(CJK) Mit Fortune, Können und einem sensationell haltenden Yannick Ellermann nahmen die Gäste aus Gmünd beim 2:0 Auswärtssieg die drei Punkte mit an die Rems . Verwundert rieben sich die Tübinger Zuschauer und Offiziellen die Augen, Yannick Ellermann hielt an diesem Nachmittag einfach alles, selbst sogenannte 100%ige Torchancen entschärfte er und raubte den Tübinger Stürmern die letzten Nerven. Bereits im März 2018 hatte Yannick Ellermann seinen großen Tag in Tübingen, als er mit zwei gehaltenen Elfmetern der Garant eines ebenfalls 2:0 Erfolg seiner Farben war.

Dabei war der Erfolg der Normannen heuer gar so eindeutig, wie das Ergebnis vermuten lässt. Die Gäste aus der Gold- und Silberstadt waren trotz des Tabellenstand der Gastgeber gewarnt und die TSG machte es der Schwerzer-Elf denn auch sehr schwer und brachte sie mehr als einmal in Bedrängnis. Die Schützlinge von Michael Frick standen sehr hoch, eroberten sich mehrheitlich die zweiten Bälle, waren über 95 Minuten sehr präsent, attackierten aggressiv und sehr offensiv. Bereits nach 5 Minuten hatten die Gäste erstmals Glück, als ein Freistoß von Luca Alfonso gegen die Latte donnerte und Yannick Ellermann erstmals beim gefährlichen Nachschuss von Pirmin Glück ein Ausrufezeichen setzte.

Die Neckarstädter berannten in den ersten 10 Minuten das Gmünder Tor und nach rund 12 Minuten konnten sich die Blaskic-Elf vom Druck befreien und selbst Akzente setzen. So in der 13. Minute als Tim Grupp von links auf Marvin Gnaase spielte, der Alexander Aschauer bediente und "Aschi" aus halbrechter Position eiskalt das 0:1 markierte. In der 19. Minute stand Yannick Ellermann wieder im Mittelpunkt: Tim Steinhilber fing einen Pass der Normannen ab, spielte sofort auf Noah Dörre, der freistehend den Gmünder Tormann zu einem super Reflex zwang. Doch auch Lucas Berisha im Tübinger Tor stand Ellermann in nichts nach und entschärfte in der 20. Minute eine Aschauer-Granate aus kürzester Entfernung. In der 22. Minute hätte der Ausgleich fallen können, nach einem Fehler der Gmünder Abwehr kam Noah Dörre freistehend im Sechszehner an den Ball, traf aber den Ball nicht voll und so wurde die Kugel zur leichten Beute für Yannick Ellermann.

Vor dem Halbzeitpfiff hatten beide Teams je noch zwei Großchancen, die jedoch von beiden Torleuten bravourös eliminiert wurden. Die zweite Hälfte begann mit einer Gmünder Großchance, Tim Grupp bediente Alexander Aschauer perfekt, der per Kopf Berisha zu einer Glanzparade zwang. Auf der Gegenseite stand immer wieder Yannick Ellermann im Brennpunkt des Geschehens. Unglaublich aber was ihm in der 60. und 65. Minute gelang. Zunächst ein unfassbarer Reflex gegen Noah Dörre, dann parierte er den Nachschuss von Tim Steinhilber zur Ecke, als dann nach einem Gewaltschuss von Pirmin Glück die Tübinger den Ausgleich bejubeln wollten, flog Ellermann und holte den Ball noch aus dem Tordreieck.

Mehr als verärgert zeigten sich die Gastgeber, als sie nach einem Zweikampf zwischen Jermain Ibrahim und Noah Dörre vehement einen Elfmeter forderten, das Spiel aber regulär fortgesetzt wurde. Und die Gäste: sie blieben ruhig und erzielten in der 73. Minute das 0:2. Ecke Alexander Iatan und Daniel Stölzel hämmerte im zweiten Versuch den Ball in die Tübinger Maschen. Sechs Minuten später verhinderte Daniel Stölzel den Anschlusstreffer als er das Spielgerät kompromisslos von der Torlinie wegschlug. In der 88. Minute verhinderte nach einem Kracher von Tim Steihilber die Latte das 1:2. Im direkten Gegenzug hätte das 0:3 fallen müssen, Alexander Aschauer hatte die aufgerückte Tübinger Abwehr überlaufen und Tormann Berisha ausgespielt, doch Tim Herrmann verhinderte den Treffer durch ein Handspiel auf der Linie.

Die Folge rot für Herrmann und Handelfmeter für die Normannia. Alexander Aschauer lief an und schoss halbhoch rechts, doch Lucas Berisha ahnte die Ecke und faustete den Versuch weg. Die folgenden fünf Minuten sollten nochmal hektisch werden, zunächst hatte der eingewechselte Felix Bauer das 0:3 auf dem Fuß, doch erneut war Berisha zu Stelle, dann in der 95. Minute ein Frustfoul von Dominik Schramm, das erneut eine rote Karte nach sich zog. Dann der Abpfiff und Tübingens Trainer Werner Frick konnte es nicht fassen und ging kopfschüttelnd und sehr verärgert vom Platz. Für ihn analysierte der Tübinger Spielleiter Ade Walddörfer: “ zwei Mal die Latte getroffen. Stark gespielt. Am Ende mit 0:2 unterlegen.

Wermutstropfen sind die zwei strittigen Platzverweise. Dennoch - wenn wir jede Woche eine solche Leistung abrufen, gewinnen wir auch wieder.“ Gänzlich anders die Stimmung vom Normannia-Trainer Zlatko Blaskic: „ Das frühe Tor hat uns keine Sicherheit geben - wir hatten mit den langen Bällen von Tübingen und Ihrer hohen Intensität viele Probleme. Heute hat Yannick Ellermann die 3 Punkte festgehalten, in dem er 5-6 herausragende Paraden gezeigt hat. Warum er der beste Keeper in der Liga ist, konnte heute jeder sehen, der in Tübingen vor Ort war. In den letzten 20 Minuten haben wir die Angriffe der Heimelf in den Griff bekommen und hätten in der Schlussphase 2 Tore mehr schießen müssen. Es waren 3 hart erkämpfte Punkte, die uns gut tun, obwohl wir nicht unsere beste Partie gezeigt haben, man muss aber die sehr gute Vorstellung von Tübingen hervorheben.“
 
Schiedsrichter: Marvin Monninger (SV Bonlanden)
Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Aschauer (13.) ; 0:2 Stölzel (73.)
Bes. Vorkommnisse: 89. rote Karte Tim Herrmann, 90. Alexander Aschauer verschießt einen Handelfmeter, 90+4: rote Karte Dominik Schramm
TSG: Berisha, Penzenstadler (85. Fridrich), Herrmann, Hollberger, Dörre, Glück (70. Abele), Zenner, Thomas (83. Schramm)  Alfonso, Steinhilber, Pereira
FCN: Ellermann; Glück, Körner, Stölzel, Iatan; Grupp, Kianpour; Ibrahim (78, Coppola), Gnaase (83. Fossi), Molinari (61. Sanozidis); Aschauer ( 90. Bauer)