem blieb Offensivspieler Ferhat Karaca draußen, der Gewinner der bisherigen Vorbereitung, der diesmal etwas glücklos spielte. „Er war heute nicht geradlinig genug, aber er bleibt für mich gesetzt. Er ist ein Spieler, der Vertrauen braucht“, so der Trainer.Geradlinig präsentierte sich Alexander Aschauer, der in der zweiten Halbzeit noch zwei Treffer nachlegte (49. und 82).
Es wäre noch mehr möglich gewesen gemessen an der Zahl der herausgespielten Torchancen für die Normannia, auch die Innenverteidiger Simon Fröhlich und Daniel Stölzel machten bei Standards im gegnerischen Sechzehner auf ihre Kopfballstärke aufmerksam. Das vierte Tor erzielte Außenverteidiger Patrick Lämmle (80.), der eine gute Leistung damit krönte.
Sehr konzentriert und aggressiv in der Defensive, fleißig und konsequent im Abschluss: FCN-Trainer Zlatko Blaskic konnte gegen den TSV Ilshofen sehr zufrieden sein mit dem Auftritt seines Teams. Immerhin war’s ein Zu-Null-Spiel gegen einen Oberligisten.
Auch Teammanager Stephan Fichter war zufrieden („Es war eine sehr gute Leistung“), trat aber auch auf die Euphoriebremse: „Man darf das Ergebnis nicht überbewerten – so wie die bisherigen Ergebnisse in der Vorbereitung auch.“
Auf jeden Fall konnten die Normannia-Zuschauer ziemlich genau sehen, wie die Stammelf zum Saisonstart (Samstag, 22. Februar, zuhause gegen Calcio Leinfelden-Echterdingen) in den Grundzügen aussieht. Die Aufstellung gegen Ilshofen sei durchaus eine Möglichkeit, so Trainer Blaskic. Ein paar Variationsmöglichkeiten gibt es aber noch. Die meisten Personalentscheidungen sind gefallen, „zwei, drei Positionen sind noch offen“, sagt Blaskic.
Normannia – lshofen 4:0 (1:0)
FCN: Ellermann - Lämmle, Fröhlich (45. Schuckenböhmer), Stölzel, Kolb (45. Glück) - Aziz (82. Toscano), Kotiukov (60. Seltenreich), Kianpour, Karaca (45. Iatan) - Bauer, Aschauer.TSV: Wiezst - Schelhorn, Egner, Mbodji (Brenner), Wilske - Lausenmeyer, Hahn, Eiselt (45. Wackler), Rodewald - Kurz, Bergheim (65. Lindner).
Tore: 1:0 Aschauer (25.), 2:0 Aschauer (49.), 3:0 Lämmle (80.), 4:0 Aschauer (82.)
© Gmünder Tagespost 16.02.2020