(cjk) Mit 1:5 düpierte der Tabellenführer die Normannen, zugleich machten die Freiberger in der zweiten Hälfte mit 3 Toren binnen sechs Minuten den Sack zu und ließen dabei die Gmünder schlecht aussehen. Zugegeben die äußeren Umstände an diesem Samstagnachmittag waren schlecht, es war stürmisch, der Kunstrasen rutschig und beide Mannschaften hatten Probleme mit der Standhaftigkeit, zudem musste Normannia-Trainer Beniamino Molinari kurzfristig die Innenverteidigung umstellen.

Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Marcel Funk, meldete sich auch noch Atilla Acioglu am Samstagvormittag krank. Beniamino Molinari stellte Routinier Patrick Krätschmer an die Seite von Simon Gabriel in die Innenverteidigung, ansonsten blieb es bei der Doppelsechs und mit Felix Bauer als Sturmspitze. Doch insgesamt konnte die Gmünder Mannschaft ihre Leistung aus dem Sindelfinger Spiel speziell in der zweiten Halbzeit nicht reproduzieren, einige Spieler kamen wohl mit den Rahmenbedingungen nicht zurecht und konnten so nicht ihr Leistungsvermögen hundertprozentig abrufen. Doch 100 Prozent plus x wären für die Normannen notwendig gewesen, um gegen kombinationssichere Freiberger zu bestehen. In den ersten 45 Minuten waren die Normannen dem Tabellenführer ebenbürtig, der nur durch zwei Gmünder Gastgeschenke mit einer 2:1 Führung in die Kabine gehen konnte. Nach dem Wechsel wollten die Schwerzer-Kicker mit Elan den Ausgleich erzielen, doch Freiberg konterte die Gäste eiskalt und gekonnt aus, so dass das Spiel in der 65. Minute entschieden war. Da konnten auch durch die Auswechslungen keine neuen Impulse gebracht werden. Dabei hatte das Spiel optimal für die Schützlinge von Beniamino Molinari begonnen: 2. Spielminute Marius Nuding startete auf der rechten Außenbahn durch, zog die Flanke scharf nach innen auf Fabian Kolb, doch bevor Fabian Kolb an den Ball kommen konnte, beförderte Schlimgen den Ball vor dem einschussbereiten Gmünder selbst ins Tor.

Mit der frühen Führung im Rücken spielten die Normannen inspiriert von Marvin Gnaase gut auf, versäumten es aber ein zweites Tor nachzulegen. So fiel denn schon in der 8. Minute der Ausgleich: ein langer Ball auf Bortel, der im Laufduell mit Patrick Krätschmer im Strafraum zu Fall kam und Schiedsrichter Kern zögerte keine Sekunde, um auf den Punkt zu zeigen. Marcel Sökler verwandelte sicher zum 1:1. Immer wieder war es Marvin Gnaase, der das Spiel an sich riss und, wenn es sich ergab auch mal vor dem Freiberger Tor abzog. In der 20. Minute hatte er das 1:2 auf dem Fuß, doch sein Abschluss ging knapp am Tor vorbei. Wie aus dem Nichts fiel das 2:1 in der 22. Minute, eine total verunglückte Rückgabe leitete den Führungstreffer der Gastgeber ein, Schimmel erkannte, dass Ellermann nicht an den Ball kommen konnte und reagierte am schnellstens und schloss zum 2:1 ab. In der 25. und 30. Minute war es Yannick Ellermann, der mit unglaublichen Reaktionen seine Mannen im Spiel hielt. Zunächst entschärfte er nach einem Gentner-Freistoß einen Kopfball von Sökler, dann klärte er gleich zweimal, zunächst gegen Bortel und dann den Nachschuss von Muzliukaj. Doch auch die Normannen waren gut im Spiel und hatten noch vor der Halbzeit auch einige gute Möglichkeiten zum Ausgleich.

