(läm) Auf eines kann sich Fußball-Oberligist Normannia Gmünd verlassen: auf seinen Schlussmann Yannick Ellermann. Nach Jugendstationen beim VfB Stuttgart und dem VfR Aalen ist er im Jahr 2016 beim FCN gelandet – und geblieben. Er ist die unangefochtene Nummer eins zwischen den Pfosten und Kapitän der Mannschaft aus dem Schwerzer.

Entsprechend kennt er die Derbys gegen den TSV Essingen zur Genüge. In der Oberliga aber ist es erst das zweite Aufeinandertreffen dieser beiden Teams. Das Hinspiel endete 1:1. „Zur damaligen Zeit und vom Spielverlauf her konnten wir durchaus besser mit dem Punkt leben“, gibt Ellermann im Nachgang zu. Dieser eine Gegentreffer war einer von insgesamt erst 22 in insgesamt 21 Partien. Damit stellen Ellermann und seine Vorderleute die zweitbeste Defensive hinter dem Primus SG Sonnenhof-Großaspach. Eine weiteres Prunkstück der Gmünder: die Heimstärke. „Das haben wir uns bereits im Sommer fest vorgenommen, zuhause stark zu sein, unsere Punkte im Idealfall zuhause zu holen. In der Aufstiegssaison waren wir auswärts noch stärker, daran könnten wir durchaus noch etwas anknüpfen“, sagt Ellermann schmunzelnd.

Ein Anfang ist mit dem 1:0 beim Offenburger FV gemacht worden. Ein Spiel, was nicht das beste des Aufsteigers war, wie der Gmünder Schlussmann und Kapitän sagt. „Aber das ist auch wieder eine Entwicklung, die wir durchgemacht haben. Solche Spiele, in denen du nicht unbedingt die bessere Mannschaft bist, siegreich zu gestalten“, sagt er. Manchmal bedarf es dabei auch etwas Glück, schossen die Offenburger doch einen Elfmeter gegen die Latte. Und es bedarf eines guten Schlussmanns, Ellermann war gleich dreimal zur Stelle und bewahrte seine Mannschaft dadurch vor dem Rückstand. „Wenn ich gut halte und ich der Mannschaft damit helfen kann, freue ich mich. Aber Bälle halten ist ja auch mein Job. Die wenigen Gegentore sind keine Einzelleistung, wir harmonieren als Mannschaft im Defensivverbund einfach gut“, sagt Ellermann. „Wir tun insgesamt aber auch einfach verdammt viel dafür.“

Auf das Derby, was erst am Sonntag (14 Uhr) angepfiffen wird, freut er sich. „Das sind immer besondere Spiele. Die Spieler untereinander kennen sich, einige sind befreundet, es kommen mehr Zuschauer als üblich. Das macht schon Spaß“, sagt der Torwart. Sobald das Spiel aber angepfiffen wird, spielten Freundschaften keine Rolle mehr. Beim Essinger Torwarttrainer Thomas Traub hat er damals lernen dürfen, beim VfR Aalen, mit Julian Biebl spielte er dort noch gemeinsam. „Thomas hat schon einen Anteil daran, dass ich mich so entwickeln konnte. Julian war nun lange verletzt. Ich wünsche ihm einfach, dass er noch ganz viel Spielzeit in der Oberliga bekommen wird, weil ich weiß, wie viel ihm das bedeutet“, sagt Ellermann. Die Essinger sind gut aus dem Winter gekommen, haben sich gegen den FC Nöttingen mit 1:0 durchgesetzt. Die Nöttinger werden von vielen als eines der spielstärksten Teams gehandelt. „Es war für mich aber nicht überraschend, denn die Essinger haben auch eine wirklich gute Mannschaft, mit reichlich Potenzial.“

Vor dem Duell werde man im Training nichts ändern, dort gehe es ohnehin immer intensiv und emotional zu. „Das ist bei uns immer so, die Vorbereitung ist von der Intensität her immer die gleiche. Da brauchen wir nichts Zusätzliches“, sagt Ellermann. So sind die Normannen also gerüstet für dieses doch immer wieder besondere Derby.