Die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach ist derzeit einfach nicht zu stoppen. Im Stile einer Spitzenmannschaft siegte die Elf von Trainer Patrick Faber im Ostalb-Derby beim 1. FC Normannia Gmünd mit 3:1. Es war der sechste Sieg in Serie.

Die Partie hatte gerade begonnen, als es den ersten Aufreger gab. Die TSG-Spieler forderten nach einem vermeintlichen Handspiel im Sechzehner der Normannen Strafstoß. Doch die Pfeife von Schiedsrichter Martin Traub blieb stumm. In der Folgezeit war die Partie umkämpft, mit leichten Vorteilen für die Normannia. Chancen aus dem Spiel heraus waren auf beiden Seiten Mangelware. Die einzig wirklich nennenswerten Aktionen waren zwei Freistöße von Hofherrnweilers Nicola Zahner. Einmal flanke der den Ball in den Strafraum und Benjamin Schiele köpfte über das Tor. Zwölf Minuten später ging ein direkt getretener Freistoß, gut 20 Meter vor dem Tor, relativ knapp auf der rechten Seite vorbei. In Minute 34 ging die TSG dann überraschend und wie aus dem Nichts in Führung.

Torschütze war Nicola Zahner. Durch einen Sonntagsschuss unter die Latte, brachte Zahner seine TSG mit 1:0 in Front. „Im Gewurstel lag der Ball gut - und so dachte ich mir: Jetzt haue ich einfach mal drauf, dann folg der Ball hinten gut rein. Das kommt auch nicht immer so vor, aber etwas Glück muss auch mal dabei sein.“ Sechs Minuten später sollte die bis dahin gnadenlos effektive TSG auf 2:0 erhöhen. Nach einer starken Flanke von Samuel Schwarzer auf der linken Seite, verpasste Daniel Serejo im Zentrum um Haaresbreite. Doch Daniel Rembold stand goldrichtig und netzte ein. Kurz vor der Pause gab es noch einen Freistoß für Normannia Gmünd, rechts kurz vor der Eckfahne. Der Ball von Luca Molinari segelte jedoch klar über das Tor. So stand es zur Pause 2:0 für die Gäste.

Normannias Trainer Zlatko Blaskic war mit dem Auftreten seiner Mannschaft in den ersten 45 Minuten überhaupt nicht zufrieden: „Das war mit Sicherheit unsere schlechteste erste Halbzeit in dieser Saison. Es war nicht gut genug für ein Verbandsliga-Spiel.“ Die Folge daraus war ein Doppelwechsel – und für den zweiten Durchgang hatte sich die Normannia viel vorgenommen.

Im Mittelpunkt stand dabei Alexander Aschauer. In den ersten fünf Minuten des zweiten Durchgangs hatte er gleich zwei Chancen, doch zweimal konnte sich TSG-Torhüter Joshua Barth auszeichnen (47. Minute und 50.). Dazu schoss Anthony Coppola noch über das Tor.

In der 59. Minute belohnte sich die Normannia schließlich für die gute Auftaktphase. Marvin Gnaase tankte sich gut durch und passte zum eingewechselten Jermain Ibrahim. Dieser schoss ins lange Eck. Joshua Barth war zwar noch mit den Fingerspitzen dran, doch das 1:2 konnte er nicht verhindern. Gerade als man so ein wenig das Gefühl bekam, dass das Spiel zugunsten der Normannen kippen könnte, schlug die TSG zum dritten Mal an diesem sehr freundlichen Nachmittag zu.

Im Strafraum der Normannen herrschte ein großes Durcheinander. Nicola Zahner zog ab - der Ball landete am Pfosten. Benjamin Schiele reagierte blitzschnell und traf zum 3:1 für Hofherrnweiler. Der Treffer fiel in der 67. Minute. Die Normannia gab sich allerdings nicht auf und wäre 13 Minuten vor dem Ende fast auf 2:3 herangekommen. Mit einem großartigen Reflex verhinderte Barth gegen Aschauer das zweite Tor. Zwei Minuten später schoss Gnaase haarscharf am Tor vorbei. So blieb es letztlich beim nicht unverdienten 3:1 für die TSG, die vor allem vor dem gegnerischen Tor gnadenlos war. „Es war ein Spiel auf Messers Schneide, doch vor dem Tor waren wir einfach unheimlich effektiv. Dazu haben wir diszipliniert gespielt – von daher war der Sieg nicht unverdient“, freute sich TSG-Vorstand Achim Pfeifer nach dem Spiel.

Normannia – Hofherrnweiler 1:3 (0:2)

Normannia: Ellermann – Heinrich (46. Glück), Kianpour, Stölzel, Iatan – Grupp, Molinari (84. Dayan), Coppola, Gnaase, Fossi (46. Ibrahim) – Aschauer
TSG: Barth – Horlacher, Haas, Rief, Schwarzer (54. Christlieb) – Borst, Zahner, Rembold (90. Kuhn), Köhnlein (64. Milojkovic) – Serejo – Schiele (78. Blum)
Tore: 0:1 Zahner (34.), 0:2 Rembold (40.), 1:2 Ibrahim (59.), 1:3 Schiele (67.)

Stimmen zum Ostalb-Derby: „Wir freuen uns riesig“

Zlatko Blaskic, Trainer Normannia Gmünd: „Der Sieg für die TSG ging vor allem aufgrund der ersten Halbzeit in Ordnung. Wir waren sowohl mit, als auch ohne Ball überhaupt nicht da. In der zweiten Halbzeit haben wir zweimal gewechselt und konnten der Partie so eine andere Dynamik geben. Das Tor hat am Anfang gefehlt, machten dann aber das 1:2. Nach dem 1:3 war es schwer, weil die TSG die Bälle super festgemacht hatte.“

Tim Grupp, Spieler Normannia Gmünd: „In meinem Augen war die Niederlage komplett unnötig, letztlich aber auch verdient. Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir viel zu wenig investiert. Die zweite Halbzeit war dann besser. Eine Viertelstunde lang gab es ein Powerplay, und wir machen den Anschlusstreffer. Etwas später kassieren wir das 1:3. Trotzdem haben wir noch alles versucht, aber am Ende ist es einfach zu wenig.“

Patrick Faber, Trainer TSG Hofherrnweiler: „Wir freuen uns riesig. Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment aussprechen, wie sie das Ding auswärts wieder gezogen hat. In Summe war es ein verdienter Erfolg, auch wenn wir eine Phase nach der Halbzeit hatten, in der die Partie kippen kann. Wir konnten das Spiel nach dem 1:2 aber etwas beruhigen und das dritte Tor machen.“