(hk) Klartext wurde nach der Niederlage in der tectomove-Arena gesprochen. „Es geht nicht, dass wir so auseinanderfallen und uns so herzocken lassen“, sagte Holger Traub zum wenig oberligareifen Auftritt seiner Elf in der zweiten Halbzeit.

Die erste Halbzeit begann für die ca. 300 Zuschauer famos, denn nach einer sehenswerten Kombination von Andreas Mayer und Fabian Kolb, stand dieser völlig frei vor Gäste-Torspieler Marcel Susser und konnte für die vielumjubelte Führung sorgen. Die Stadionuhr zeigte gerade einmal 5:58 Minuten an und der Nachmittag versprach spannend zu werden. In der Folgezeit waren die Gäste, denen noch die Pokalpleite vom Mittwoch in den Knochen steckte, ein ums andere Mal von der Gmünder Offensive um Francis Ubabuike und Felix Bauer gefordert.

Die kompakte Defensive der Schwerzer Elf sorgte für (Konter-) Chancen und konnten lediglich durch starke Reflexe des Neckarsulmer Torspielers vereitelt werden. Wermutstropfen für die Gmünder: das Zweikampfverhalten. Der Aufsteiger war in vielen Situationen nicht in der Lage das notwendige Zweikampfverhalten an den Tag zu legen. Denn nun begann der Gast aus Neckarsulm nach einer guten halben Stunde zunehmend den Ton anzugeben. In der 28. und 43. Minute konnte Normannia-Keeper Yannick Ellermann seine bestechende Form in Großchancen von Daniel Schmelzle und Maximilian Gebert.

Mit der Leistung seiner Spieler konnte Trainer Holger Traub in der ersten Halbzeit nicht gänzlich unzufrieden sein, jedoch verfinsterte sich seine Miene in der zweiten Hälfte deutlich. In dieser kamen die Gmünder überhaupt nicht mehr ins Spiel, es fehlte an Entschlossenheit, Gegenwehr und auch der notwendigen Robustheit im Zweikampfverhalten. In der 53. Minute war es dann soweit, Torspieler Ellermann war gegen den gut aufgelegten Gebert machtlos. Dieser kam frei zum Schuss und markierte mit seinem zweiten Schussversuch das 1:1. In der Pressekonferenz im Barmer Forum wurde dieser Ausgleich als Knackpunkt des Spieles bezeichnet. Trainer Traub: „Hierdurch haben wir den Glauben ein Stück weit verloren“, der nun wie alle anwesenden Zuschauer mit ansehen musste wie die Partie von den Gästen aus Neckarsulm nach Belieben diktiert wurde. Und mit weiteren Toren für sich entscheiden konnte. Volkan Demir mit seinem 1:2 in der 68. Minute und der Tatsache das er mutterseelenallein im 16er schießen konnte. Weiter ernüchternd das 1:3 in der 82. Minute als Quadie Barini den Pfostenschuss von Steven Neupert abstauben konnte.

Nächste Bewährungschance – Stuttgarter Kickers

In der Pressekonferenz wurde die fehlende Entschlossenheit in der zweiten Hälfte bemängelt, das Fehlen von nennenswerten Torchancen. Jedoch entspricht es nicht der Gmünder Mentalität aufzugeben, sondern mit „Jetzt-erst-recht“ zurück in die Erfolgsspur zu kommen. Die Stuttgarter Kickers sind hierfür sicherlich nicht der einfachste Gegner, aber das ist in dieser Oberliga-Saison keine Mannschaft. Am Mittwoch (19 Uhr) im Gazi-Stadion wird zu sehen sein, ob diese „Jetzt-erst-recht“-Mentalität vorhanden ist.

So haben sie gespielt:

1.Normannia Gmünd 1904 – Neckarsulmer Sportunion 1:3 (1:0)

FCN: Ellermann – Fichter, Lämmle, Fröhlich, Glück – Serejo (85. Schmid), Kianpour – Ubabuike, Mayer, Kolb – Bauer (57. Gnaase)
NSU: Susser – Gotovac, Kappes, Schmelzle, Klotz – Islamaj (88. M. Müller) – Neupert, Schneckenberger, Gebert (75. Albert) – Demir (83. Ayvaz), Barini (89. Yazji)
Tore: 1:0 Kolb (6.), 1:1 Gebert (53.), 1:2 Demir (68.), 1:3 Barini (83.)
Gelbe Karten: Fröhlich, Kianpour – Kappes, Demir
Zuschauer: 292