(sch) Beim alles entscheidenden Rückspiel vor fremder Kulisse hielt die Mannschaft um Trainerduo Konstantin Boschmann und Bilal Can Elevli dem Druck stand und bezwang die SGM Kapfenburg dank einem Traumtor von Max Dudium aus der 20.Minute verdient mit 1:0 (1:0).

Als nach insgesamt 160 spannenden Relegationsminuten der erlösende Schlusspfiff ertönte, kannte der Jubel im Gmünder Lager keine Grenzen mehr. „Nur der FCN, nur der FCN“, jubelten die Normannia-Youngster und tanzten dabei ausgelassen über den Rasen, während Coach Konstantin Boschmann eine erste Sektdusche erhielt. Nach einer zeitweiligen Regenschlacht auf dem Westhäuser Sportplatz war die „Mission Aufstieg“ erfüllt: Den finalen Kraftakt mit drei Spielen innerhalb von nur fünf Tagen hatten die jungen Gmünder erfolgreich bestanden und nach langem Zittern die Bezirksstaffel erreicht. Eine herausragende, charakterliche Leistung insbesondere deshalb, weil die Normannen nur eine Woche zuvor einen herben Rückschlag erlitten hatten. Das Topspiel gegen Wasseralfingen und damit auch die Meisterschaft in der Kreisleistungsstaffel waren am grünen Tisch verloren gegangen – doch allem Frust zum Trotz bewies das Team um Kapitän Dennis Greco Kämpferqualitäten und verdiente sich die auf dem Banner festgehaltene Titel „Aufstiegshelden 2019“. Dementsprechend entlud sich im ausgelassenen Jubel über den hauchdünnen 1:0-Auswärtserfolg die gesamte vorherige Anspannung. Dieser Fußballabend und die folgenden Feierlichkeiten werden als Krönung einer erlebnisreichen Saison in Erinnerung bleiben.

Ebenso hoch her wie nach Spielende war es auch zuvor auf dem Rasen zugegangen. Das lag vor allem, daran, dass durch das 1:1-Remis und dem Gmünder Last Minute-Ausgleich aus dem ersten Aufeinandertreffen, für ordentlich Spannung gesorgt war. Trotz Dauerregen bescherten 110 Zuschauer dieser alles entscheidenden Begegnung eine würdige Kulisse und sie bekamen beinahe das Ebenbild zum Hinspiel zu sehen. Rein optisch waren die Normannen erneut überlegen und verzeichneten von Beginn die höheren Spielanteile, taten sich aber erneut äußerst schwer gegen das Abwehrbollwerk der groß gewachsenen Kapfenburger. Dieser wiederum vertrauten auf ihre defensive Kompaktheit und versuchten wiederum im Gegenzug, durch lange Bälle selbst Gefahr zu erzeugen. Nach wenigen Minuten verzeichneten die Hausherren den ersten nennenswerten Abschluss, als Andre Bees den Ball von rechts flach in die Mitte spielte und Hannes Bannert mit seinem Flachschuss auf rutschigem Geläuf den FCN-Tormann Leon Weiser erstmals auf die Probe stellte. Mehr jedoch ließen die Gmünder in der Folgezeit nicht mehr zu und bekamen die gegnerischen Stärken durch eine konzentrierte, nahezu fehlerfreie Abwehrarbeit in den Griff. SGM-Torgarant Luca Massopust konnte sich zu keiner Zeit wirklich in Szene setzen. Der Normannia boten sich gegen den tiefstehenden Kontrahenten zwar ebenfalls nur sehr wenig Torchancen, doch aus der Entfernung heraus näherten sich die „Boys In Red“ zunehmend an. Milan Gereb sowie Max Dudium zielten aus großer Distanz zunächst zu ungenau. Bei einem weiteren Vorstoß durfte Gereb von der Sechzehnerkante unbedrängt abschließen und nur haarscharf flog das Spielgerät am Lattenkreuz vorbei. Der vierte Fernschuss allerdings sollte passen: Dudium erhielt im Mittelfeld viel Freiraum und zog aus 30 Metern mit viel Effet ab. SGM-Tormann Jannik Heid konnte dieses Mal nur noch hinterherschauen, wie das Geschoss unhaltbar im linken oberen Torwinkel zur Gmünder Führung einschlug (20.). Das Gefühl, auf fremdem Platz vorgelegt zu haben, beflügelte die Normannen sichtlich. Nur wenige Minuten darauf drang Liandro Cudazzo in den Strafraum ein und wurde von Verteidiger Niklas Borst zu Boden gerissen, doch der erwartete Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Norbert Libotean blieb trotz aller Proteste aus. Der FCN baute weiterhin Druck auf und drängte auf den zweiten Treffer, nur mit Mühe hielt Kapfenburg in dieser Phase stand. Nachdem Luca Krätschmer dicht am Strafraumrand von Paul Welsandt nur mit unfairen Mitteln zu stoppen, drehte sich der folgende Freistoß von David Karacic am Ziel vorbei. Ein Befreiuungsschlag von Innenverteidiger Luca Ellinger fand Dudium, dessen Schuss jedoch landete genau in den Armen von Heid. Kurz darauf war einmal mehr Gereb in der Spitze durchgestartet, doch das runde Leder zappelte daraufhin lediglich im Außennetz. Und die Gastgeber? Sie traten offensiv einzig noch durch eine Freistoßhereingabe von Massopust in Erscheinung, doch der zu schwache Kopfball des aufgerückten David Thomer stellte Weiser vor keinerlei Probleme.

