Es ist nach dem Ausscheiden im WFV-Pokal die dritte Niederlage innerhalb einer Woche. „Nach der Niederlage im Pokal hatten wir uns einiges vorgenommen“, sagte ein enttäuschter Fabian Kianpour nach dem Schlusspfiff. Wie alle anderen haderte auch er mit zwei, drei durchaus zweifelhaften Entscheidungen des ansonsten gut leitenden Schiri Benjamin Kammerer aus Bösingen, die der Normannia einen Elfmeter versagten. Vor allem der Eckball in der vierten Minute der Nachspielzeit – als Ferhat Karaca von den Beinen geholt wurde – war stark elfmeterverdächtig. Kianpour: „Entweder es ist abseits oder Strafstoß.“
Der Mittelfeldspieler des FCN wollte die Niederlage damit keinesfalls an dieser Entscheidung festmachen. „Wir haben die ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit verschlafen. Da haben die aus zwei Chancen zwei Tore gemacht. Danach haben wir alles versucht.“
Die Analyse ist treffend. Die Normannia brauchte zwar einige Minute, ehe sie sich gegen den Tabellenvierten, der durchaus hätte in Führung gehen können, zurechtgefunden hatte. Dann aber hatten Bauer & Co. Gegner und Spiel sicher im Griff. Mittelfstürmer Alexander Aschauer hatte nach kurzem Zuspiel von Felix Bauer in der 29. Minute die verdiente 1:0-Halbzeitführung erzielt und damit für zunächst zufriedene Gesichter bei den Fans und Funktionären gesorgt.
Das änderte sich nach Wiederanpfiff schlagartig. Die FCN-Akteure waren mit den Gedanken wohl noch nicht wieder richtig beim Spiel, da drehte VfL-Goalgetter Oliver Glotzmann mit einem Doppelschlag binnen acht Minuten die Partie auf 1:2.
In der Folgezeit verstanden es die Gäste aus Sindelfingen mit einer massierten Abwehr, dem Druck der Normannia stand zu halten. Der FCN versuchte es mit zunehmender Spieldauer mit Gewalt. Ein Ball von Felix Bauer schlich am rechten Pfosten vorbei (70.). Dann setzte Marvin Gnaase einen Schuss neben den linken Pfosten (72.).
Elfmeter oder nicht?
Elfmeter oder nicht? Das war die strittige Frage, als bereits die vierte Minute der Nachspielzeit lief und Karaca im Strafraum zu Fall kam. Der Schiri entschied auf Eckstoß."Als Mannschaft müssen wir es auf den Platz bringen."
Heinz Eyrainer | Stv. FCN-Aufsichtsratsvorsitzender
Es wäre die Chance wenigstens auf einen Punktgewinn gewesen. Nicht nur deshalb ärgerte sich FCN-Coach Holger Traub anschließend. Auch bei der 1:3-Niederlage eine Woche zuvor bei Ehingen-Süd wurde eine entsprechende Entscheidung heftig diskutiert.
Nach Regen folgt Sonnenschein
Trotz der Niederlage zeigte sich Traub mit der Leistung seiner Mannschaft „über weite Strecken des Spiels zufrieden.“ Sie habe ein anderes Gesicht gezeigt als noch am Mittwoch zuvor beim Pokalaus in Stammheim und den Gegner über weite Phasen des Spiels beherrscht. Aber: „Über die zehn Minuten nach der Halbzeit müssen wir sprechen.“ Und sicherlich auch darüber, dass seine Jungs vielfach auch zu umständlich agiert haben, um der Partie gegen einen starken Gegner noch einmal eine Wendung geben zu können.Die Situation sei nicht besorgniserregend, betonte Traub, der froh ist, nach drei englischen Wochen endlich einmal wieder reguläre Trainingswochen gestalten zu können. Die Saison, so Traub zuversichtlich, habe erst begonnen. Und: „Nach Regen folgt Sonnenschein.“
Heinz Eyrainer sieht’s so: „Die individuelle Qualität des Kaders ist besser als in den zwei, drei Jahren zuvor. Aber als Mannschaft müssen wir es auf den Platz bringen.“
Am kommenden Samstag (16 Uhr) steigt das Ostalbderby bei der TSG Hofherrnweiler.

Der sportliche Leiter im Interview:
So haben sie gespielt:
FCN: Ellermann – Kotiukov, Stölzel, Schuckenböhmer, Iatan – Gnaase, Kianpour (68. Seltenreich) – Ahmeti (63. Coppola), Bauer, Karaca – Aschauer.Tore: 1:0 Aschauer (29.), 1:1 Glotzmann (48.), 1:1 Glotzmann (53.)
Gelbe Karten: Kotiukov, Ahmeti.
Schiedsrichter: Benjamin Kammerer (Bösingen).
Zuschauer: 169
© Gmünder Tagespost 01.09.2019