In der 30. Minute wehrte Bromma im Tor der Gastgeber ein Kopfball von Nermin Ibrahimovic ab, dann den Nachschuss von Felix Bauer und zu guter Letzt den Versuch von Fabian Kolb. Den Schlusspunkt der ersten 45 Minuten setzte Marvin Gnaase, der nach einem Solo herzhaft abzog, doch in Bromma seinen Meister fand. Turbulent begann die zweite Hälfte, in der 47. Minute konnten Yannick Ellermann und Visar Mustafa mit vereinten Kräften einen Treffer von Muzliukaj verhindern. Nur zwei Zeigerumdrehungen später Konfusion im Freiberger Strafraum, Felix Bauer schnappte sich die Kugel, doch sein knallharter Abschluss verfehlte das Ziel nur knapp. Nochmals war es Felix Bauer, der wenig später erneut das 2:2 hätte erzielen können, er versetzte zwei Gegenspieler, doch erneut blieb Bromma im Freiberger Tor Sieger.

Dann folgten ominöse sechs Minuten: es war als wenn Freiberg dreimal die gleiche Blaupause ansetzte und die Gmünder Defensive dies nicht erkannte und offensichtlich nicht gut verteidigte. 59. Minute: Sökler flankte von rechts, Schimmel köpfte freistehend in der Mitte, Ellermann chancenlos = 3:1. 64. Minute: Schimmel flankte von links, Bortel in der Mitte netzte mit der Hacke ein = 4:1 und nur eine Minute später: diesmal flankte Bortel von links, in der Mitte stand abnahmebereit Sökler = 5:1. Das war es denn auch, die Normannen waren sichtlich  geschockt und leisteten zumindest so viel Gegenwehr, dass es zu keinen weiteren Gegentoren mehr kam. Immerhin konnten die Gäste aus Gmünd, die letzte Torchance des Spiels für sich reklamieren, ein Fernschuss von Visar Mustafa strich knapp über das Tor der Gastgeber.

Zuschauer: 100
Schiedsrichter: Maurice Kern (Stuttgart)
Tore:
0:1 Clemens Schlimgen ET (2.)
1:1 Marcel Sökler FE (8.)
2:1 Sven Schimmel (22.)
3:1 Sven Schimmel (59.)
4:1 Sebastian Bortel (64.)
5:1 Marcel Sokler (65.)

SGV Freiberg: Bromma, Gentner, Schlimgen, Sökler, Muzliukaj (66. Paharidis), Kienast (74. Coppola), Bortel (74. Jelic), Fausel, Zagaria (66. Ivanusa), Schimmel,Pischorn
FC Normannia: Ellermann; Knecht (46. Mustafa), Simion, Krätschmer, Glück; Ibrahimovic, Kianpour (59. Colletti); Gnaase, Kolb (83. Abt), Nuding (65. Catizone); Bauer

Stimmen zum Spiel:
 
Beniamino Molinari:
„ Wir haben eine ordentliche erste Halbzeit gespielt, die recht ausgeglichen war und auch in Spielanteilen gleich war. Die beiden Gegentore waren Geschenke, die man sich nicht erlauben darf. Wir gehen in die zweite Halbzeit, haben einen Plan, der nach dem 3:1 Makulatur war, unsere Aggressivität wurde weniger, je spielstärker Freiberg wurde. Für das Samstagsspiel gegen Pfullingen müssen wir die zweite Halbzeit ausblenden und an die Leistung der 1. Halbzeit anknüpfen.“

Ramon Gehrmann: 
„ Die Spielanalyse von Beni Molinari kann ich nur unterstreichen. Die Normannia war sehr gut eingestellt und auch wir starteten mit einem Gastgeschenk. Insgesamt waren wir passsicherer und unsere Tore waren gut herausgespielt. Wir haben gegen einen sehr guten Gegner mit einem sehr starken Gnaase heute alles geben müssen, um zu gewinnen.“