(ube) Ob man so etwas im Gmünder Schwerzer schon einmal erlebt hat – Vier Tore in fünf Minuten? Die Tore zwischen der 23. und 28. Minute dürfte bei den meisten der 150 Zuschauer noch lange für Gesprächsstoff gesorgt haben. Die Normannia führte 3:0, ließ die Gäste aus Tübingen aber noch auf 3:2 herankommen. Heraus kam ein erkämpfter und ein verdienter Sieg. Die Kicker um Trainer Zlatko Blaskic landen am Ende der Hinrunde auf dem 2. Tabellenplatz.

Die Normannia fand nur schlecht ins Spiel, die Gäste aus Tübingen machen das Spiel und bestimmen auch in Punkto Härte die Partie. Ein erstes Lebenszeichen war der Kopfball von Alexander Aschauer in der 17. Minute, doch der Kopfball war für den TSG-Keeper Lukas Weber kein Problem. Wenige Minuten später legte Aschauer zu einer guten Chance auf Ibrahim Jermain auf, doch der findet ebenfalls am gegnerischen Torwart seinen Meister.

Und dann überschlugen sich die Ereignisse: Die Normannia schießt innerhalb von vier Minuten drei Tore und muss nach dem dritten Tor wenige Sekunden nach Wiederanpfiff den ersten Gegentreffer hinnehmen. So verrückt kann Fußball sein! In der 23. Minute das 1:0, als Kelecti Nkem allein aufs Tor zuläuft und auf Alexander Aschauer ablegt, der nur noch einschieben muss. Eine Minute später erzielt Alexander Aschauer aus einem Getümmel heraus das 2:0. Der Jubel der Gmünder Fans war noch nicht verstummt, stand es durch Ibrahim Jermain 3:0, der einen Fehler in der Tübinger Hintermannschaft ausnutzen konnte. 3:0 – der bisherige Spielverlauf war auf den Kopf gestellt. Doch die Tübinger gaben nicht klein bei. Pirmin Glück nutze ein Gewimmel vor dem Gmünder Tor und erzielt in der 28. Minute das erste Tor für die Gäste. In der 32. Minute brannte es lichterloh im Gmünder Strafraum, doch Valerio Avigliano konnte in letzter Sekunde den Treffer für Tübingen verhindern. Er verletzte sich dabei, konnte aber weiterspielen. Noch vor dem Halbzeitpfiff musste die Normannia den Anschlusstreffer hinnehmen. Tim Steinhilber zog aus 20 Metern ab, der Ball hatte etwas Drive und Spin und flutsche Normannia-Keeper Yannick Ellermann durch die Hände. Dann in der 44. Minute fast noch das 4:2 für die Normannia, als Daniel Stölzel aussichtsreich scheitert.

Die zweite Halbzeit war nicht so turbulent. Die Normannia hatte sich auf die Gäste wesentlich besser eingestellt, die Gäste aus Tübingen konnten kaum mehr Akzente setzen. Irgendwie war die Partie auf beiden Seiten zerfahren. Yannick Ellermann verhinderte in der 77. Minute den Ausgleich, als er einen Ball artistisch zur Ecke klären konnte. In der Schlussphase hätte die Normannia den Sieg klarer ausfallen lassen können, ja müssen. Der eingewechselte Luca Molinari flankte von rechts wunderbar nach innen, doch der Kopfball von Jermain Ibrahim traf den Oberkörper des gegnerischen Torwarts. Fabian Kianpour und Jermain Ibrahim hatten noch in den letzten Minuten die Möglichkeit, den Sieg zu erhöhen, doch es blieb beim 3:2. Ein Abseitstor von Marvin Gnaase kurz vor dem Abpfiff wurde zu Recht die Anerkennung verweigert. Ein Arbeitssieg, und trotzdem bleiben die drei Punkte nicht unverdient im Schwerzer. Jetzt ist die Vorfreude groß: Am kommenden Samstag gibt Spitzenreiter TSV Essingen in Gmünd zum Rückrundenauftakt seine Visitenkarte ab.

Normannia Gmünd – TSG Tübingen 3:2 (3:2)

Tore: 1:0 und 2:0 Min. Aschauer 23. und 24. Min.28. Min, 3:0 Ibrahim 26. Min., 3:1 Glück 28. Min., 3:2 Steinhilber 40. Min.
Normannia Gmünd: Yannick Ellermann, Daniel Stölzel, Tim Grupp, Alexander Aschauer (46. Min. Luca Molinari), Marvin Gnaase, Adnan Rakic, Tobias Rössler (Calvin Körner), Kelecti Nkem (80. Min. Laurice Ukela), Valerio Avigliano, Fabian Kianpour, Jermain Ibrahim (90. Min. Tobias Kubitzsch).
Schiedsrichter: Marvin Monninger
Zuschauer: 150

Stimmen nach dem Spiel:

Alexander Aschauer, zweifacher Torschütze Normannia:
Es war eine verrückte erste Halbzeit. In der zweiten Halbzeit haben wir es versäumt, das vierte Tor zu machen. Es war trotzdem ein verdienter Sieg.

Michael Frick, Coach TSG Tübingen:
Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Auf dieser Leistung können wir aufbauen. Ich war zufrieden, außer mit den drei Minuten Mitte der ersten Halbzeit. Leider fahren wir wieder ohne Punkte nach Hause. Das Spiel zeigt den ganzen Verlauf der Saison: Wir arbeiten viel, und wird es doch nichts mit etwas Zählbarem.

Zlatko Blaskic, Trainer Normannia:
In der ersten Halbzeit war Tübingen die klar bessere Mannschaft. Es waren tolle drei Minuten Mitte der ersten Halbzeit. Dann haben wir nicht gut genug verteidigt und auch das vierte Tor zu schießen verpasst. Ich muss mit einer schlechteren Leistung auch mal mit drei Punkten zufrieden sein. Die Liga ist brutal, und doch ist es schön, nach 17 Spieltagen 36 Punkte ergattert zu haben.