Wer weiterhin im Aufstiegsrennen dabei sein will, der muss dieses Spiel gewinnen. Es ist deshalb ein absoluter Knüller, der den Zuschauern ab Mittwochabend ab 19 Uhr auf dem Kunstrasenfeld des Schönbrunnenstadions geboten werden wird. Der Tabellenvierte TSV Essingen empfängt den Tabellensiebten FC Normannia Gmünd.

Dass sie momentan nicht vom Aufstieg träumen, das betonen beide. „Im Moment müssen wir nicht mehr über die Meisterschaft sprechen“ hat Essingens Chefcoach Stephan Baierl gleich nach der bitteren 1:2-Niederlage gegen den Spitzenreiter FC Holzhausen am vergangenen Samstag gesagt. „An die Tabellensituation werden wir bei diesem Spiel bestimmt nicht denken“, betont auch Zlatko Blaskic. Der Cheftrainer der Gmünder Normannia hat dennoch ein klares Ziel formuliert: „Wir wollen dieses Spiel gewinnen und dann vor Essingen stehen.“

Empfehlung eines 9:0-Sieges

Mit 9:0 haben seine Jungs vor eineinhalb Wochen den SV Fellbach vom Platz gefegt und damit mehr als ein deutliches Ausrufezeichen im Vorfeld dieses Ostalbderbys gesetzt. Dass die Partie am vergangenen Samstag beim VfB Neckarrems wegen Corona-infizierter Spieler der Gastgeber ausgefallen ist, das fuchst Blaskic. „Wir hätten schon gerne gespielt.“

Andererseits konnte er so die Gelegenheit nutzen und sich die Essinger im Spitzenspiel gegen Tabellenführer Holzhausen anschauen. Die Elf von Stephan Baierl hat dieses Match zwar 1:2 verloren und damit die Chance verstreichen lassen, zum Spitzentrio aufzuschließen. Nach zuvor drei 2:2-Unentschieden gegen Freiberg, Heiningen und Hofherrnweiler warten die Essinger immer noch auf ihren ersten Punktspielsieg in diesem Jahr.

Was Blaskic gegen Holzhausen gesehen hat, hat ihn dennoch beeindruckt. „Die haben eine enorme Wucht und viel Qualität in ihren Reihen“, weiß der Normannia-Coach. Dass Ex-Profi Patrick Funk außerdem mit gefährlichen Standards zu überzeugen weiß, ist hinlänglich bekannt.
Dass der fulminante 9:0-Erfolg gegen Fellbach bei seinen Spielern unterschwellig dazu verleiten könnte, die Partie zu leicht zu nehmen, davon ist in diesem Spiel nicht auszugehen.
Immerhin hat der Kantersieg dazu beigetragen, dass die Normannia gegenüber ihren Gastgebern vom Mittwoch damit ein um ein Tor und damit knapp besseres Torverhältnis aufweist. Und das bei einem Spiel Rückstand.

Sollten die Gmünder beim Flutlichtspiel am Mittwochabend den Sieg in Essingen erringen, würden sie ihre Gastgeber in der Tabelle überholen.

Auch wenn Essingens Chefcoach Stephan Baierl sagt „Die Tabelle interessiert mich gerade nicht. Wir müssen zuerst wieder zu unserem Spiel finden“, werden die Essinger ihrerseits alles daran setzen, dass genau das nicht passiert. Nämlich, dass sie von der Normannia überholt werden.
Zehn Zähler beträgt der Vorsprung von Tabellenführer Holzhausen auf Essingen. Auch wenn Platz eins und damit der direkte Aufstieg für Essingen nur noch schwerlich zu holen sein dürfte, kann auch die Aufstiegsrelegation ein Ziel sein, für das es sich zu kämpfen lohnt. Auf den Tabellenzweiten FSV Hollenbach beträgt der Abstand nämlich lediglich sieben Punkte. Und die Saison ist noch lang.

„Wir machen hinten zu viele Fehler und sind vorne zu inkonsequent“, bringt Baierl das derzeitige Manko seiner Elf auf den Punkt. „Damit reicht es einfach nicht, um ganz nach vorne zu kommen,“ weiß der TSV-Trainer. Dass beide Mannschaften am Mittwochabend in einem solchen Derby hochmotiviert zu Werke gehen werden, ist für ihn selbstredend. „Wenn wir es schaffen, das wieder abzurufen, was wir können, dann werden sich auch die Ergebnisse wieder einstellen“, ist Stephan Bairel überzeugt. Gegen die Gmünder Normannia werde das nur mit „dem nötigen Biss und einer großen Einsatzbereitschaft“ gelingen. Baierl: „Wir müssen den Bock selbst umstoßen.“
Zwei große Fragezeichen stehen hinter dem Einsatz der beiden Offensivkräfte Niklas Groiß, dessen Fuß nach dem elfmeterreifen Foul gegen Holzhausen blutunterlaufen und dick geschwollen ist, sowie Lukas Rösch, der über muskuläre Probleme klagt.