(sch) Dabei drehte das Team von Trainer Konstantin Boschmann erst nach der Halbzeitpause richtig auf und zeigte mit vier Treffern innerhalb von nur einer Viertelstunde ihre bislang stärkste Angriffsleistung in dieser Rückrunde.

3:1 gegen das Juniorteam Staufen, 4:1 gegen das Juniorteam Leineck und nun ein ebenso überzeugender 5:2-Kantersieg gegen Hofherrnweiler – im heimischen Stadion sind die jungen Gmünder derzeit nicht zu stoppen. Doch deutete in der ersten Hälfte noch lange nichts auf das spätere Schützenfest hin. Vielmehr waren die Gäste vom Sauerbach zunächst die aktivere Mannschaft und setzten die Normannia unter Druck, doch deren Rückhalt Daniel Bruckmeier vereitelte die ersten beiden TSG-Tormöglichkeiten bravourös. Die Hausherren traten erstmals durch zwei Freistöße aus aussichtsreicher Position gefährlich in Szene, doch der Versuch von Max Dudium landete lediglich in den Armen des Torspielers und Milan Gereb hatte sein Visier zu hoch eingestellt. Defensiv stand man zwar kompakt, im Spiel nach vorne allerdings ließ die erneut durch drei C-Jugendliche personell verstärkte Boschmann-Elf zunächst die nötige Entschlossenheit vermissen. Auf auffälligsten präsentierte sich Dudium, der auf dem linken Flügel von seinen Gegenspielern nicht zu bremsen war, und nach knapp einer halben Stunde auch die Führung auf dem Fuß hatte: Nach einem langen Ball zog der Top-Torjäger der Gmünder U15 (Neun Saisontreffer) aus spitzem Winkel ab, doch der TSG-Keeper war auf dem Posten. Kurz darauf folgte der nächste Hochkaräter, als Maximilian Menger mit einem feinen Pass in die Spitze Paul Bareiß in Szene setze, dieser jedoch knapp am langen Pfosten vorbeizielte. Die Geduld sollte belohnt werden, denn quasi mit dem Pausenpfiff folgte die Erlösung für zunehmend spielbestimmende Normannen: Ein Abschlag von Bruckmeier flog bis weit in die gegnerische Spielhälfte herein, Bareiß zog in den Sechzehnmeterraum und wurde zu Boden gerissen – der Unparteiische zögerte keine Sekunde. Den folgerichtigen Strafstoß verwandelte Dudium platziert ins rechte untere Toreck zur 1:0-Führung (40.). Es sollte der sprichwörtliche "Dosenöffner" in einer bis dahin weitestgehend unspektakulären Begegnung gewesen sein.

Mit ordentlich Rückenwind kehrte die Normannia aus der Kabine zurück. Dudium und Gereb, die beiden Aktivposten im offensiven Mittelfeld, vergaben direkt die ersten beiden Chancen im zweiten Durchgang. Erst sieben Minuten waren seit dem Wiederanpfiff vergangen, da legte der FCN nach: Der agile Dudium leistete die Vorarbeit für David Karacic, dessen Abschluss der Tormann nur zu Seite abklatschen konnte, reaktionsschnell verwertete Karacic die Gelegenheit im zweiten Anlauf zum 2:0 (47.). Nun gab es kein Halten mehr, die knapp 30 Zuschauer bekamen einen munteren Schlagabtausch zu sehen. Nur wenige Augenblicke nach dem zweiten Gmünder Torjubel hatte sich Dudium erneut durchgetankt und dieses Mal selbst abgeschlossen – 3:0 (49.). Auf der Gegenseite gelang den Gästen der etwas überraschende Anschlusstreffer, als die Nummer 9 die FCN-Abwehr narrte und dann ablegte, so dass Eliah Maile vom Strafraumrand unbedrängt abschließen durfte (52.). Doch es benötigte nur 48 Sekunden, ehe der Drei Tore-Abstand wieder hergestellt war: Nach feiner Kombination über Menger und Dudium tauchte Karacic alleingelassen vor dem TSG-Keeper auf und vollendete eiskalt zum 4:1 (53.). Im fünften Einsatz war es bereits der sechste Saisontreffer für den Torjäger, der zugleich sein Versprechen eingehalten hatte, zum Muttertag einen Doppelpack zu schnüren. Dank der wie entfesselt aufspielenden FCN-Offensive war die Partie nach dieser spektakulären Viertelstunde entschieden und dennoch drängte die Boschmann-Truppe weiterhin auf ein noch deutlicheres Resultat. Der an diesem Tag zumindest im Abschluss glücklose Milan Gereb stellte den gegnerischen Schlussmann nochmals mit zwei Fernschüssen auf die Probe, Paul Bareiß ließ eine weitere gute Gelegenheit ungenutzt. Schließlich durfte sich der eingewechselte Florian Boci noch in die Torschützenliste eintragen, als er eine feine Einzelleistung mit dem 5:1 abschloss (71.). Damit noch nicht genug, hätten die Normannen beinahe das halbe Dutzend vollgemacht: Dem TSG-Keeper rutschte eine Menger-Flanke durch die Hände und Erdinc Burgucu wollte aus nächster Nähe abstauben, wurde aufgrund eines Stürmerfouls zurückgepfiffen. Stattdessen setzte Hofherrnweiler den Schlusspunkt, mit seinem zweiten Treffer erzielte Maile den 5:2-Endstand (74.).

Während die TSG II auf dem vorletzten Rang verbleibt, haben die U16-Normannen mit dieser Heimgala alle Chancen auf die Meisterschaft in der Kreisleistungsstaffel gewahrt. Als Tabellendritter (13 Punkte) befinden sich die Gmünder zwar weiterhin in der Verfolgerrolle gegenüber Leineck (2./14) und Wasseralfingen (1./15), haben den Aufstieg in die Bezirksstaffel aufgrund der bevorstehenden direkten Duelle aber weiterhin in der eigenen Hand. Noch dreimal gilt es in dieser Saison ans Limit zu gehen, um das große Ziel zu verwirklichen. Denn vor allem muss auch die bislang bescheidende Auswärtsbilanz – der 3:2-Hinspielerfolg in Hofherrnweiler war der bislang einzige Erfolg auf fremdem Platz – dringend aufgebessert werden: Am kommenden Sonntag (10:30 Uhr) zählt im Derby beim Schlusslicht Juniorteam Staufen in Großdeinbach einzig und allein ein weiterer Sieg, ehe die beiden alles entscheidenden Topspiele folgen.

FCN: Daniel Bruckmeier – David Juric (52.Dennis Greco), Justus Messerschmidt, Luca Ellinger, Luca Krätschmer (60.Luca Betz) – Milan Gereb, Nico Grützmacher (63.Florian Boci) – Paul Bareiß, Maximilian Menger, Max Dudium – David Karacic (70.Erdinc Burgucu)
Tore: 1:0 Max Dudium (40./FE), 2:0 David Karacic (47.), 3:0 Max Dudium (49.), 3:1 Eliah Maile (52.), 4:1 David Karacic (53.), 5:1 Florian Boci (71.), 5:2 Eliah Maile (74.)
Schiedsrichter: Stefano Heisig (TSGV Waldstetten / SRG Gmünd)
Zuschauer: 30