Der eigentlich zu erwartende Sturmlauf der SGM Kapfenburg blieb auch nach dem Seitenwechsel aus. Die Westhäuser fanden an diesem Abend keine Mittel, um fokussierte Normannen ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Der FCN hingegen blieb im zweiten Durchgang jederzeit Herr der Dinge, ohne dabei großartig zu glänzen oder mehr zu machen als notwendig. Alles in allem war es ein sehr reifer Auftritt der Boschmann-Elf, die sich mit einem zweiten Torerfolg jedoch frühzeitig mehr Sicherheit hätte schaffen können. Ein Chipball von Karacic aus 20 Metern, der am Gehäuse vorbeiflog, blieb zunächst die größte Gelegenheit in einer weiterhin chancenarmen Partie. Die Gmünder verwalteten den knappsten aller Vorsprünge mit großer Sicherheit und ohne Risikobereitschaft. Letzteres wäre eher von den Kapfenburgern zu erwarten gewesen, doch ihnen fehlten die zündenden Ideen gegen die von Luca Ellinger und Justus Messerschmidt hervorragend organsierte FCN-Viererkette. Und konnte sich die SGM doch einmal eine Standardsituation in aussichtsreicher Position erarbeiten, so war spätestens beim aufmerksamen Schlussmann Leon Weiser Endstation. Massopust kam lediglich einmal aus der Distanz zum Abschluss, doch der Versuch des 36 Tore-Manns war zu hoch angesetzt. Bange Blicke gab es auf der Gmünder Bank nur kurzzeitig, als Bees bei einem Zweikampf im Strafraum zu Boden ging. Doch die Westhäuser protestierten vergeblich, diese Szene war nicht strafraumwürdig – das sah auch der Unparteiische so. Die Normannen behielten weiterhin die Ruhe und lauerten auf Konter. Fünf Minuten vor dem Ende bot sich die große Gelegenheit, den Sack zuzumachen: Die Hausherren beförderten einen Gereb-Eckstoß zwar zunächst aus der Gefahrenzone heraus, der Abpraller allerdings landete bei Dudium. Aus 18 Metern nahm der FCN-Aktivposten Maß, mit einer Glanztat rettete SGM-Keeper Heid zur nächsten Ecke. Ohne ernsthafte Probleme brachten die Gmünder ihren knappen, aber hochverdienten 1:0-Sieg über die Ziellinie. Die letzten Sekunden liefen herunter, vorzeitige Feierstimmung machte sich breit – danach gab es kein Halten mehr.

