(CjK) Aber ein Spiel besteht eben aus zwei Halbzeiten und betrachtet man da die vielen Fehler der Blaskic-Elf speziell in der Defensive und die zielstrebigen Angriffe der etwas aktiveren Gastgeber über Janik Michel und Fabio Pfeifhofer so geht schlussendlich das Unentschieden in Ordnung. In der ersten Hälfte hatte man den Eindruck, da spielen Florettfechter gegen Degenkämpfer, die Normannen versuchten immer die leichte, kunstfertige Klinge zu schwingen, während die Gastgeber mit robustem Körpereinsatz den Gästen einige schmerzliche Degenhiebe versetzten.


In der zweiten Halbzeit hatte Holzhausen den nun aktiveren und konzentrierteren Gästen nicht mehr viel entgegenzusetzen und konnte froh sein, dass der Ausgleich sehr, sehr spät fiel. Personell hatte Gmünds Trainer Zlatko Blaskic nicht viel Auswahl, gerade mal vier Feldspieler nahmen auf der Auswechselbank Platz, neben den vielen Verletzten fiel auch noch kurzfristig Abwehrchef Daniel Stölzel (Quarantäne trotz negativen Corona-Tests) aus. Für Stölzel brachte Gmünds Cheftrainer Joel Lansche, den er aber zur Pause wieder aus dem Spiel nahm und seine Mannschaft erheblich umbaute, Fabian Kianpour nahm wieder in der Innenverteidigung Platz, Bastian Joas spielte neben Marvin Gnaase auf der Doppelsechs und seinen Platz im Angriff übernahm Felix Bauer.


Die erste Hälfte bot den Zuschauern ein interessantes Wechselspiel mit teils sehenswerten Kombinationen und immerhin drei Toren, ohne die Leistung der Holzhäuser Angreifer zu schmälern, die Gmünder Defensive unterstützte allerdings auch deren Angriffsbemühungen redlich. In der zweiten Hälfte übernahmen die Stauferstädter das Kommando und setzten die Hausherren gehörig unter Druck, die lediglich auf Konter warteten, aber nicht mehr als zwei Angriffe in 45 Minuten fahren konnten.


Holzhausens Trainer Martin Kiefer nach dem Spiel. „Wir hatten nach dem Wechsel keinen Zugriff mehr auf das Spiel, konnten auch nicht für Entlastung sorgen und müssen am Ende mit dem Unentschieden zufrieden sein.“ Sein gegenüber Gmünds Trainer Blaskic bilanzierte wie folgt: „In der ersten Halbzeit haben wir die Gastgeber zum Tore schießen eingeladen, mit katastrophalen Ballverlusten in der Abwehr. Diese Dinge haben nichts mit dem Alter eines Spieles zu tun, sondern mit der Einstellung zu den Gegebenheiten. Im 2. Abschnitt waren wir dominant und haben verdient das 2:2 erzielt. Wir hatten eine gute Balance zwischen Abwehr und Angriff. In unserer Situation ist es ein gewonnener Punkt, weil wir in einer Phase stecken, wo wir Fußball arbeiten müssen und die spielerische Leichtigkeit nicht da ist.“


Die erste Chance erspielten sich die Gäste in der 15. Minute, Jermain Ibrahim legte auf der rechten Seite für Bastian Joas auf, der volley abzog, aber knapp links am Tor vorbeizielte. Besser machte es Anthony Coppola fünf Minuten später, der eine Kombination ausgehend von Luca Molinari über Bastian Joas mit einem Traumtor Marke Tor des Monats abschloss. Doch die Mannen aus Holzhausen schlugen schnell zurück und nutzten in der 21. Minute eine Unordnung und mangelhafte Zuordnung der Gmünder Defensive gnadenlos aus, Janik Michel konnte sich im Gmünder Strafraum behaupten, Yannik Ellermann wehrte seinen Angriff gerade noch ab, doch Fabio Pfeifhofer stand allein auf weiter Flur an der Strafraumgrenze und hatte kein Problem den Ball zum Ausgleich im Gmünder Tor unterzubringen.


Doch nicht genug aus Gmünder Sicht mit den eigenen Fehlern, die Gastgeber setzten gleich noch ein weiteres Tor drauf. Nur drei Minuten nach dem 1:1 stand es 2:1 für Holzhausen. Ballverlust der Normannen im Spielaufbau, die Normannia wieder in der Abwehr unsortiert, Kevin Müller sah den freistehenden Janik Michel der erfolgreich abschloss. In der 40igsten Minute wäre fast das 3:1 gefallen, wieder stand Fabio Pfeifhofer frei, doch diesmal konnte Yannick Ellermann mit einem unglaublichen Reflex mittels Fußabwehr einen weiteren Treffer verhindern.


In den zweiten 45 Minuten fand Holzhausen in der Offensive nicht mehr statt, es spielten nur noch die Gäste aus Gmünd, die sich jetzt in das Spiel hineinbissen und mit Macht eine weitere Niederlage verhindern wollten. Pech hatten die Normannen in der 62. Minute: Freistoß aus 25 Metern für die Normannia. Alexander Aschauer lief an und donnerte die Kugel an die Latte, Schwenk im Holzhauser Tor hätte keine Chance gehabt den Einschlag zu verhindern.


In der Folge rollte Angriff auf Angriff auf das von Henning Schwenk bravourös gehütete Tor, doch Bastian Joas, Felix Bauer, Alexander Aschauer, Vincens Toscano alle fanden sie ihren Meister in Schwenk oder zielten knapp am Kasten von Schwenk vorbei. Die größte Chance bis dahin hatte in der 80. Minute Alexander Aschauer, der sich nach Zuspiel von Anthony Coppola freigelaufen hatte und aus zentraler Position am Tor vorbeizielte.


Doch in der Nachspielzeit sollten die Bemühungen der Normannen doch noch belohnt werden. Eine Ecke von Anthony Coppola verlängerte Bastian Joas mit dem Kopf, Felix Bauer antizipierte die Situation bewegte sich in die zu erwartende Position des Balles und konnte gekonnt gegen die Laufrichtung des Torwarts mit dem Kopf das nunmehr mehr als verdiente 2:2 erzielen.


So haben sie gespielt:

Schiedsrichter: Roman Reck (Renningen)
Zuschauer: 180
Tore:
0:1 Anthony Coppola (19.)
1:1 Fabio Pfeifhofer (21.)
2:1 Janik Michel           (24.)
2:2 Felix Bauer             (90+1)
FCH: Schwenk, Frey, Pantel, Oberle (46. Brendle), Müller (78. Ramic), Michel (90, Wissmann), Schoch, Pfeifhofer, Schlecht, Bok, Caljkusic
FCN: Ellermann; Sanozidis, Lansche ( 46. Bauer), Schuckenböhmer, Molinari; Coppola, Kianpour, Gnaase, Ibrahim (46. Toscano,78. Aziz); Joas, Aschauer