Holger Traub, der FCN-Trainer, verwendet ein deftiges Wort, das sich zum Schreiben wenig eignet. Aber was soll man auch sagen, wenn nach sechs Wochen Vorbereitung, kurz vor dem Saisonstart, drei von 21 Feldspielern mit schweren Knieverletzungen ausfallen.

Jetzt hat es auch noch Moritz Seltenreich erwischt: Im Abschlussspiel im Training am Freitag hatte sich der 19-Jährige das Knie verdreht. „Er lag schreiend am Boden, es war ein Schock für alle“, erzählt Traub. Inzwischen steht die Diagnose fest: ein Kreuzbandriss, wie schon bei den Teamkollegen Mohamed Sanogo und Janis Hackner. Seltenreich hat zudem noch einen Meniskusriss erlitten.

Dabei war auch schon vor der schmerzenden Nachricht die Stimmung beim FCN zum Ende der Vorbereitung „nicht euphorisch“, wie sich der Normannia-Coach ausdrückt. Auch das letzte Testspiel – 0:0 gegen den Bezirksligisten SC Geislingen – war nicht überzeugend gewesen. „Die große Crux ist der Torabschluss, wir lassen einfach zu viel liegen“, sagt Holger Traub. Die Statistik sagt: In fünf von acht Vorbereitungsspielen blieb der FCN ohne Torerfolg.

Vier Elfer, alle verschossen
"Die große Crux ist der Torabschluss."

Ganz extrem ist die Misserfolgsquote bei Strafstößen: Vier von vier Elfmetern in der Vorbereitung haben die Normannia-Fußballer vergeben. „Da schaust du danach in leere Gesichter“, so beschreibt Traub die Ratlosigkeit.

Im Hinblick auf das erste Liga-Pflichtspiel am Samstag versucht Traub der Situation das Positive abzugewinnen: „Was vielleicht nicht schlecht ist: Ein Spiel wie in Geislingen zeigt uns auf, dass wir uns alles erarbeiten müssen.“

Zwei ganz gute Nachrichten gibt es doch noch vom Personal: Marcel Funk, den zuletzt eine Schambeinentzündung plagte, konnte in Geislingen 90 Minuten spielen, Und Vize-Kapitän Stephan Fichter kehrt am Freitag aus dem Urlaub zurück.

© Gmünder Tagespost, 15.8.2017