(sch) Drei Tore binnen 13 Minuten inklusive Doppelpack von Rückkehrer Petros Gelis bescherten dem Team von Trainer Jochen Herbst einen 3:1 (0:1)-Heimsieg im Nachholspiel gegen den Aufstiegsaspiranten SG Sonnenhof Großaspach. Die nunmehr acht Punkte Vorsprung zur Abstiegszone bilden für die sechstplatzierten Gmünder zugleich eine gute Grundlage für eine sorgenfreie Rückrunde in der Verbandsstaffel Nord.

Die Vorbereitung auf das erste Pflichtspiel nach der Winterpause war geprägt von Verletzungssorgen: Neben den Langzeitverletzten Kevin Baginski und Zeki Bastug mussten auch die Außenverteidiger Janis Hackner und Jens Jakobschy passen – somit fehlte den Gmündern also eine gesamte defensive Viererkette. Keineswegs begeistert war Chefcoach Jochen Herbst dann auch vom ersten Durchgang seiner Mannen gegen den Tabellenvierten. Die im vornherein leicht favorisierten Aspacher, die das Hinspiel bereits mit 3:0 hatten für sich entscheiden können, agierten zu Beginn mit viel Druck und schnürten den FCN teilweise in dessen eigener Hälfte ein. Die erste nennenswerte Torchance der Partie erfolgte jedoch auf der Gegenseite, als Tiago Lopes Pereira aus halblinker Position abzog und damit am SG-Tormann Mika Wilhelm scheiterte. Gerade als sich die Normannen etwas aus der Umklammerung befreien konnten, sorgte ein folgenschwerer Patzer im eigenen Abwehrverhalten für den jähen Rückschlag: Nach einem Eckball von Felix Ohr konnte SG-Spielführer Michl Bauer aus kurzer Distanz mutterseelenallein zum 0:1 einnicken. Auch in der Folgezeit waren die Gäste dem zweiten Treffer zunächst näher als die Normannia dem Ausgleich. Ein Schuss von Kristijan Dulabic streifte den Pfosten des Gmünder Gehäuses, FCN-Torspieler Alexander Eschig musste zweimal in höchster Not vor dem eigenen Strafraum gegen SG-Angreifer Ioannis Pelagidis klären. Während man in der Defensive beinahe durchgehend unter Druck stand, agierten die Normannen in der Vorwärtsbewegung uninspiriert und zu ungenau. Auch Petros Gelis konnte sich als alleinige Spitze noch nicht wirklich in Szene setzen. Bei einem Zuspiel von Wesley Wicker nach einem Aspacher Fauxpas kam der Winterneuzugang einen Schritt zu spät, wenig später flog er an einer Freistoßflanke von Luis Wagner nur haarscharf vorbei.

Nach diesen durchwachsenen ersten 45 Minuten präsentierte sich die Partie im Anschluss nach dem Seitenwechsel in vielerlei Hinsicht in einem ganz anderen Gesicht. Das lag in erster Linie an einer deutlich mutiger auftretender Normannia-Elf, welche nun mit höherer Konzentration und Effizienz dem Spiel ihren Stempel aufdrückte. Gerade einmal 80 Sekunden dauerte es, ehe die Hausherren den Rückstand egalisieren konnten: Wicker bediente mit einem feinen Zuspiel den zur Pause eingewechselten Jonas Nagel, dessen Schuss konnte Keeper Mika Wilhelm lediglich nach vorne abklatschen und der bis dahin so unauffällige Gelis daraufhin zum 1:1-Gleichstand abstauben. Die Gmünder hatten das Momentum nun auf ihrer Seite und drehten die Begegnung binnen kürzester Zeit. Eine Wicker-Hereingabe schien zunächst geklärt, doch der auffällige Lopes Pereira setzte gut nach und Gelis stand erneut, dort wo ein Torjäger eben stehen muss. Nur zwei Zeigerumdrehungen darauf belohnten sich die Normannen in ihrer Drangphase sogar mit dem vorentscheidenden 3:1: Der schön freigespielte Lucas Schwarzer zog aus 15 Metern Torentfernung eiskalt ab – es war das bereits vierte Saisontor des Linksverteidigers. Eine Effizienz, die man in dieser Spielzeit bislang stets vermisst hatte, bildete nun zusammen mit einer starken Kollektivleistung die Grundlage für einen schlussendlich nicht mehr gefährderten Heimsieg. Dank einer soliden Abwehrleistung brachten die Hausherren den Vorsprung souverän über die Zeit, Tormann Eschig konnte sich bei einem Freistoß von Ohr sowie einem Abschluss des eingewechselten Kevin Salzmann auszeichnen. In der Nachspielzeit hätte Nagel dann sogar noch für ein höheres Resultat sorgen können, scheiterte jedoch am Aluminium – die letzten Zweifel am verdienten Gmünder Sieg waren da bereits ausgeräumt.

FCN: Eschig – Brandl, Herkommer, Azeta, Schwarzer – Klack – Duman (46.Nagel), Wagner, Wicker (88.Tabori), Lopes Pereira – Gelis (89.Sanogo)
SGS: Wilhelm – Bauer, Wehrsig (53.Salzmann), Greiner (52.Di Romana), Pelagidis, Calaciura, Lossner (79.Camara), Ferber, Ohr, Dulabic, Gitti (60.Ulici)
Tore: 0:1 Michl Bauer (11.), 1:1 Petros Gelis (47.), 2:1 Petros Gelis (58.), 3:1 Lucas Schwarzer (60.)
Schiedsrichter: Max Angenendt (SRG Blautal-Lonetal)
Zuschauer: 50