Neun Punkte sind in diesem Jahr noch zu vergeben in der Verbandsliga: Der Jahresendspurt setzt dem 1.FC Normannia drei Mannschaften vor, die allesamt weiter hinten in der Tabelle angesiedelt sind, darunter der Drittletzte SV Fellbach und das Schlusslicht TSV Heimerdingen. Der kommende Gegner ist tabellarisch der stärkste der drei: Tabellenachter SKV Rutenheim (Samstag, 14.30 Uhr).

Ein Rutesheimer 7:1-Sieg

Sechsmal gewonnen, sechsmal verloren haben die Rutesheimer bisher, aber es gibt einige Warnsignale, die den Normannen sicher bewusst sind. Da ist ein 7:1 des SKV in dessen letztem Auswärtsspiel in Heiningen. Wobei das Spiel eine ähnliche Dramaturgie hatte wie das 1:4 der Normannia zuletzt bei der TSG Backnang: „Für Rutesheim gab’s nach 30 Minuten einen Platzverweis, da kann ein Spiel so laufen“, sagt Normannia-Trainer Holger Traub. Der zweite Warnhinweis stammt aus der Meistersaison des FCN von vor zwei Jahren, als die Gmünder in Rutesheim mit 0:3 chancenlos verloren.

Der Vorzug gegenüber dem inzwischen historischen Spiel ist nicht nur der getauschte Heimvorteil, sondern dank des zuletzt trockenen Wetters auch der Platz. „Rutesheim ist eine Kunstrasenmannschaft“, sagt Claus-Jörg Krischke, der langjährige Spielleiter des FC Normannia. Ein Team, das auch in den wärmeren Monaten seine Gästemannschaften auf den Kunstrasen bittet. Darum ist Krischke froh, dass am Samstag im Normannia-Stadion auf dem Hauptplatz gespielt werden kann.

Drei raus aus der Startelf?

Weniger gute Nachrichten gibt es aus der Abteilung Personal: Die Normannia-Trainer werden ihr Startelf-Puzzle am Samstag deutlich umarrangieren müssen. Florijan Ahmeti ist nach seiner gelb-roten Karte von Backnang gesperrt, Fabian Kolb hat am Montag das Training abbrechen müssen, weil er umgeknickt war, und Mittelfeld-Leader Marvin Gnaase wird auf jeden Fall fehlen, weil dessen Bruder am Samstag heiratet. „Dass wird ein Loch reißen, wenn Marvin fehlt; er ist ein Alphatier bei uns“, sagt der Trainer.


"Marvin Gnaase ist ein Alphatier bei uns."

Holger Traub, FCN-Trainer, über seinen am Samstag fehlenden Mittelfeldspieler


Womit drei Kicker aus der Gmünder Startelf des vergangenen Samstags fehlen könnten. Unsicher ist auch, ob Felix Bauer voll einsatzbereit ist: Der Stürmer ist am vergangenen Samstag Vater geworden und hat an der darauffolgenden Trainingswoche nur teilweise teilgehabt.

Kandidaten für den frei werdenden Platz in der Doppelsechs wären Moritz Seltenreich oder Jurij Kotiukov, auf der Position des Zehners von Florijan Ahmeti kann sich Holger Traub etwa Ferhat Karaca oder Ricardo Dias-Matos vorstellen. „Wir müssen sehen, wie das zusammenpasst, da geht es in der Summe dann um Dinge wie Zweikampfverhalten und Führungsqualitäten“, sagt Traub.

Schwäche bei Standards

Nach wie vor ein Problem des FC Normannia sind Gegentore nach Standardsituationen, auch in Backnang kassierten die Gmünder wieder zwei Treffer nach „eigenem Fehlverhalten“ (Traub). Ob’s besser wird? „Wir sind dran an der Sache, aber es ist eben ein hochkomplexes Kollektivthema“, sagt der Gmünder Trainer.

© Gmünder Tagespost 14.11.2019