Der erste Gegner heißt Calcio Leinfelden-Echterdingen. Das Datum - der 7. August. Es bleiben sechs Wochen. Sechs Wochen intensiver Vorbereitung, sechs Wochen vollgepackt mit 24 Trainingseinheiten. „Das ist enorm wenig Zeit, um reinzukommen“, sagt der Sportliche Leiter, Stephan Fichter, bevor das erste Mannschaftstraining dieser Saison im Schwerzer beginnt. Zum ersten Mal auf dem grünen Rasen, zum ersten Mal am Ball, zum ersten Mal fast die komplette Mannschaft zusammen.

„Es ist ein komisches Gefühl“, gibt Zlatko Blaskic zu und schiebt hinterher: „Aber es ist schön, endlich mal wieder alle Gesichter hier zu sehen.“ Es liegen bunte Hütchen bereit, Stangen, Leibchen in mehreren Farben, ein Kasten Wasser. In den vergangenen acht Monaten hat die Mannschaft sich mindestens einmal in der Woche zum Training über die Videochat-Plattform „Zoom“ getroffen. Sie haben gemeinsam so trainiert, auch individuell Unterstützung des Trainergespanns bekommen. „Wir haben versucht, dass das Ganze nicht eintönig wird. Wir haben Kräftigungsübungen gemacht, die Videos von Pamela Reif ausprobiert und wir haben Tabata-Yoga für uns entdeckt. Alexander Aschauer macht das richtig gut“, erzählt Blaskic.

Das Programm der kommenden Wochen ist straff. Persönliche Defizite müssen aufgeholt werden. „Ich sehe sofort, wer nicht ganz fit ist“, so Blaskic. An diesem ersten Trainingstag aber wird nicht übertrieben. Es geht darum, in die Spur zu finden. „Heute erwarte ich noch nicht viel.“ Das geplante Testspiel gegen den TSV Ehningen am kommenden Samstag hat der Trainer aus gutem Grund abgesagt: „Die Jungs sollen erst mal in die Spur finden.“

"Die Jungs sollen erst mal in die Spur finden.“

Zlatko Blaskic, Trainer 1.FC Normannia Gmünd

Das erste Training beschreibt Blaskic als ein großes Experiment. Die ersten Einheiten soll es gemäßigt vorangehen, nach einer solch langen Pause müsse man vorsichtig sein. Verletzungen könne man sich schließlich keine erlauben.

Woche für Woche werde die Vorbereitung intensiver. Vom 16. bis 18. Juli geht es für die Gmünder Mannschaft ins Trainingslager. Eine Mannschaft, ein Team zu formen ist nun eine der Aufgaben von Blaskic, der in dieser Saison sein drittes Trainerjahr beim FCN begeht. „Es hat sich recht wenig getan, wir hatten vier Abgänge und vier Zugänge. Das Gute ist: Das Grundgerüst steht.“ Trotzdem gelte es jetzt, mehr Sicherheit wieder einkehren zu lassen.

Auf fünf Testspiele folgen 38 Spieltage für die Normannia. 38 Duelle, welche die Normannia möglichst gut abschneiden will. Besser abscheiden als letzte Saison, fordert der Trainer. Der Ehrgeiz ist groß. Besser als Platz fünf, lautet vorerst die Devise. Ein genaues Ziel wird in den kommenden Wochen intern festgezurrt.

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