Ein Spiel gewonnen, eines verloren und eines unentschieden gespielt. Das ist die Bilanz der Gmünder Normannia nach drei Spielen dieser neuen Verbandsligasaison. „Unser Ziel war es, sechs Punkte nach diesen drei Spielen zu haben“, sagt FCN-Cheftrainer Zlatko Blaskic. Dass es vier geworden sind, das wurmt ihn. „Aber“, so der Gmünder Coach: „Das ist so. Jetzt müssen wir in den nächsten Spielen zusehen, dass wir wieder punkten.“ Sprich Siege einfahren.

Der Anfang soll am Samstag gemacht werden, wenn der Tabellen-Sechszehnte Neckarrems im Gnünder Schwerzer gastiert (Anspiel: 15 Uhr). „Das ist ein Heimspiel, das wir ganz klar gewinnen wollen, sonst ist der Punkt vom Mittwoch in Fellbach nichts wert“, gibt Blaskic ein klares Ziel aus.

Die Gmünder erwarten mit Neckarrems ein Team, dass seit 15 Jahren vom selben Trainer trainiert wird. Markus Koch wird auch am Samstag auf der Bank der Gäste Platz nehmen und versuchen, sich für die 0:1-Hinspielniederlage von vor fast einem Jahr zu revanchieren, die ihnen Felix Bauer in der 57. Minute eingeschenkt hatte. Zum im April vorgesehenen Rückspiel kam es dann nicht mehr. Corona. Die Gründe sind bekannt.

Zu diesem Zeitpunkt lagen die Elf von Markus Koch auf den drittletzten Tabellenplatz und wäre abgestiegen gewesen – wenn es Absteiger gegeben hätte. Zur Erinnerung: Die Normannia stand bei Saisonabbruch auf dem 3. Platz.

Der Klassenerhalt ist seit Jahren das Ziel des knapp 5000 Einwohner zählenden Städtchen im Kreis Ludwigsburg, bei dem die Rems in den Neckar mündet. Auch in dieser Saison ist das so. Bisher haben die VfB-Fußballer noch keine Bäume ausrissen. Einer 2:4-Niederlage gegen Hollenbach folgte ein 2:2 in Crailsheim. Das Mittwochspiel gegen Heiningen ist um eine Woche verschoben worden. Das bedeutet Rang 16 nach allerdings nur zwei Spielen.

Dennoch sagt Zlatko Blaskic: „Wir dürfen nicht den Fehler machen und die Mannschaft deshalb unterschätzen. Wir wollen die Punkte.“ Dass die Gäste am Mittwoch eine Spielpause einlegen durften, hat deren Coach sicherlich dazu genutzt, um in der Trainingsarbeit ein gutes Stück voranzukommen. Das ist den meisten anderen Teams gerade nicht vergönnt. Eine Englische Woche jagt die andere. Blaskic: „Da ist ein richtiges Training kaum möglich. Man kann die Mannschaft derzeit ja nicht richtig belasten.“

"Da treffen wir derzeit zu oft die falschen Entscheidungen.

Zlatko Blaskic, Cheftrainer der Normannia

Der Normannia-Coach freut sich deshalb jetzt schon, dass er ab nächste Woche endlich wieder daran gehen kann, sein Team konstant weiterzuentwickeln. Wo er den Hebel ansetzen muss, das weiß er. Dass seine Mannschaft es in den vergangenen beiden Spielen gegen Essingen und am Mittwoch in Fellbach nicht mehr geschafft hat, aus ihrem druckvollen Angriffsspiele echte Torchancen zu kreieren, das beschäftigt Blaskic in diesen Tagen. Das sah in den Testspielen noch viel besser aus. „Wir brechen ganz oft durch, finden aber dann nicht die Abnehmer im Zentrum. Da treffen wir derzeit zu oft die falschen Entscheidungen“, sagt er. Der Normannia-Coach ist sich sicher: „Wenn wir das wieder auf die Reihe bekommen, werden wir auch wieder Tore schießen.“

Der Anfang soll am Samstag gegen Neckarrems gemacht werden. Personell muss Blaskic nach wie vor auf seine Abwehrspieler Patrick Lämmle und Daniel Stölzel verzichten. Ebenso auf Mittelfeldspieler Anthony Coppola. Und nach der „unnötigen gelb-roten Karte“ (Blaskic) vom Mittwochabend ist auch Angreifer Sangar Aziz am Samstag zum Zuschauer verdonnert. Für ihn könnten Daniel Glück oder Jermain Ibrahim ins Team rücken. Außerdem denkt Zlatko Blaskic auch darüber nach, ob er den jungen Luca Molinari wieder – wie zuletzt in Fellbach – in die Startelf stellen soll. „Man darf den Jungen mit solchen Englischen Wochen nicht gleich überfordern.“

So könnten sie spielen:

Normannia: Ellermann – Samozidis, Schuckenböhmer, Kianpour, Glück – Gnaase, Kutiukov, Ibrahim – Bauer, Aschauer, Joas.

© Gmünder Tagespost 03.09.2020