Nur zwei Wochen nach dem überzeugenden 3:0-Heimsieg gegen Sindelfingen hat die Normannia-Elf gegen Pfullingen ein Spiel hingelegt, das vor allem in den ersten 30 Minuten wie ein Gegenentwurf dazu aussah. Denn da sahen die Gmünder Zuschauer ein erschreckend schwaches Heimteam, das gegen eine kämpferisch und taktisch starke Gästemannschaft wenig ausrichten konnte. „Es sieht so aus, als ob die Pfullinger mindestens einen halben Mann mehr auf dem Platz haben“, kommentierte ein Zuschauer.Der Plan hatte anders ausgesehen. „Wir hatten uns viel mehr vorgenommen“, sagte FCN-Stürmer Felix Bauer nach dem Spiel. FCN-Coach Beniamino Molinari hatte eine Reaktion erwartet nach dem 1:5 in der Vorwoche in Freiberg. Doch sein Team wirkte im Vergleich zum Aufstieger aus Pfullingen vor allem eines: lethargisch. „So richtig sich wehren – das hat heute total gefehlt“, beklagte Molinari.

Auch gegen Sindelfingen hatten die Gmünder ein holprige Startphase überstehen müssen mit einigen gefährlichen Torchancen der Gäste, doch da hatten sie sich schnell, energisch und mit zielstrebigen Offensivaktionen aus der Drucksituation befreit.

Der frühe Führungstreffer (12. Minute) der Pfullinger folgte einem Muster, das die Gäste, ein Team mit vielen groß gewachsenen Spielern, mehrfach anwendeten: Eckball nah an den Fünf-Meter-Raum, Kopfball. Zweimal (20. /21.) konnte FCN-Keeper Ellermann klären und einen höheren Rückstand verhindern. Der FCN hatte seine Großchancen zum Ausgleich: Torjäger Felix Bauer brachte sich zweimal in aussichtsreiche Position, doch sein Flachschuss (28.) und Heber (42.) gingen vorbei, es war auch bei ihm kein richtig guter Tag.

Zur Pause versuchten es die Normannia-Trainer mit einem Dreifachwechsel: Krätschmer, Efendi und Milojkovic kamen für Nuding, Kianpour und Ibrahimovic. Die Gmünder hatten sich schon zum Ende der ersten Hälfte berappelt, nun war mehr Leben im Team, aber die Offensivbemühungen brachten zu wenig Zwingendes. Schön gemacht war der zwischenzeitliche Anschlusstreffer: Kolb passte von der Grundlinie in die Mitte des Pfullinger Strafraums, wo Gnaase mit einem platzierten Flachschuss ins Eck traf (72.).
Doch die Pfullinger zeigten halt zweimal schnörkellose, schnelle und ertragreiche Spielzüge: Das 0:2 (68.) wie das 1:3 (78.) erzielte Heiko Schall.

Nach dem Abpfiff war schlechte Stimmung im Schwerzer, es war ja beileibe nicht der erste Rückfall dieser Art der wechselhaften FCN-Truppe. Nachdem die Mannschaft vor zwei Wochen gebrannt und offensichtlich auch für den Trainer gespielt hatte, ließ sie Molinari jetzt hängen. Charakter und Emotionen zeigen, das hatte er gefordert. Molinari: „Aber es ist genau das Gegenteil passiert.“

So spielten sie:
FCN:Ellermann – Knecht, Simion, Acioglu, Glück – Nuding (46. Efendi), Ibrahimovic (46. Krätschmer), Gnaase, Kianpour (46. Milojkovic), Kolb – Bauer (83. Colletti).
VfL: Hirlinger – Früh, Gekeler (64. Metecan), Roggenstein, Grauer (75. Lehmann), Haussmann, Leuze, Dünkel (80. Bochinger), Schall (82. Biber), Yilmaz, Özge.
Tore: 0:1 Roggenstein (13.), 0:2 Schall (68.), 1:2 Gnaase (72.), 1:3 Schall (78.).
Zuschauer: 200

© Gmünder Tagespost 26.03.2017