Punkt der Moral: Normannia ergattert sensationell einen Punkt
Gmünder Oberligist erkämpft sich Zähler bei Topteam Pforzheim in Unterzahl
Schwäbisch Gmünd (fcn) – In der Fußball-Oberliga hat sich der 1. FC Normannia Gmünd beim Topteam CfR Pforzheim einen Punkt erkämpft, war dabei sogar eine halbe Stunde in Unterzahl, Valerio Avigliano war des Feldes verwiesen worden. 2:2 stand es nach über 97 langen Minuten.
Calvin Körner hatte es im Vorfeld im Interview mit der lokalen Presse bereits gesagt: Gegen Pforzheim habe die Normannia in den vergangenen Saisons immer recht ordentlich ausgesehen. So war es auch an diesem Spieltag wieder: Die Normannia hat ein ganz starkes Spiel gezeigt, musste natürlich zahlreiche Situationen in der Defensive überstehen, erkämpfte sich beim 2:2 in Pforzheim aber keinesfalls ungerechtfertigt einen Zähler, der so viel wert ist. „Diese Mannschaft lebt definitiv – und sie steht füreinander ein“, war FCN-Trainer Zlatko Blaskic nach dem Spiel stolz auf sein Team. Kurz vor dem Anpfiff musste er bei all den ohnehin schon vorhandenen Personalsorgen noch eine Hiobsbotschaft verkraften: Marvin Gnaase musste mit einem grippalen Infekt passen.
Es galt, die ersten 20 Minuten zu überstehen, denn da dominierte der CfR das Geschehen nach Belieben. Ganz überstehen konnten die Normannia diese Phase nicht. Normannias Ex-Spieler Joao Victor Schick brach über außen durch und bediente in der Mitte Tim Schwaiger, der nur noch den Fuß hinhalten musste (9. Minute). Nach 20 bis 25 Minuten haben sich die Normannen schließlich gefangen und das Spiel mehr und mehr vom eigenen Tor ferngehalten. So gelang schließlich auch der Ausgleichstreffer. Niklas Hofmeister chippte den Ball zu Körner, der klug ablegte auf Aschauer, der mit links aus etwa sechs Metern ausglich (20.). Bereits kurz davor hatte Aschauer eine große Gelegenheit ausgelassen. Bis zur Halbzeit schafften es die Gmünder dann, das Spiel ausgeglichen zu gestalten. Kurz vor dem Pausenpfiff aber mussten sie noch einmal das Glück bemühen, ein Freistoß klatschte an den Pfosten (45.+3).
In der zweiten Halbzeit entstand schließlich der Gegenentwurf zur ersten Halbzeit. Die Normannen kamen ganz stark aus der Pause und wurden dafür recht schnell belohnt. Nach einer Flanke von Nils Staiger scheiterte Daniel Rapp noch am Pforzheimer Schlussmann, doch Aschauer war in feinster Mittelstürmermanier mit dem Abstauber zur Stelle (59.). In der Folge drückten die Normannia gar auf das 3:1. Einen starken Freistoß von Valerio Avigliano hielt CfR-Schlussmann Altmann hervorragend, den Kopfball in der Folge von Körner grätschte schließlich ein Abwehrbein noch von der Linie (62.).Nur eine Minute später dann musste Avigliano vom Platz. Nach einem langen Ball sah er seinen Gegenspieler nicht, der mit dem Kopf eher am Ball war, Avigliano so den Kopf traf – Rot (65.). Vorwürfe machte Blaskic keien: „Er hat ihn schlichtweg nicht gesehen. Danach dann mussten wir gegen diese brutal starke Mannschaft viel Defensivarbeit verrichten, bekommen dann aber zu schnell das 2:2“, resümierte Blaskic.
Admir Osmicic hieß der Torschütze (70.). In den letzten 20 Minuten dann entstand viel Abwehrdrama: Pius Albrecht (85., 88.) war zweimal stark zur Stelle und in der siebten Minute der Nachspielzeit rettete die Latte. Entlastung in dieser Phase? Gab es nicht mehr. „Die Spieler haben das wirklich top gemacht“, lobte Blaskic, der angesichts der dünnen Personaldecke und des knappen Resultats nur zweimal wechselte. „Wenn die Rote Karte nicht kommt, glaube ich fast, dass wir dem Sieg näher gewesen wären, denn wir drückten in dieser Phase auf das 3:1“, beschrieb Blaskic die starken 20 Minuten seiner Mannschaft nach der Pause. „Wir sind aber glücklich mit diesem Punkt, keine Frage“, so Blaskicweiter.
Vor dem Spiel hätte diesen Punkt jeder unterschrieben, unterstrich Sportdirektor Stephan Fichter die Bedeutung derLeistung bei diesem Punktgewinn. „Zum Glück haben wir den Punkt dann noch über die Zeit gebracht. Wenn du unten stehst, dann fällt am Ende häufig auch nochmal ein Ball rein. Das war unfassbar wichtig für uns“, so Fichter, der ins selbe Horn wie sein Trainer blies: Leidenschaft und Einsatz hätten bei der Mannschaft hundertprozentig gepasst.
FCN: Albrecht – Avigliano, Körner, Rössler, Staiger – Wilhelm, Kianapour – Hofmeister (86. Ramovic), Molinari (90. Milojkovic), Rapp – Aschauer
Tore: 1:0 Schwaiger (9.), 1:1, 1:2 beide Aschauer (20., 59.), 2:2 Osmicic (70.)
Bes. Vorkommnis: Rot für Avigliano (65., FCN)
