(moh) Doch was die Gmünder dann ablieferten, raubte dem mitgereisten Anhang den letzten Nerv. Die packenden, dramatischen Spiele und den kuriosen Turnierverlauf werden unsere Jungs so schnell nicht vergessen.

Im ersten Vorrundenspiel gegen den türkischen Vertreter Altinordu Izmir wurden die Gmünder unter Wert mit 1:2 geschlagen. Die Mannschaft trat zu ehrfürchtig und fehlerbehaftet auf. Es fehlte den Jungs sichtlich an Mut und Überzeugung in die eigenen Fähigkeiten.

Im Spiel gegen den Karlsruher SC schien es zunächst besser zu laufen. Die Normannen gingen mit 1:0 in Führung. Doch dann verlor die Mannschaft den Faden und der KSC siegte mit 4:1. Es war zum Verzweifeln. Die C-Junioren hielten gut mit, in den entscheidenden Momenten ließ jedoch die Konzentration nach bzw. wurden die Fehler vom Gegner gnadenlos bestraft. So auch im Spiel gegen die Stuttgarter Kickers. Ein Spiel auf Augenhöhe, jedoch 0:1 verloren.

Die Gmünder, so schien es, wurden ihrer Außenseiterrolle gerecht. Gegen SSV Jahn Regensburg hängte sich unsere Mannschaft wieder voll rein, hielt das Spiel lange offen. Beim Spielstand von 2:2 kam wieder der Nackenschlag. Eine Verkettung von Missverständnissen in der Gmünder Mannschaft nutzte der Jahn zum 3:2 aus und siegte letztendlich mit 4:2.  

Die Mannschaft war geknickt. Zu viele Fehler, keine Punkte und als Gruppenletzter schien für die Normannia das Turnier zum Albtraum zu werden, zumal in den folgenden drei Begegnungen mit 1860 München, Grasshoppers Zürich und FC Augsburg, ihnen Mannschaften gegenüberstanden, die spielstärker als die bisherigen Gegner auftraten.

Doch Andi Kurz muss nach dem Spiel gegen Regensburg die richtigen Worte gefunden  haben. Die Mannschaft zeigte eine klasse Reaktion. Gegen 1860 München warfen die Gmünder alles in die Waagschale und kämpften 1860 mit 3:2 nieder. Spieler und die mitgereisten Gmünder Fans rieben sich die Augen. War das die Mannschaft, die bisher nur als Punktelieferant auffiel? Ja das war sie! Und wie sie es war!

Grasshoppers Zürich war nun vorgewarnt, plante jedoch die drei Punkte gegen Gmünd wohl schon ein. Die Normannia merkte plötzlich, dass sie mithalten konnte und kämpfte leidenschaftlich und belohnte sich mit einem 1:0 Sieg. Den Spielern fiel ein Stein vom Herzen. Sie lagen sich in den Armen und feierten sich selbst. Auch die Zuschauer auf der Tribüne trauten ihren Augen kaum.

Im letzten Gruppenspiel gegen den FC Augsburg wartete die schwierigste Aufgabe. Die Augsburger Mannschaft war den Gmündern körperlich deutlich überlegen. Doch Gmünd war nicht mehr zu halten. Mit der bis dahin besten Leistung siegte die Normannia verdient mit 3:0 und qualifizierte sich für die Zwischenrunde der Plätze 9-12. Unseren Jungs fehlte ein Tor für die Plätze 5-8. Doch vor dem Hintergrund des Turnierverlaufs war dies Nebensache.

Aufgrund des Sieges in der Vorrunde gegen 1860 München, die sich ebenfalls für die Zwischenrunde der Plätze 9-12 qualifiziert hatten, nahmen die Gmünder die 3 Punkte aus dem direkten Vergleich mit. Mit Greuther Fürth und Arminia Bielefeld warteten die nächsten Brocken auf die Normannen. Mittlerweile hat sich in der Halle der Höhenflug der Normannia herumgesprochen und die Gegner waren nun vorgewarnt.

Die Mannschaft um Andi Kurz war im Vergleich zum Turnierbeginn wie verwandelt. Mit einer konzentrierten Defensivleistung wehrte sie die Angriffsbemühungen des Zweitliganachwuchses aus Fürth ab und nutzten kaltschnäuzig ihre Chancen. Das Endergebnis lautete 2:0 für die Jungs vom Schwerzer.

Vor dem letzten Turnierspiel gegen Arminia Bielefeld hatte die Normannia den 10. Platz bereits sicher. Doch die Gmünder wollten mehr. Was Mut und Selbstvertrauen im Fußball ausmachen können, konnte man im Spiel gegen die Arminia sehen. Voller Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten ließen unsere Jungs den Ball gut laufen und fegten die Bielefelder mit 4:1 vom Platz. Damit sicherte sich die Mannschaft den 9. von insgesamt 16 Plätzen.

In Anbetracht des Teilnehmerfelds und des Turnierverlaufs ein überragendes Ergebnis.

Es spielten: Leon Weiser. Luka Ellinger, Erin Zejnulahi, Benedikt Eberle, Max Dudium, Niklas Mohr, Daniel Kühne, Jonas Kurz und Luka Krätschmer