(cjk) Es war den Mannen im Schwerzer klar, wie schwer es im Stadion am Bruchwald schwer werden wird, überhaupt etwas zählbares mitzunehmen, denn schließlich stellte der FSV bis dato mit 30 Toren den besten Angriff aller Oberligateams. Auch wenn ein Dreier der Wunschtraum aller Normannia-Fans war, die Normannia kann den Punkt in Bissingen durchaus als Erfolg für sich verbuchen.

Es spricht für sich, dass der Trainer der Gastgeber Alfonso Gracia, sich offensichtlich so über das Spiel und das Ergebnis geärgert haben muss, dass er keine Pressekonferenz wollte. So bilanzierte Normannia-Trainer Holger Traub für die mitgereisten Normannia-Anhänger: „ Ich bin stolz auf meine Mannschaft, die 90 Minuten gegen den Ball taktisch diszipliniert gespielt und konzentriert und engagiert einen sehr spielstarken Gegner vom Tor weggehalten hat. Nicht zufrieden bin ich, dass wir zu wenige klare Torchancen erspielt haben, in der Entstehung waren viele da, die aber nicht zu Ende gespielt wurden.

Wir haben heute ein taktisches Spiel zweier starker Defensivreihen gesehen, das für uns eben nur einen Punkt gebracht hat, der aber verdient ist.“ Auf dem nicht eben einfach zu bespielenden Kunstrasen am Bruchwald lebte das Spiel von einer außerordentlichen Spannung, zwar waren wenig klare Chancen auf beiden Seiten vorhanden, aber bis zum Schlusspfiff war immer ein spielentscheidendes Tor möglich.

Normannia-Trainer Holger Traub nahm eine Änderung in der Startformation vor. Für Fabian Kolb rückte der zuletzt gut aufgelegte Daniel Serejo auf die rechte Außenbahn. Schreck für die Normannia Bank um die 20. Minute, als Patrick Lämmle nach einem Foulspiel längere Zeit liegen blieb und behandelt werden musste, Daniel Glück lief sich warm, der dann auch ins Spiel kam, aber nicht für Lämmle, sondern für Stephan Fichter, bei dem sich seine Schambeinentzündung wieder bemerkbar machte und ein Weiterspielen unmöglich machte.

Simon Föhlich rückte für Fichter auf die rechte Außenverteidigerposition, seine Position auf links nahm Daniel Glück ein. Erstmals ins Spiel musste Bissingens Tormann Sven Burkardt nach 9 Minuten eingreifen, als er einen strammen Abschluss von Felix Bauer zur Ecke abwehren musste. In dieser Anfangsphase waren die Normannen gleich präsent, Stephan Fichter köpfte eine Bobo-Mayer Vorlage an den Außenpfosten und die größte Chance hatte in der 13. Minute Francis Ubabuike, der bei einem schnellen Konter über Stephan Fichter und Daniel Serejo den Ball freistehend im Elfmeterraum nicht richtig unter Kontrolle bekam. Nach einer Viertelstunde fanden auch die Gastgeber besser ins Spiel. Einen Freistoß von Oskar Schmiedel nahm Marius Kunde direkt auf, jagte ihn aber über das Gmünder Tor.

Noch zweimal tauchten die Gäste gefährlich vor dem Bissinger Tor auf, in der 17. Minute schoss Stephan Fichter auf Vorarbeit von Bobo Mayer neben das FSV-Gehäuse und in der 25. Minuten scheiterte Francis Ubabuike an Tormann Sven Burkhardt. Auf der Gegenseite musste in der 31. Minute Yannick Ellermann bei einem Schuss von Sebastian Gleißner seine ganze Kunst aufbieten um eine Führung der Gastgeber zu verhindern. In dieser Phase des Spiels wurde der Druck der Gastgeber größer, die Normannen mussten in der Defensive Schwerstarbeit leisten, konnten aber wenig Entlastung schaffe, da die Bälle zu schnell wieder verloren gingen.

Vor der Halbzeit hatten die Gastgeber bei einem schnellen Vorstoß ihre beste Chance, Marius Kunde schickte Simon Lindner steil, doch Yannick Ellermann ließ sich nicht überlisten. Mit einer Torchance für den FSV begann auch die zweite Hälfte, eine Ecke von Oskar Schmiedel köpfte Maurizio Macorig nur knapp neben das Gmünder Gehäuse. Die Gmünder versuchten im Spiel zu bleiben, mussten aber immense Laufarbeit leisten, um ihrerseits bei Vorstößen keine Konter der Gastgeber zuzulassen, doch mit Nadelstichen wie in der 54. Minute, als Felix Bauer wieder Sven Burkhardt zu einer starken Parade zwang, blieben die Gäste stets gefährlich.

Die anschließende Ecke von Bobo Mayer schloss Francis Ubabuike mit einem Kopfball ab, der aber für Burkhardt zur einfachen Beute wurde. Die nächsten 10 Minuten gehörten dem FSV, doch Yannick Ellermann konnte seine Mannschaft vor einem Rückstand bewahren, als er erst gegen Yannick Toth (57. Minute) und Simon Lindner (60. Minute) überragend klärte. Nochmals kamen die Normannen ins Spiel zurück und hatten in der 67. Minute eine Chance, doch der Hammer-Freistoß von Bobo Mayer ging knapp neben das FSV-Gehäuse. In der Schlussphase wurde es turbulent vor dem Gmünder Tor, zunächst war es Marius Kunde, der von Yannick Ellermann gestoppt werden konnte, dann in der Nachspielzeit wurde es eng im Gmünder Strafraum und unübersichtlich.

Oskar Schmiedel zirkelte einen Freistoß in den Gmünder Sechzehner, im Gedränge ging der Kopfball von Patrick Milchraum über das Gmünder Tor. So konnten aufopferungsvoll kämpfende Normannen mit Glück und Geschick das 0:0 über die Zeit retten.

Schiedsrichter: Maurice Kern (Stuttgart)
Zuschauer: 320
Tore: Fehlanzeige
FSV: Burkhardt, Macorig, Toth, Lindner (88. Sarak), Gorgolione (76. Milchraum), Buck, Williams, Kunde, Schmiedel, Ngo, Gleißner (67. Rienhardt)
FCN: Ellermann; Fichter (38. Glück), Lämmle, Stölzel, Fröhlich; Kianpour, Gnaase; Serejo (90. Seltenreich), Mayer, Ubabuike (70. Kolb); Bauer (88. Ibrahimovic)