Der Spielmacher ist gesperrt, ein Stamm-Innenverteidiger verletzt, und nun ist auch noch die Nummer eins angeschlagen: Normannia-Keeper Yannick Ellermann hat sich in dieser Woche im Training eine Rippenprellung zugezogen. „Es ist bei einem Zusammenstoß mit einem Mitspieler passiert“, erzählt FCN-Trainer Holger Traub. Nach dem Abschlusstraining an diesem Freitag soll die Entscheidung fallen, ob Ellermann am Samstag gegen den Bahlinger SC spielen kann. Fällt er aus, wird der 19-jährige Malte Quiceno Mainka zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz kommen.

FCN ist sichtbar geschwächt

Selbst mit dem wichtigen Rückhalt Ellermann ist die Ausgangsbasis für den FC Normannia vor dem 2019er-Liga-Auftakt am Samstag (Anpfiff: 14 Uhr auf Kunstrasen) schon keine gute: „Es wird eine Riesenherausforderung“, hat Holger Traub bereits vor Tagen gesagt. Denn der Normannia-Coach hat sich am Sonntag ein Testspiel seines Teams anschauen müssen, bei dem die Schwächung der Mannschaft offensichtlich war – und der Verbandsligist Calcio Leinfelden-Echterdingen einen verdienten 3:1-Sieg landete.

Baustelle Nummer eins war und ist die Innenverteidigung, in der Stammplatz-Inhaber Patrick Lämmle wegen einer Bänderdehnung ausfällt. Sein Nebenmann Daniel Stölzel ist eben von einer Grippe genesen, hat aber immerhin diese Woche schon wieder trainiert. Und Simon Fröhlich, eigentlich Ersatzmann Nummer eins, ist ebenfalls angeschlagen.

Offensiv scheint die Lage unverändert zur Vorrunde: Die Normannia-Elf rackert, erspielt sich Torchancen, aber zu wenig zwingende – und trifft viel zu selten. Daran haben im Testspiel auch die beiden offensiven Winter-Neuzugänge Serkan Uygun und Ferhat Karaca nichts geändert. Und ein Transfer der Güteklasse „Hilft uns sofort weiter“, wie es Andreas „Bobo“ Mayer vor gut einem Jahr war, ist dem FCN im Winter nicht gelungen.

Das glaubt dagegen der kommende Gegner Bahlinger SC hinbekommen zu haben, zumindest auf dem Papier sieht es so aus: Die Bahlinger haben den Ex-Profi Shqipon Bektasi verpflichtet, der 28 Jahre alte frühere SC-Freiburg-Profi (zwei Bundesliga-Einsätze) hat gleich einen Dreieinhalb-Jahres-Vertrag bis 2022 bekommen.

Bahlingen: „Zeichen gesetzt“

„Wir haben mit ihm ein Zeichen gesetzt, dass wir in der Rückrunde noch mal alles raushauen wollen“, hat SC-Teammanager Bernhard Wiesler gegenüber der Badischen Zeitung gesagt. Die Bahlinger waren im Sommer im Stil eines Spitzenteams in Liga gestartet, später im Saisonverlauf dann aber ins Mittelfeld zurückgefallen.

„Wir müssen die Räume eng kriegen...“
Holger Traub, FCN-Trainer

Zwei Ex-Profis als Neuzugänge

Das Nachlegen beim Personal unterstreicht die Ambitionen, denn auch der zweite Bahlinger Winter-Neuzugang ist ein Ex-Profi: Hasan Pepic, 25-jähriger Offensivspieler, ist vom Nordost-Regionalligisten VSG Altglienicke zum Oberligisten an den Kaiserstuhl gewechselt.

Da kann der FC Normannia nominell nicht mithalten, Ferhat Karaca kommt aus der Landesliga, Serkan Uygun war Ergänzungsspieler beim Oberliga-Spitzenreiter SGV Freiberg.

FCN-Trainer Holger Traub bleibt am Samstag die Aufgabe, den Mangel möglichst ertragreich zu verwalten. Eine gute Nachricht ist immerhin, dass die drei wiedergenesenen Stephan Fichter, Toni Suddoth und Dominik Pfeifer ihren Härtetest beim Sonntagstestspiel gut verkraftet haben. Fichter ist voll einsatzfähig, bei Suddoth und Pfeifer dürften aber 90 Vollgas-Minuten im Pflichtspiel noch nicht realistisch sein.

Und Vollgas wird es sein müssen. Holger Traub: „Wir müssen die Räume eng kriegen, sonst dreht uns Bahlingen durch den Reißwolf ...“

So könnten sie spielen: Ellermann – Fichter, Stölzel, Seltenreich, Glück – Kianpour,Gnaase – Pfeifer, Uygun, Kolb – Bauer.

© Gmünder Tagespost 14.02.2019