(sch) Trotz dieser deutlichen Niederlage gegen abgezockte VfBler dürfen die Gmünder Youngster zurecht stolz auf ihren achtbaren vierten Rang in der Endabrechnung sein.

Rund 220 Zuschauer hatten sich am Kunstrasenplatz im Schwerzer eingefunden, um das Talentrunden-Topspiel zweier technisch versierter Mannschaften zu bestaunen. Vor dieser Spitzenkulisse vergab Luka Janes nach Eckball von Daniel Kühne per Kopf die erste Tormöglichkeit, auf der Gegenseite erfolgte die erste Schrecksekunde, als ein Rettungsversuch von FCN-Verteidiger Erin Zejnulahi nur knapp am eigenen Gehäuse vorbeistrich. Nach einer Viertelstunde wurde VfB-Stürmer Mick Kiedaisch im Gmünder Strafraum freigespielt und eröffnete den beginnenden Torreigen. Die Antwort der Hausherren erfolgte prompt: Ein öffnender Ball von Kühne in die Spitze, der agile Benedikt Eberle entwischte seinen Bewachern und markierte daraufhin freistehend den schnellen Ausgleich. Und die Partie hätte wohl einen deutlich anderen Verlauf genommen, hätte Luca Krätschmer nur eine Zeigerumdrehung darauf nachgelegt: Am herausstürzenden Tormann, aber auch haarscharf am langen Pfosten vorbei zischte die Kugel ins Aus. So aber übernahm der VfB zunehmend die Spielkontrolle: Bei einem Distanzschuss von Justin Janitzek glänzte Aik Schneider, welcher den verletzten Leon Weiser auf der Torspielerposition vertrat, mit einer starken Parade. Die Gäste stellte ihren Vorsprung wieder her, als Boris Burkert seinen Gegenspieler Salih Gören versetzte und eiskalt einnetzte. Bereits in der nächsten Szene darauf hatte Burkert nach einer Balleroberung die nächste Großchance, doch der aufmerksame Schneider war zur Stelle. Nur kurz vor dem Pausenpfiff der dritte Nackenschlag für die engagierten Gmünder, als Kiedaisch einen schneller Konter über die linke Außenbahn problemlos zum 1:3-Zwischenstand vollendete.

Direkt nach Wiederanpfiff mussten die Normannen die gegnerische Überlegenheit neidlos anerkennen, frühzeitig sorgten die Stuttgarter für klare Verhältnisse: Zunächst war Kiedaisch der FCN-Defensive enteilt und überwand Schneider in abgezockter Manier, nach einer Freistoßflanke von Janitzek musste Juan Faßbinder nur noch seinen Fuß hinhalten. Während beim Bundesliga-Nachwuchs in dieser Phase beinahe alles zueinander passte, kamen die Normannen gegen die pfeilschnellen und allen voran im Umschaltspiel überzeugenden Gäste stets einen Schritt zu spät. Die eigenen Defizite wurden vom Favoriten gnadenlos aufgezeigt und dennoch verdienten sich die jungen Gmünder viel Respekt, da man sich zu keiner Zeit hängen ließ und zumindest noch alles daran setzte, dem Klassenprimus bestmöglich Paroli zu bieten. Ein Zejnulahi-Freistoßknaller prallte am Querbalken ab, Krätschmer zwang den VfB-Keeper aus 18 Metern zu einer Glanztat. Die Gastgeber konnten immerhin noch verkürzen, als Zejnulahi eine hohe Hereingabe seines Abwehrpartners Luca Ellinger aus nächster Nähe über die Linie bugsierte. Doch in der Schlussphase jubelte erneut der Nachwuchs mit dem roten Brustring: Faßbinder stellte zunächst den vorherigen Abstand wieder her und machte wenig später seinen persönlichen Dreierpack perfekt, als die Normannia nach einer eigenen Freistoßchance zum wiederholten Male in einen schnellen Gegenstoßangriff gelaufen war. Vom effizienten VfB-Hochgeschwindigkeitsfußball nahezu überrollt, waren die Normannen am Ende sichtlich froh, als die bittere Lehrstunde beendet war.

Auch wenn das U13-Team vom Trainertrio Patrick Krätschmer/Andreas Kurz/Timo Cudazzo zugleich den SSV Ulm in der Tabelle vorbeiziehen lassen musste, überwiegen zum Saisonende die positiven Erfahrungen dieser starken Spielzeit. Dies zeigt sich nicht nur im mehr als achtbaren vierten Tabellenplatz in der klassenhöchsten Liga der D-Jugendlichen, wie Patrick Krätschmer betont: "Ich bin mit der kompletten Runde sehr zufrieden. Wie die komplette Mannschaft in jeder Trainingseinheit und bei jedem Spiel versucht hat, an ihr Maximum zu gehen, war aller Ehren wert." Die Endplatzierung direkt hinter den Topteams VfB Stuttgart und Stuttgarter Kickers sowie den punktgleichen Ulmern hätte auch der Chefcoach vor der Saison sofort unterschrieben. "Die Jungs haben in diesem halben Jahr enorm dazu gelernt und viele neue Erfahrungen sammeln dürfen. Ich denke, dass wird sie definitiv weiter gebracht haben. In dieser Mannschaft sind sehr talentierte Spieler und ich bin gespannt, wie für jeden einzelnen der Weg weitergeht", hat Krätschmer den Blick bereits auf die Zukunft gerichtet. Der 32-Jährige selbst möchte sich bekanntlich nach seinem bevorstehenden Karriereende bei den Aktiven im Sommer künftig seiner Trainerlaufbahn widmen – zunächst weiterhin im Normannia-Nachwuchs.

FCN: Aik Schneider – Luca Ellinger, Salih Gören, Erin Zejnulahi – Daniel Kühne, Finn Simeta, Luka Janes, Niklas Mohr – Luca Krätschmer, Nico Molinari, Benedikt Eberle (eingewechselt: Liandro Cudazzo, Luca Brecht, Tim Eichorn, Luka Vodopija, Jonas Kurz)
Tore: 0:1 Mick Kiedaisch (15.), 1:1 Benedikt Eberle (19.), 1:2 Boris Burkert (29.), 1:3 Mick Kiedaisch (35.), 1:4 Mick Kiedaisch (39.), 1:5 Juan Faßbinder (41.), 2:5 Erin Zejnulahi (55.), 2:6 Juan Faßbinder (56.), 2:7 Juan Faßbinder (66.)
Schiedsrichter: Felix Strukelj (Heubach)
Zuschauer: 220