(sch) Trotz hohem Ballbesitz und deutlichem Chancenplus stand das Team von Trainer Konstantin Boschmann schließlich mit leeren Händen da. Ein Fehler vier Minuten vor dem Ende besiegelte die unnötige Niederlage, welche die Gmünder in der Kreisleistungsstaffel frühzeitig unter Druck setzt.

Im ersten Pflichtspiel nach knapp über Monaten Winterpause standen sich im Gmünder Schwerzer zwei Mannschaft gegenüber, die noch nicht so richtig über ihren eigenen Leistungsstand und noch viel weniger über ihren Kontrahenten Bescheid wussten. In spielerischer Hinsicht war es äußerst dürftig, was die Meister der Qualistaffeln 1 und 4 anzubieten hatten. Den Gästen aus Ellenberg bot sich in der Anfangsphase zwar eine hochkarätige Torgelegenheit – Florian Wolpert köpfte nach einem Eckstoß aus nächster Nähe nur an die Latte, die Normannia entschärfte die Situation mit Müh und Not – doch dies sollte der einzige Höhepunkt einer ansonsten unspektakulären ersten Hälfte bleiben.

Die Hausherren übernahmen zwar zunehmend die Spielkontrolle, doch konnten sich nur selten durchsetzen und näherten sich eher zaghaft dem gegnerischen Gehäuse an. Sturmspitze Erdinc Burgucu beförderte eine Freistoßflanke von Julian Trahorsch per Kopf über das Ziel hinweg und stand kurz darauf bei einem Steilpass von Nikolaos Emmanouilidis hauchdünn im Abseits. Bei einem Distanzschuss von Maximilian Menger hingegen packte Gästetormann Oliver Wolpert sicher zu. Ein Zufallsprodukt stellte dann kurz vor dem Pausenpfiff den ersten Gmünder Hochkaräter dar: Die hohe Hereingabe von David Juric aus knapp 45 Metern Torentfernung hüpfte im Strafraum tückisch auf, doch Oliver Wolpert lenkte den Ball mit einer Hand über den Querbalken ab. Wenig überraschend ging es nach dieser fußballerischen Magerkost mit einem alles sagenden 0:0 zurück in die Kabinen.

Auch nach dem Seitenwechsel verzeichnete der FCN die höheren Spielanteile, schlug daraus aber kein Kapital, obwohl nun eine Reihe ordentlicher Torgelegenheiten folgte. Dicht vor dem Kasten konnte Burgucu ein Zuspiel von Milan Gereb nicht kontrollieren und zielte drüber, auch der eingewechselte Liandro Cudazzo hatte bei seiner Kopfballchance das Visier zu ungenau eingestellt. Ebenso zischten ein Juric-Freistoß sowie ein Flachschuss von Menger knapp ins Aus. Weiterhin blieb es für die Gmünder eine zähe Angelegenheit gegen groß gewachsene Gäste, die ihren Strafraum mit aller Macht verteidigten, allerdings nur selten Gegenangriffe initiieren konnten. Ein zu unplatzierter Abschluss von Lukas Thorwart bereitete dem ansonsten nicht geforderten Daniel Bruckmeier keinerlei Probleme.

Der aufmerksame FCN-Schlussmann war wenig später noch einmal zur Stelle, als Thorwart nach einem Ballgewinn von der Mittellinie aus sein Glück versuchte und Bruckmeier vor dem Sechzehnmeterraum mit der Brust abblockte. Bis auf diese beiden Ausnahmen lief das Spiel nur noch in eine Richtung; Obwohl spielerisch wenig überzeugend, drückte die Boschmann-Elf nun auf den erlösenden Treffer, blieb im Abschluss aber weiterhin ohne Fortune. Nach starker Vorarbeit von Maximilian Berin verpasste Cudazzo dessen scharfen Querpass nur um Haaresbreite, Erkam Serince setzte einen Kopfball über das Tor und der starke Gereb fand in Tormann Wolpert seinen Meister.

Glänzend in Szene gesetzt durch einen feinen Pass von Trahorsch tauchte Cudazzo noch einmal freistehend vor dem SGM-Rückhalt auf, doch der hinzugeeilte Abwehrmann Lukas Frühwirth rettete im letzten Moment auf Kosten einer Ecke. Genau dank jener Effizienz, welche die Normannen vermissen ließen, setzte Virngrund-Ost vier Minuten vor dem Ende den entscheidenden Nadelstich: Ein weiter Befreiungsschlag aus der gegnerischen Hälfte heraus fand Lukas Thorwart, dessen finales Abspiel der sträflich alleingelassene David Früh eiskalt zum 0:1 verwertete – ein Tor aus dem Nichts, das diese Partie entscheiden sollte. Denn in der kurzen verbleibenden Zeit fehlte den Normannen jedwede Durchschlagskraft und es war beinahe symbolisch für einen völlig gebrauchten Tag, dass David Juric mit der letzten Aktion eine Freistoßhereingabe ins Hintertornetz beförderte.

So jubelten die Gäste aus Ellenberg über einen äußerst glücklichen Auswärtserfolg, während die Gmünder ihren verpassten Chancen hinterher trauerten. Für die Mannschaft von Konstantin Boschmann und Can Elevli war es ein misslungener Start für die „Mission Aufstieg“. Das am kommenden Sonntag (14 Uhr) bevorstehende Auswärtsspiel bei der TSG Hofherrnweiler II – die ihrerseits durch den 3:1-Erfolg in Wasseralfingen vorerst die Tabellenführung in der Kreisleistungsstaffel 1 übernommen hat – wird umso mehr zum richtungsweisenden Härtetest. Am Sauerbach müssen die Normannen unbedingt zu alter Torgefahr und damit in die Erfolgsspur zurückfinden – sonst könnten die kommenden Wochen richtig ungemütlich werden.

FCN: Daniel Bruckmeier – David Juric, Justus Messerschmidt, Dennis Greco, Pascal Lautner (78.Paul Bareiß) – Milan Gereb, Julian Trahorsch (76.Nikolaos Emmanouilidis) – Paul Bareiß (47.Maximilian Berin), Maximilian Menger (65.Luca Betz), Nikolaos Emmanouilidis (21.Liandro Cudazzo) – Erdinc Burgucu (47.Erkam Serince)
SGM: Oliver Wolpert – Torben Fischer, Nr.3 (k.A.), Philipp Raab, Benjamin Pfeifer, David Früh, Tiago James Santos Love (40.Silvio Aschenbach), Florian Wolpert, Lukas Thorwart, Nr.11 (k.a.)., Lukas Frühwirth
Tor: 0:1 David Früh (76.)
Schiedsrichter: Yusuf Ayaydin (TSV Heubach/SRG Gmünd)
Zuschauer: 35