SGM: Jannik Heid – Nico Mangold, David Thomer, Paul Welsandt, Niklas Borst, Oliver Kartheiser, Andre Bees, Tim Kleemann, Fabian Lehmann, Hannes Bannert, Luca Massopust (eingewechselt: Simon Röhrl, Felix Neumann, Noah Weik)
FCN: Leon Weiser – David Juric (51.Nico Grützmacher), Justus Messerschmidt, Luca Ellinger, Luca Krätschmer (61.Erdinc Burgucu) – Max Gjini – Paul Bareiß (68.Milan Gereb), Max Dudium, Milan Gereb (38.Luca Sigloch), Liandro Cudazzo – David Karacic
Tor: 0:1 Max Dudium (20.)
Schiedsrichter: Norbert Libotean (SG Schrezheim / SRG Aalen)
Zuschauer: 110


Spielerstatistik: Diese Jungs haben die Kreisleistungsstaffel 2019 gerockt und sich den Aufstieg in die Bezirksstaffel verdient.

#20 Daniel Bruckmeier: 10 Einsätze, 800 Minuten
#2 David Juric: 12 Einsätze, 753 Minuten – 1 Tor, 2 Assists
#3 Dennis Greco: 9 Einsätze, 424 Minuten – 1 Assist
#4 Maximilian Kemmer: 2 Einsätze, 39 Minuten
#5 Erdinc Burgucu: 11 Einsätze, 340 Minuten – 2 Tore
#6 Florian Boci: 3 Einsätze, 90 Minuten – 1 Tor
#7 David Karacic: 10 Einsätze, 716 Minuten – 10 Tore, 2 Assists
#8 Marvin Guba: Verletzungsbedingt leider ohne Rückrundeneinsatz
#9 Paul Bareiß: 11 Einsätze, 764 Minuten – 1 Tor, 1 Assist
#10 Maximilian Menger: 8 Einsätze, 474 Minuten – 2 Tore, 4 Assists
#11 Nikolaos Emmanouilidis: 2 Einsätze, 105 Minuten
#14 Justus Messerschmidt: 12 Einsätze, 940 Minuten – 2 Assists
#16 Pascal Lautner: 4 Einsätze, 223 Minuten
#21 Nico Grützmacher: 10 Einsätze, 547 Minuten
#22 Luca Betz: 6 Einsätze, 179 Minuten
#23 Julian Trahorsch: 7 Einsätze, 284 Minuten
#31 Maximilian Berin: 5 Einsätze, 261 Minuten
#33 Milan Gereb: 11 Einsätze, 789 Minuten – 3 Tore, 1 Assist

#1 Leon Weiser (U15): 2 Einsätze, 160 Minuten
#2 Benedikt Eberle (U15): 1 Einsatz, 23 Minuten
#6 Luca Krätschmer (U15): 7 Einsätze, 474 Minuten – 2 Tore, 1 Assist
#8 Max Dudium (U15): 6 Einsätze, 457 Minuten – 3 Tore, 3 Assists
#11 Luca Sigloch (U15): 3 Einsätze, 74 Minuten
#12 Fabian Strenzl (U15): 1 Einsatz, 29 Minuten
#15 Max Gjini (U15): 8 Einsätze, 600 Minuten – 2 Tore
#17 Liandro Cudazzo (U15): 10 Einsätze, 660 Minuten – 5 Tore, 3 Assists
#18 Aik Schneider (U15): Zweimal Ersatzkeeper
#20 Erkam Serince (U15): 1 Einsatz, 33 Minuten
#88 Luca Ellinger (U15): 4 Einsätze, 320 Minuten

Trainerduo: Konstantin Boschmann und Bilal Can Elevli