(sch) Dem Spitzenreiter der Qualistaffel 1 genügte das 1:1-Remis im unspektakulär verlaufenen Nachholspiel am Mittwochabend ebenso zum Aufstieg wie auch dem weiterhin punktgleichen Konkurrenten Juniorteam Leineck.

45 Zuschauer verfolgten das inoffizielle Entscheidungsspiel zwischen dem Erst- und Zweitplatzierten, wurden in spielerischer Hinsicht jedoch enttäuscht. Das Bemühen war beiden Seiten zwar nicht abzusprechen, doch zur ungewohnten abendlichen Anstoßzeit zur Wochenmitte wirkten die Spitzenteams wenig frisch und schwungvoll. Die beiden ligaweit treffsichersten Offensivreihen (bislang durchschnittlich drei Torerfolge pro Spiel) ließen ihr Potenzial nur selten aufblitzen und entfalteten kaum Gefahr, was allerdings auch zwei hochkonzentrierten und kompakt stehenden Abwehrreihen anzulasten war.

Von Beginn verlief die Begegnung äußerst zäh, keine Mannschaft wollte so richtig die Initiative übernehmen. FCN-Tormann Daniel Bruckmeier musste nach knapp einer Viertelstunde erstmals eingreifen, als ein Gästeangreifer aus knapp 20 Metern abgezogen hatte. Die Normannen wiederum verzeichneten ihre erste nennenswerte Gelegenheit, als Juniorteam-Tormann Nick Schairer eine scharf getretene Freistoßhereingabe von David Karacic abblockte.

Den folgenden Einwurf von der linken Seite wurde zunächst per Kopf auf den freistehenden Karacic verlängert, der den Ball nicht kontrollieren konnte, doch der folgende Klärungsversuch eines Verteidigers misslang. Vor dem Sechzehnmeterraum nahm Spielmacher Maximilian Menger Maß und versenkte das Spielgerät gefühlvoll zum 1:0 im Netz (26.). Doch die Gmünder Freude war nur von kurzer Dauer, gerade einmal acht Minuten darauf egalisierten die Gäste den Rückstand.

Die Hintermannschaft der Normannia schaffte es nicht, einen Eckstoß aus der Gefahrenzone zu befördern, stattdessen durfte der Gästestürmer mit der Nummer 26 (Spielername leider nicht auf Fussball.de eingetragen) aus kurzer Entferung unbedrängt zum 1:1 einschießen.

Die Gmünder konnten einen Eckstoß nicht endgültig klären, der Gästestürmer mit der Nummer 26 durfte dann aus 10 Metern Entfernung unbedrängt einschießen (34.). In der verbleibenden Zeit vor der Pause wollten die Konkurrenten zwar nachlegen, doch wie so oft fehlten Timing und Präzision in den Angriffsbemühungen. Leinecks Jakob Widmann stand nach einem Steilpass hauchdünn im Abseits, Normanne Luca Betz wiederum legte sich infolge einer gelungenen Kombination den Ball einen Tick zu weit vor, so dass sich Schairer das Spielgerät mühelos sicherte.

Auch die zweite Hälfte brachte in puncto Spielqualtät wenig Besserung. Der Unterhaltungswert blieb gering, da sich die Teams weiterhin schwer damit taten, Torchancen zu kreieren. Beiderseits ließen die Offensivkräfte jegliche Durchschlagskraft und auch die nötige Entschlossenheit vor dem gegnerischen Gehäuse vermissen. Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel vergab der vom eingewechselten Daniel Richter mit einem feinem Pass in Szene gesetzte Widmann den einzigen Hochkaräter des Juniorteams, setzte seinen Schuss aber freistehend weit über das Ziel hinweg. Auf der Gegenseite prüfte Menger den Gästekeeper mit einem Distanzversuch.

Kurz darauf herrschte kurzzeitug Aufregung, da Paul Bareiß im Strafraum David Karacic in Szene setzte und dieser im Zweikampf zu Boden ging, doch für den erhofften Elfmeterpfiff reichte der kurze Körperkontakt nicht. Mit zunehmender Spieldauer schienen sich die verblüffend harmlosen Spitzenteams mit der Punkteteilung abzufinden, die Risikobereitschaft war äußerst gering. Torgefahr entstand meistens nur anlässlich der wenigen Standardsituationen, doch die soliden Defensiven hielten jeweils stand.

Leineck-Tormann Schairer brachte mit seinen extrem weiten Abschlägen bis vor den gegenüberliegenden Strafraum die Gmünder Viererkette zwar einige Male in Bedrängnis, ein konsequenter Abnehmer in der Spitze fehlte dem Juniorteam allerdings. Letztlich investierten die Mannschaften zu wenig, um den Sieg davonzutragen, und trennten sich nach 80 unspektakulären Minuten schiedlich-friedlich mit 1:1.

Dieser eine errungene Punkte reichte aber sowohl dem jüngeren Jahrgang der Normannia als auch dem Juniorteam Leineck, um sich vorzeitig gemeinsam für die Kreisleistungsstaffel zu qualifizieren.

Mit jeweils 20 Punkten können die beiden Führenden der Qualistaffel 1 beim letzten Spieltag am Sonntag zwar noch auf Rang drei verdrängt werden, sollte das Juniorteam GD-Staufen (17 Punkte) gegen Leineck siegen. Mit der Ausbeute von 20 Punkten würde der Drittplatzierte aber in jedem Fall zu den zwei besten Dritten aller fünf Qualistaffeln gehören.

Die Normannen können diese Rechenspiele getrost außen vor lassen, so hat sich die Truppe von Trainer Konstantin Boschmann trotz einiger Verletzungssorgen souverän den Aufstieg geschafft. Mithilfe eines Heimsieges im letzten Hinrundenspiel gegen die Sportfreunde Lorch (Sonntag, 10:30 Uhr) würde die U16 der Normannia ihre Spitzenposition behaupten.

Nach dem Jahreswechsel wird es dann in der Kreisleitungsstaffel unter anderem zum erneuten und hoffentlich unterhaltsameren Aufeinandertreffen mit dem Juniorteam Leineck kommen. Nach dem erfolgreich absolvierten ersten Halbjahr darf die Boschmann-Elf der bevorstehenden Hallen- und Rückrunde jedenfalls mit hohem Selbstbewusstsein entgegenblicken.

FCN: Daniel Bruckmeier – Pascal Lautner, Justus Messerschmidt, Dennis Greco, Nikolaos Emmanouilidis – Luca Betz, Julian Trahorsch – David Karacic, Maximilian Menger, Paul Bareiß – Erdinc Burgucu (eingewechselt: Benedikt Eberle, Erkam Serince)
Tore: 1:0 Maximilian Menger (26.), 1:1 Nr.26 (34.)
Schiedsrichter: Patrick Wagner (TSV Waldhausen / SRG Gmünd)
Zuschauer: 45