Was keinen mehr überrascht, ist nun aber auch formell entschieden: Der 1. FC Normannia Gmünd hat sich mit einem 3:0-Erfolg in Biberach die Vizemeisterschaft in der Fußball-Verbandsliga gesichert und darf sich nun auf die Relegation zur Oberliga freuen, die am 17. Juni stattfinden wird.

Wie souverän der Auftritt der Gmünder war, zeigten die Worte von Biberachs Trainer Florian Treske, der von einer „Lehrstunde“ in der ersten Halbzeit sprach. Und dieser war nicht selbstverständlich, denn FCN-Trainer Zlatko Blaskic musste aufgrund von Verletzungen seine Anfangself ordentlich umbauen. Alexander Aschauer, Tim Grupp, Fabian Kianpour, Jermain Ibrahim und Angelos Szanozidis waren in Biberach nicht mit dabei.

Lob für Luca Molinari 

Eine Chance der Biberacher musste der FCN, nach einer eigenen Ecke, überstehen. Valerio Avigliano rettete aber stark. Ein Extra-Lob bekam der junge Luca Molinari ab, der „seine Gegner schwindelig gespielt“ hatte, wie es Blaskic formulierte. Fast wäre aus solch einer starken Molinari-Aktion ein schöner Treffer entstanden. Gleich vier Gegenspieler ließ er stehen, legte in den Rückraum auf Marvin Gnaase ab, der aber am stark reagierenden Biberacher Schlussmann Alexander Beck scheiterte (22.).

In der Folge dann erspielten sich die Gmünder eine Reihe an Chancen, hier bemängelte Blaskic dann die Zielstrebigkeit. Dann aber belohnte sich die Normannia. Nach einer Ecke von Tobias Kubitzsch, einer der Neuen in der Startelf, köpfte Tobias Rössler den Ball zum 1:0 für die Normannen unter die Latte (30.). Mit diesem Ergebnis waren die Gastgeber noch gut bedient.

Normannia am Drücker

In der zweiten Halbzeit kamen die Biberacher dann mit mehr Schwung aus der Kabine, doch die Chancen hatte die Normannia. Dogukan Dogan war gleich zweimal frei durch, im Abschluss war er aber zu zögerlich. Dann ließen die Gmünder eine Riesenchance aus. Nach Ballklau gegen den Keeper, legte Gnaase den Ball zu ungenau quer, Patrick Wilpert klärte an den eigenen Pfosten, das hätte das 2:0 bedeuten müssen. Eine Viertelstunde vor Schluss dann brachte Blaskic den U-19-Torjäger Louis Kaspar – und der sollte nachhaltig auf sich aufmerksam machen.

Nach einer Vorlage des eingewechselten Kevin Kamara schloss er Kaspar trocken zum 2:0 ab (83.). Dann durfte aber auch Luca Molinari noch einen starken Auftritt hinlegen. Nach einem 40-Meter-Tempo-Lauf ging er gegen drei Spieler ins Dribbling, wurde elfmeterreif gehalten, blieb jedoch stehen und brachte den Ball von der Grundlinie per Hacke in die Mitte, in der erneut Louis Kaspar vollstreckte (85.).

Defensive wieder stabil

Mit diesem Auftritt seiner umgebauten Elf zeigte sich Blaskic natürlich mehr als einverstanden. Vielleicht kam der Dämpfer in Echterdingen am Ende doch noch einmal zu rechten Zeit, um den Fokus zu schärfen. Mit dieser Ausnahme stimmte es in den vergangenen Wochen vor allem defensiv, fünf Mal in sechs Spielen musste Yannick Ellermann den Ball nicht mehr aus dem eigenen Gehäuse holen, eine beeindruckende Statistik. „Ich bin mit diesem Auftritt natürlich mehr als zufrieden. Wir waren konzentriert und hatten die Kontrolle über Ball und Gegner, konnten die Konter meist im Keim ersticken und fahren nun natürlich zufrieden nach Hause“, resümierte Zlatko Blaskic.

FCN: Ellermann – Avigliano, Rössler, Stölzel, Rakic – Körner – Gnaase, Nkem (84. Ukela), Dogukan, Kubitzsch (77. Kaspar), Molinari