(dud) Ein packender Tag, viel Dramaturgie und jede Menge Höhen und Tiefen der Emotion erlebte der Normannia-Tross am gestrigen Tag. 1 1/2 Jahre Vorarbeit, Leidenschaft und letztlich das Abrufen des ganzen Nervenkostüms an einem Punkt waren der Schlüssel zu einem tollen Erlebnis.

In Königsbronn versammelten sich die letzten 12 Mannschaften der 143 Teilnehmer zur Endrunde um den Bezirkshallenmeister. Die Ausrichter haben ganze Arbeit geleistet und da Geläuf würdig vorzubereiten. Die Spannung war in der gesamten Halle zu spüren.

Die kleinen Normannen fanden Ihre Gesichtsfarbe erst wieder nach einem gelungenen Auftakt gegen den  Top-Favoriten aus Heidenheim. Die erste Partie gegen den Nachwuchs des Zweitliga-Clubs verlief sehr diszipliniert. Taktisch gut ausgerichtet erspielten sich die Mannen von Trainer Andreas Schunter eine stabile Ausgangssituation. Die Gmünder ließen in der Defensive wenige Tormöglichkeiten zu. Selber setzte das Team giftige Nadelstiche gegen das Heidenheim Tor. Die Einschussmöglichkeiten entschärfte der gut parierende Heidenheim Keeper. Diese Punkteteilung war für beide Teams akzeptabel und ein solider Grundstein für die Vorrunde.  

Die erste Pflichtaufgabe auf der „Road to the Pot“ stellte der TSG Giengen dar. Große Zweifel ließ das Team aber gar nicht erst aufkommen. Relativ schnell und ohne jegliche Schnörkel dominierten die Kids das Geschehen. Das schnelle 1:0 nahm die Nervosität. Das 2:0 folgte quasi auf dem Fuße. Mit diesen 4 erreichten Punkten schien alles besprochen zu sein.  
Die Vertreter aus der östlichsten Ostalb, der SF Dorfmerkingen/Elchingen stellten sich als kleine Quirlige und sehr aggressives Team heraus. Aggressiv im positiven Sinne. Frühes Anlaufen und stetiges Pressing rüttelten die Normannen kräftig durch. Ein Unentschieden hätte der Normannia durchaus gereicht, aber der Lucky-Punch lag stetig in der Luft. Gute 5 Minuten benötigten die Normannen um die Jungs aus Dorfmerkingen in Griff zu bekommen. 1:0 und der Jubel rauschte durch die Gmünder Fanreihen. Das 2:0 stellte die Weichen auf einen sicheren Einzug in die Zwischenrunde. Die Zug rollte. Der rasende Express der kleinen Normannen war in Fahrt.

Die Zwischenrunde war an Spannung nicht zu überbieten. Eine lösbare Aufgabe stand vermeintlich auf dem Programm. Die Gegner Union Wasseralfingen und die SG Bettringen  meisterten Ihre Aufgaben in der Vorrunde weitestgehend souverän. Es schlug die Stunde des Schiedsrichters. In der Partie gegen die Union Wasseralfingen lief von Beginn an alles nach Plan. Die Normannia bestimmte das Spiel und die Union verteidigte clever. Die Chancenverwertung ließ das Gmünder Publikum verzweifeln. Als der Union-Keeper mit beiden gestreckten Füßen Lennart Frei außerhalb des 6 Meter-Kreises brachial zu Fall gebracht hatte, blieb der Pfiff des Unparteiischen aus. Sehr zu Verwunderung der Gmünder Delegation. Eine klare Fehlentscheidung mit verheerenden Wirkung. Lennart Frei musste den Platz verletzt verlassen und quasi im Gegenzug netzte die Union zum 0:1 ein. Ein Treffer, der trotz leidenschaftlichem Kampf nicht bereinigt werden konnte.
Die Sensation war perfekt. Die Union brachte die Favoriten aus Gmünd zu Fall.

Zu diesem Zeitpunkt war der Traum des Hallenbezirksmeisters quasi ausgeträumt. Die SG Bettringen war in diesem Fall unser einziger „Strohhalm der Hoffnung“. Und Bettringen sollte uns nicht enttäuschen. Die Gmünder Vorstädter taten alles um auch Ihren Traum vom Finale weiter zu träumen. Die SG gewann ebenfalls durch eine fragwürdige Entscheidung des Referees kurz vor dem Ende der Partie. Der Bettringer Stürmer netzte 2 Mal für die eigene Mannschaft und für die Gmünder Seele ein.    

Die Normannen hatten Ihr Glück wieder in  eigener Hand. Mit einem Sieg von mindestens 2 Toren Abstand wäre ein Finaleinzug geschafft.

Mit gewisser Anspannung und jede Menge Power begannen die Normannen sich diesen Erfolg zu erarbeiten. Im Showdown drückten die Normannen gewaltig aufs Tempo. Von der ersten Sekunde an glaubte das Team an ein Weiterkommen. Die Körpersprache der Jungs ließ keine Zweifel aufkommen. Malik Demirci brach den ersten Bann. Gegen seine alten Kameraden schob er das Leder überlegt ins Netz und das Spiel nahm seinen Lauf. Die Euphorie nährte sich neuer Hoffnung. Als Moritz Dudium den ersehnten zweiten Treffer erzielte brachen alle Dämme. Die Gmünder hatten Lunte gerochen und spielten nun befreit auf. Die Anzahl der Schüsse aufs Bettringer Tor erhöhte sich alle 20 Sekunden. Der Jubel im Gmünder Team brach aus allen heraus, als die Sirene das Ende des Aufeinandertreffen verkündete.

Im Nachhinein etwas schade für unsere Freunde aus Bettringen, die durch die Niederlage komplett aus der WFV Qualifikation gerutscht sind, aber dieses K.O. Spiel konnte leider nur einen Gewinner haben. Danke nochmals an die Bettringer, die sich über das ganze Turnier sehr fair und sportlich verhalten hatten.

„Fiiiiiinallllleeee….ooooohh ooooohhhh….“

Erneut gegen den Top-Favoriten von der Ostalb half nur eine gute und disziplinierte Leistung. Die Kräfte der Schwerzer-Kicker waren bereits im roten Bereich des Akkus. Im Finale spielten die FCH’ler gut auf und gestalteten die Partie. Dem Tempo der Heidenheim setzten die Gmünder eine disziplinierte Defensiv-Leistung entgegen. Heidenheim erspielten sich die eine oder andere gute Chance. Eine Großchance kratzte Lukas Schunter nach zweifachem Pfostentreffer von der Linie. Das Spiel lieferte wenige Highlights, da Gmünd sich aufs kontrollierte Verteidigen beschränkte und die Heidenheimer kein abschließendes Mittel fanden. Selbst eine 5-minütige Verlängerung lieferte keinen Sieger. Spannender konnte ein solcher Wettbewerb keinen Sieger finden. Das 6-Meter-Schießen musste es richten. Volle Kulisse, Anspannung in der Halle und nervöse Kinder am Punkt. Mit Nervenstärke und einer souveränen Körpersprache traten unsere Jungs zum Punkt. Lukas Schunter avancierte zum Held. Bereits den ersten Ball der Heidenheimer fischte er weg. Seine Mannen taten es ihm gleich und trafen souverän. Nach dem entscheidend verwandelten Treffer… brachen alle Dämme. Die Freude war riesig.

WIR SIND BEZIRKSHALLENMEISTER 2019 !