Das Ergebnis sah am Ende richtig gut aus, die zweite Halbzeit des FC Normannia auch: Das 5:3 auf eigenem Platz gegen Oberligist Freiberg war der erste Testspielspiel des FCN in der laufenden Vorbereitung.

Doch perfekt ist nicht alles, denn das Normannia-Team präsentiert sich in diesen Winterwochen wie ein in die Jahre gekommenes Autos: Kaltstart ist gar nicht seine Sache. Im Testspiel auf dem Normannia-Kunstrasen wirkte sich der erneute Stotterstart gleich sichtbar im Gmünder Strafraum aus: Der Oberligist kam in den ersten fünf Minuten zu zwei dicken Torchancen, aus denen dank FCN-Keeper Yannick Ellermann und Freiberger Nachlässigkeit nichts wurde. Chance Nummer drei für die Gäste in der 8. Minute brachte dann Erfolg: Hakan Kutlu setzte sich im Sechzehner gegen zwei Normannen durch und traf zum 1:0.

Gmünder Passivität und Abstimmungsprobleme ließen die Freiberger allzu leicht zum Abschluss kommen. Der FCN glich zwar durch eine schöne Aktion aus – Alexander Aschauer traf mit einem überlegten Lupfer (16.) –, aber in der 26. Minute war erneut Freiberg erfolgreich, Klostermann machte per Kopf das 1:2. „Das ist bis jetzt leider unser Gesicht: eine schlechte, eine gute Halbzeit“, meinte FCN-Trainer Zlatko Blaskic.

Nach „deutlichen Worten“ (Blaskic) in der Kabine sah es gleich nach Wiederanpfiff merklich besser aus. Der Trainer schickte seine Elf, die diesmal durchgängig mit der gewohnten Viererabwehrkette spielte, ohne Wechsel aufs Feld: personell unverändert, fußballerisch sehr wohl. Die Gmünder waren nun näher dran am Gegner und bekamen die Partie in den Griff. Durch einen Handelfmeter, den man nicht zwingend geben musste, glich Anthony Coppola aus (56.).

Dann tauschte Zlatko Blaskic auf sieben Positionen, ohne dass der in Testspielen fast übliche Bruch ins Spiel kam. Die Neu-Formation machte genauso weiter wie bisher, dann machte sich der eingewechselte Ferhat Karaca zum Matchwinner: mit einem Doppelpack, wobei er jedesmal schnell und schnörkellos den Zug zum Tor gesucht und gefunden hatte. Es war das 3:2 und 4:2 binnen sechs Minuten (67. und 73.).

Auch der zweite Mehrfachwechsel des FCN – nach 75 Minuten kamen weitere drei Neue – schadete nicht dem Spielfluss. Die Freiberger bekamen weiterhin nur noch wenig zustande. Und der FCN machte trotz Zwei-Tore-Führung in der Schlussviertelstunde noch mal richtig Druck. Ein Freiberger Eigentor zum 5:2 war der Lohn, kurz darauf traf SGV-Mann Pollex noch zum 5:3-Endstand.

Kaltstart-Problem muss weg


„Gegen Echterdingen soll das anders aussehen.“

Zlatko Blaskic, FCN-Trainer

Immer nur verlieren, das nervt auch in der Vorbereitung, in der Ergebnisse im Grunde nicht so wichtig sind. „Das tut der Mannschaft schon gut“, meinte Coach Blaskic.

Die Tendenz stimmt in der Vorbereitung, „bis jetzt sind wir im Soll“, stellte der FCN-Trainer fest. Nur das Kaltstart-Problem muss dringend weg bis zum Rundenstart am 22. Februar. Blaskic: „Gegen Echterdingen soll das dann anders aussehen.“

Normannia – Freiberg 5:3 (1:2)


FCN: Ellermann (45. Bozic) - Glück (60 Iatan), Fröhlich (60. Stölzel), Schuckenböhmer (60. Nikolic), Lämmle (75. Suddoth) - Seltenreich (60. Dias Matos), Kianpour (60. Gnaase) - Kolb (75. Toscano), Ahmeti (75. Bauer), Coppola (60. Aziz) - Aschauer (60. Karaca).
SGV: Burkhardt (60. Michalik) - Keklik, Kaiser (60. Tuksar), Lushtaku, Kutlu, Klostermann, Müller (60. Latifovic), Andric, Seegert (60. Ferati), Milisic, Ikpide.

Tore: 0:1 Kutlu (8.), 1:1 Aschauer (16.), 1:2 Klostermann (26.), 2:2 Coppola (56., Handelfmeter), 2:3 Karaca (67.), 2:4 Karaca (73.), 2:5 Eigentor (80.), 3:5 Pollex (83.)

© Gmünder Tagespost 02.02.2020