(cjk) Die aktuelle Statistik der Traub-Schützlinge liest sich beeindruckend: das siebte Spiel in Folge ungeschlagen, das dritte Spiel mit zu null gespielt und von 13 Punkten 10 auswärts geholt. Der Trend erweist sich  erfreulich positiv. Dabei war das häufigste Wort, das nach Spielende in Albstadt genannt wurde: zäh. Eine „zähes Ringen“, ein „zähes Spiel“, so die allgemeine Bewertung der 94 Minuten in Albstadt. Doch was unter dem Strich zählt, waren die drei Punkte der Normannen, die sie sich schlussendlich auch redlich erkämpft hatten. 

Bedingt durch Krankheit und Verletzungen reisten die Gmünder mit 15 Mann nach Albstadt, doch glücklicherweise musste die Startformation vom letzten Heimspiel gegen Calcio nicht geändert werden.
Beide Mannschaften begannen mit derselben Devise , erst mal Sicherheit nach hinten, so dass die Offensivleute beider Teams wenig Raum bekamen. Die ersten, die sich mehr bewegten, waren die Normannen, die sich durch mehr variable Kreativmomente mehr Spielanteile eroberten. Auf Albstädter Seite wartete Pietro Fiorenza auf Fehler der Gmünder, um seine Möglichkeit zu bekommen, doch die aufmerksame Normannendefensive ließ ihm so gut wie keine gute Einschussmöglichkeit, auf der Gegenseite beschäftigte sich wieder einmal der lauffreudige Felix Bauer als „Abfangjäger“, der die Albststädter-Abwehr immer als Stürmer beschäftigte, aber nach Gmünder Ballverlust die Albstädter-Abwehrspieler immer anlief und damit Räume zumachte. Auch das Gmünder Mittelfeld verstellte gut die Räume, so dass Albstadt in der Regel immer nur der lange Ball in die Spitze als Option blieb, der meist gut verteidigt werden konnte. 

Die Gmünder versuchten ihrerseits den langen Ball zu vermeiden und über Fabian Kolb und Simon Knecht, unterstützt durch Daniel Glück und Stephan Fichter, auf den Außenbahnen ihr Spiel zu machen. Doch der massierte Abwehrverbund der Gastgeber machte auch dieses Unterfangen zu einem Geduldsspiel. So dauerte es bis zur 9. Minute bis ein gefährlicher Angriff der Gäste aufs Albstädter Tor zurollte und mit einem scharfen Schuss von Bobo Mayer, der nur knapp übers Tor strich, vollendet wurde. Den ersten Torschuss hatten die Gastgeber in der 15. Minute durch einen Freistoß von Fiorenza zu verzeichnen, doch auch hier musste Yannick Ellermann im Gmünder Tor nicht eingreifen. In der Folge neutralisierten sich beide Mannschaften und kamen zu keinen torgefährlichen Aktionen, bis auf einen Abschluss von Fiorenza, der aber nur das Außennetz traf. In der 26. und 28. Minute dann zwei Ausrufezeichen von Bobo Mayer, der zunächst knapp rechts und dann knapp links am Albstädter Tor vorbeischoss. 

Die größte Chance zum Führungstreffer der Gmünder hatte Felix Bauer in der 35. Minute, der nach einer Flanke von Bobo Mayer, freistehend zum Kopfball kam, aber genau in Richtung Aller im Albstädter Kasten köpfte. Die spielentscheidende Szene dann in der 44. Minute. Flanke von rechts von Stephan Fichter auf Simon Knecht, der exakt Richtung Tordreieck köpfte und Akbaba verhinderte das sichere Tor mit der Hand. Den fälligen Handelfmeter verwandelte Bobo Mayer eiskalt zum 0:1. In der 50. Minute dann der Beschäftigungsnachweis für Yannick Ellermann im Gmünder Tor, der nach einer Flanke von Letsch gegen Fiorenza klärte. Im Gegenzug flankte Marvin Gnaase gefühlvoll auf Bobo Mayer, doch dessen Kopfball konnte Aller im Tor der Gastgeber noch zur Ecke entschärfen. In der Folgezeit versuchten die Gastgeber Druck aufzubauen, doch dank der konzentrierten und aufopferungsvoll kämpfenden Gmünder Viererkette konnten die Albstädter außer einigen erfolglosen Kopfbällen nur eine einzige torgefährliche Situation vor dem Normannen-Tor heraufbeschwören. In der 75. Minute flankte Fiorenza nach innen und Aktepe schaffte es den Ball freistehend aus 5 Metern weit über das Gmünder Tor zu schlagen. 

Ansonsten war in der zweiten Hälfte leider wieder das gleiche Manko, wie in den letzten Auswärtsspielen, zu konstatieren: würde der finale Ball bei den Angriffen der Normannen gegen aufgerückte Abwehrspieler sauber gespielt werden, dann könnten sich die Normannen viele nervenaufreibende Momente ersparen. Wieder einmal wurden gute Gmünder Konter angelegt und vorbereitet, doch der letzte Ball wurde wieder einmal unsauber gespielt, was den Gastgebern das Verteidigen erleichterte und den Gmünder Angreifern einen vorentscheidenden Torerfolg zu erzielen, fast unmöglich machte. 

Dennoch reichte es den Normannen diesmal den ein Tore Vorsprung über die Zeit zu bringen und sich in der Tabelle auf Platz sieben vorzuarbeiten und sich im Mittelfeld zu platzieren.

Zuschauer: 220
Schiedsrichter: Stefan Ebe (Friedrichshafen)
Tore:
0:1 Andreas „Bobo“ Mayer ( 44.) Handelfmeter
FC 07 Albststadt: Aller, Dahlke, Akbaba, Bitzer, H. Aktepe (46. Vettermann), Endriß (86. Kuni), Andreas Hotz, A. Aktepe (76. Koch), Fiorenza, Armin Hotz, Letsch
FC Normannia: Ellermann; Fichter, Lämmle, Stölzel, Glück; Kianpour (86. Ibrahimovic),Gnaase; Knecht (82. Werba); Mayer, Kolb (89. Widmann); Bauer

Stimmen zum Spiel:

Alexander Eberhart (Trainer FC 07 Albstadt):
„ Das Spiel zu analysieren ist schwierig, für uns auf alle Fälle ernüchternd. Wir haben heute einiges vermissen lassen, standen zwar einigermaßen solide in der Defensive, aber in Sachen Kreativität haben wir heute zu wenig gemacht, das zeigt ja auch auf, das wir nur eine einzige echte Torchance in 90 Minuten zu verzeichnen hatten. Das ist untypisch für uns, denn wir sind sonst immer torgefährlich.“

Holger Traub:
„ Das waren drei Punkte, die uns Freude machen. Es war unser Ziel, nach den letzten ordentlichen Spielen, nachzulegen und weiter nach oben in der Tabelle zu klettern. Wir hatten in den letzten Tagen und Stunden personelle Probleme und dementsprechend Ausfälle. Wir sind das Spiel heute motiviert angegangen, standen gut und haben dem Gegner nichts zugelassen. Ich bin zufrieden, wie wir in den 90 Minuten gegen den Ball gearbeitet haben, dagegen bin ich mit unserem Umschaltspiel absolut unzufrieden. Wieder haben wir unsere Konter schlampig zu Ende gespielt und dadurch Chancen ausgelassen, ein Spiel frühzeitig zu entscheiden. Das ist unser Thema, daran müssen wir arbeiten. Albstadt war eine aggressive Mannschaft, die kompakt gestanden ist, da wäre ein 1:1 für sie nicht ganz unverdient gewesen:“