Den Start hatten sich die Verantwortlichen der Normannia Gmünd mit Sicherheit anders vorgestellt. Aus den ersten fünf Ligaspielen holte der Oberliga-Absteiger nur fünf Punkte. „Wir lassen uns nicht verrückt machen“, sieht Trainer Holger Traub die aktuelle Situation aber nicht dramatisch.

Es läuft gerade nicht rund bei der Normannia. Die letzten drei Spiele gingen allesamt verloren, auch wenn die Mannschaft sich gut präsentierte. „Wir waren in den Spielen besser und hatten auch große Chancen. Zudem hätten wir sowohl bei Ehingen-Süd als auch gegen Sindelfingen einen klaren Elfmeter bekommen müssen“, beschreibt Traub das „beschissene Gefühl“, das sein Team durch die nicht gegebenen Strafstöße in den letzten Partien hatte.

Zu viele einfache Gegentore

Auch die 2:3-Pokalniederlage gegen den SC Stammheim war für den FCN-Trainer „total ärgerlich“. Doch der Pokal hat eigene Gesetze, wo auch unterklassige Gegner den Favoriten besiegen können. Dennoch war das Erreichen der dritten Runde im WFV-Pokal das beste Abschneiden in den letzten drei Jahren, scheiterte das Traub-Team doch letztes Jahr in der zweiten (0:4 gegen Backnang) und vorletztes Jahr in der ersten Runde (0:3 gegen die Stuttgarter Kickers).

Eine Sache stört Traub aber sehr. „Wir kassieren viel zu einfache Gegentore. Wir sind viel zu passiv und verteilen Geschenke“, ärgert er sich. Dennoch fügt er aber an, dass die Gegner enorm effizient ihre Chancen verwertet haben. „Sindelfingen macht aus vier Chancen zwei Tore und Ehingen-Süd aus anderthalb ebenfalls zwei“, hatte es die Normannia mit kaltschnäuzigen Gegnern zu tun.

Ein weiteres Thema ist für den FCN-Trainer die hohe Belastung, der seine Mannschaft in den letzten drei Wochen mit sieben Spielen ausgesetzt war. „Ich habe bei mir selbst gemerkt, dass ich permanent unter Spannung stand. Du kannst nicht runterfahren und bist permanent im Abschlusstraining vor dem nächsten Spiel“, erklärt er den ungewohnten Rhythmus.

"Wir lassen uns nicht verrückt machen."

Holger Traub, Trainer Normannia Gmünd

Vergangenheit gibt Zuversicht

Diese Phase ist nun vorbei. Gemeinsam mit seinem Team kann er sich nun eine Woche auf das nächste Spiel vorbereiten. Der Fokus ist klar. „Es geht grundsätzlich um die Abwehr, denn acht Gegentore in drei Spielen sind zu viel. Da geht es auch um die Zweikampfhärte“, will Traub die Defensive stärken, „wir arbeiten ruhig an den Details weiter und lassen uns nicht verrückt machen.“

So teilt er nicht die Ansicht des stellenvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Heinz Eyrainer, dass die Normannia gegen den Abstieg spielt. „Das hat taktische Gründe“, sieht er keinen Grund zur Panik. Unterstützt wird das durch das Abschneiden in der letzten Verbandsligasaison 2017/18. Dort startete der FCN auch mit fünf Punkten aus fünf Spielen und stieg am Ende dennoch auf.

Soweit will Traub jetzt nicht gehen, dennoch ist er positiv gestimmt. „Die Jungs haben sich reingehauen und Gas gegeben. Wir haben in der letzten Saison genug Dreck gefressen, dass wir jetzt auch hieraus kommen“, blickt er zuversichtlich auf das am Samstag (Anpfiff: 16 Uhr) anstehende „heiße Spiel“ gegen die TSG Hofherrnweiler.

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