(läm) Bereits seit 2021 ist Ex-Profi Tim Grupp beim Fußball-Oberligisten Normannia Gmünd unter Vertrag. Ein echter Coup, der den Verantwortlichen damals gelungen war. Mit seiner Erfahrung hat er einen großen Teil dazu beigetragen, dass die Normannia wieder in die Oberliga zurückkehren konnte. Dass sie dort auch bleibt, daran kann er aktuell nichts beitragen. Im Testspiel in der Winterpause gegen den VfR Aalen zog er sich einen einfachen Innen- und doppelten Außenbandriss zu, fällt also noch einige Zeit aus. So auch am kommenden Sonntag (14 Uhr), wenn es daheim im Derby gegen den TSV Essingen geht.

Die Reha bei Michael Eyreiner verläuft allerdings sehr gut, Grupp macht einen optimistischen Eindruck, arbeitet hart an seinem baldigen Comeback. „Mein persönliches Ziel ist es, nach dem Spiel in Villingen wieder auf den Rasen zurückzukehren“, sagt Grupp selbst. Das werden die Freunde der Normannen gerne hören, denn das wäre bereits in knapp zwei Wochen. Ein wenig aber ist der 29-Jährige noch zum Zuschauen verdammt. Sonst auf der Sechs daheim muss er nun beobachten, wie seine Mannschaftskollegen die Vakanz füllen müssen, die sein Wegfall bedeutete. Und das machen sie durchaus ordentlich. Wenn man nun bedenkt, dass mit Fabian Kianpour aktuell auch der zweite etatmäßige Sechser mit einem Zehenbruch ausfällt, dann lesen sich die vier Punkte, die man im Jahr 2024 in den beiden bislang absolvierten Spielen ergattern konnte, doch mehr als ordentlich. „Gegen Ravensburg haben wir eine richtig gute Leistung gebracht und hätten sicherlich gewinnen können. In Offenburg dann hätten wir uns nicht beschweren dürfen, wenn wir unentschieden spielen, also haben wir dort dann diese zwei Punkte nachgeholt“, rechnet Grupp vor.

Grupp hat auf den Fußballfeldern Württembergs schon eine Menge erleben dürfen, gehört bei den Gmündern zu den erfahreneren Spielern. Von der Jugend des SSV Reutlingen wechselte er damals in die Jugend des Karlsruher SC. Beim KSC schaffte er den Sprung in den Profikader, Spielpraxis sammelte er damals in der zweiten Mannschaft. Weitere Stationen waren die SpVgg Neckarelz, Astoria Walldorf sowie der VfR Aalen, von dem er 2021 schließlich in den Schwerzer wechseln sollte. Über 120 Spiele hat er in dieser Zeit alleine in der Regionalliga bestreiten können.

Weitere in der Oberliga werden bald folgen. Überhaupt ist Grupp sehr zufrieden mit dem Verlauf der Saison, mit der Leistung seiner Mannschaft als Aufsteiger in der Oberliga. „Dafür gibt es eigentlich nur ein Wort: perfekt. Von solch einer Leistung haben wir vielleicht geträumt. Wir treten auch gegen Großkaliber wie Großaspach daheim sehr mutig und teilweise auch dominant auf und haben uns bislang die Punkte nicht ergaunert, sondern mit unserer Leistung redlich verdient“, sagt Grupp über den bisherigen Saisonverlauf. „Wir stehen super da, haben ein großes Polster auf die Abstiegsränge und wenn wir daran anknüpfen, mache ich mir keine Sorgen, dass wir die Klasse halten werden“, so der Mittelfeldspieler.

Dass er im Derby gegen Essingen nicht dabei sein kann, schmerzt ihn natürlich, zumal er davon ausgeht, dass auch die Essinger nach ihrem 1:0-Erfolg gegen Nöttingen mit breiter Brust in den Schwerzer anreisen werden. „Die Stimmung dürfte auf beiden Seiten gut sein. Beim 1:1 im Hinspiel haben uns die Essinger gezeigt, dass sie uns wehtun können. Der TSV ist körperlich präsent und gefährlich bei Standards, darauf müssen wir uns gut vorbereiten“, blickt Grupp auf das Duell mit dem ewigen Kontrahenten. Wenn man aber die eigenen Tugenden abermals im eigenen Stadion auf den Platz bringen werde, mache er sich keine Sorgen, dass man auch dieses Heimspiel für sich entscheiden könne. Die Normannia steht in der Heimtabelle auf dem vierten Platz, die Essinger dafür in der Auswärtstabelle gut da, ebenfalls auf dem vierten Rang. „Ich glaube, dass sich die Zuschauer auf ein wirklich gutes Fußballspiel zweier guter Mannschaften freuen dürfen. Das waren immer heiße Fights, die ich bislang erleben durfte und das wird auch am Sonntag wieder so sein“, sagt Grupp.
Er selbst wird von außen die Daumen drücken, damit sein Team weitere drei Zähler für den Klassenerhalt ergattern kann. Es wären drei besondere, zweifellos.