In der Fußball-Oberliga hat der 1. FC Normannia Gmünd vom FSV Hollenbach mit einem 1:1 einen Zähler mitgebracht. Das sei durchaus in Ordnung, doch Gmünds Trainer Zlatko Blaskic hat sich über eine andere Szene deutlich mehr geärgert.

FC Normannia mit dem 6:0 im Rücken

Den Hollenbachern merkte man von Beginn an den Respekt vor den Gmündern an, die in der Vorwoche einen 6:0-Kantersieg gegen den ATSV Mutschelbach gefeiert haben. Sie überließen dem Gast weitestgehend den Ball und konzentrierten sich auf Konter und Standard-Situationen. In der ersten Hälfte machten die Normannen zu viele technische Fehler im letzten Drittel, so dass sie keine Durchschlagskraft entwickeln konnten. Ein Beispiel: Calvin Körner spielte Marvin Gnaase an, der Nico Molinari mustergültig freispielte. Dieser rutschte beim Schussversuch allerdings aus, so dass die Riesenchance dahin war (7.).

Blaskic: Klare Tätlichkeit gegen Nico Molinari

Per Kopf scheiterte schließlich Körner nach einer Ecke von Henrick Selitaj am gut reagierenden Hollenbacher Schlussmann (29.). Den ersten und einzigen Abschluss der Gastgeber hatte Marco Specht kurz vor der Pause, sein Schuss aus rund 15 Metern aber flog deutlich über das Gehäuse (43.). Auch in die zweite Hälfte kamen die Gmünder besser. Nico Molinari tankte sich gleich gegen zwei Gegenspieler durch und bediente Gnaase, der aus der Drehung an Thomas Bromma scheiterte (48.). Drei Minuten später aber folgte die kalte Dusche. Juan Faßbinder schlug einen Freistoß an den zweiten Pfosten, an dem Kapitän Marius Uhl am höchsten stieg und zur 1:0-Führung per Bogenlampe einnickte (51.). Dann kam es zu der Situation, die Blaskic so maßlos ärgerte. „Faßbinder schlug klar nach gegen Nico Molinari und sah dafür nur Gelb. Der Schiedsrichter hatte die Situation also gesehen. Das sorgte nicht nur Verwunderung in unserem Lager“, regte sich Blaskic auf.

Blaskic: Bereits achtmal benachteiligt worden

„Ich habe auch keine Lust mehr, mich nicht öffentlich über die Schiedsrichter zu ärgern. Ich kann es sogar dokumentieren: Wir sind in dieser Saison mindestens achtmal ganz klar benachteiligt worden und das empfinde ich mittlerweile wirklich als Frechheit“, erklärt Blaskic seinen Zorn, „drei Meter vor den Augen des Schiedsrichters.“
Spielerisch aber blieb die Normannia trotz dieses Unmuts geduldig und wechselte kurz vor Ende mit Niklas Kalafatis und Jermain Ibrahim offensiv aus, was sich schnell auszahlen sollte.

Alexander Aschauer trifft erneut

Ibrahim setzte sich robust gegen einen Innenverteidiger durch und bediente den lauernden Alexander Aschauer im Strafraum, der eiskalt blieb und den Ausgleich erzielte (81.). Jetzt hatte die Normannia noch einmal deutlich Oberwasser und drängte Hollenbach tief in die eigene Hälfte. Der FSV verteidigte nun aber leidenschaftlich, so dass es am Ende bei diesem Remis geblieben ist. „Wir mussten 90 Minuten anrennen, weil der Gegner sehr tief verteidigt hat. Nach dem Gegentreffer sind wir gut zurück ins Spiel gekommen und haben verdient den Ausgleich erzielt“, so Blaskic. Gmünds Trainer ging noch einmal auf die potenzielle Rote Karte ein: „Die Erklärungen und Ausreden, die ich seit Wochen von den Unparteiischen höre, machen mich fassungslos. Da gibt keiner mal einen Fehler, der menschlich ist, nach der Partie zu. Wahnsinn.“

Hollenbach - Normannia 1:1 (0:0)

FCN:  Ellermann – Avigliano, Rössler (74. Ibrahim), Körner, L. Molinari – Grupp, Kianpour – Selitaj, Gnaase, N.Molinari (74. Kalafatis) – Aschauer.
Tore: 1:0 Uhl (51.), 1:1 Aschauer (81.)
Zuschauer: 350