Beste Bedingungen am Samstagnachmittag im Stadion, eine Normannia, die das Spiel über weite Strecken beherrschte, Chancen für gleich drei Spiele hatte, doch am Schluss stand ein 0:0 auf der Anzeigentafel und wie schon zuvor in Fellbach mussten die Normannen wieder 26 Minuten in Unterzahl spielen.


Für die Gäste aus Neckarrems ein gefühlter Sieg, für die gastgebende Normannia eine Ohrfeige, eine gefühlte Niederlage. In Sachen Ballbesitz war das Spiel eine klare Angelegenheit, 80 zu 20 für die Gmünder. Doch auch für so klare Angelegenheiten gibt es keine drei Punkte. So war es nicht verwunderlich, dass Markus Koch, der Trainer des VfB Neckarrems, sich nach dem Spiel sehr zufrieden zeigte. „Wir sind noch in der Findungsphase, kamen sehr, sehr spät ins Spiel, hatten auch Glück und so bin ich mit dem Punkt sehr zufrieden.“


Etwas anders die Gefühlslage bei Gmünds Cheftrainer Zlatko Blaskic. „Die ersten 20 Minuten waren wir dominant und hatten ein gutes Tempo im Spiel. Bis zur Halbzeit wurde das immer weniger und wir haben uns dem Niveau des Gegners angepasst. Die vier Großchancen nach dem Wiederanpfiff und 16 Ecken insgesamt, sprechen eine deutliche Sprache. Trifft man dreimal das Aluminium und lässt so viele Möglichkeiten liegen, dann kommt so ein Ergebnis dabei raus. Nach der Roten Karte war das Spiel etwas offener. Positiv ist, dass wir hinten wenig zugelassen haben. Negativ, dass wir zu Hause erneut ohne Torerfolg geblieben sind.“


Gmünds Trainer hatte im Gegensatz zu den letzten beiden Spielen die Taktik verändert und spielte diesmal im 4-4-2-System, musste erneut auf Patrick Lämmle und Anthony Coppola verzichten, brachte auf der linken Abwehrseite den Routinier Daniel Glück und zog Alexander Iatan ins Vierermittelfeld vor.


Die erste Halbzeit war eine klare Angelegenheit für die Gmünder Normannen, die Gäste aus Neckarrems kamen das erste Mal in der 38. Minute in Annäherung des bis dahin beschäftigungslosen Gmünder Tormanns Yannick Ellermann. Sein Gegenüber im Neckarremser Tor hatte bis dahin schon Schwerstarbeit zu leisten, war doch der VfB-Strafraum konstant im Belagerungszustand.


In der 7. Minute gab’s die erste Großchance für die Gastgeber nach einer Gnaase-Ecke kam Alexander Aschauer mit dem Kopf vor Tormann Rodrigues an den Ball, aber der strich über die Querlatte.


Nur zwei Zeigerumdrehungen später erstarb den Normannia-Fans der Torschrei auf den Lippen, ein schneller Angriff über Jermain Ibrahim, der für Bastian Joas auflegte, dessen knallharter Schuss nur knapp am Pfosten vorbeizischte.


"Wir haben uns dem Niveau des Gegners angepasst.

Zlatko Blaskic, Trainer FC Normannia
In der 13. Minute verhinderte die Querlatte das 1:0 der Gmünder. In der 22. Minute die nächste Großchance für die Mannen in rot, Jermain Ibrahims Abschluss konnte die VfB-Abwehr mit Mühe gerade noch zur Ecke ablenken, nur zwei Minuten später die nächste Chance, die eigentlich zum 1:0 hätte führen müssen. Die Gäste warteten auf einen Abseitspfiff, Aschauer nutzte den Freiraum und stand allein vor Rodrigues, brachte aber den Ball nicht an ihm vorbei.


Bis auf einen Kopfball in der 45. Minute durch Sascha Häcker brachten die Gäste nach vorne nichts zustande.
Nach dem Wechsel dann weitere Großchancen für die Gastgeber, Felix Bauer machte den Auftakt in der 47. Minute, dann köpfte Ibrahim an die Latte (50.), traf direkt im Anschluss aus elf Metern das Lattenkreuz und nochmal war es Ibrahim in der 54. Minute, der seine Elf in Führung hätte schießen können.


Aber nach einem herrlichen Solo den VfB-Torwart aus kurzer Distanz anschoss. Erst nach der Gelb-Roten Karte für Lucas Schuckenböhmer für sein zweites Foul im Spiel tat der Gast aus Neckarrems etwas mehr für die Offensive, ohne aber wirklich die Normannia unter Druck zu setzen.


Die Normannen blieben die aktivere Mannschaft und hatten durch Alexander Iatan und Daniel Stölzel in der Schlussphase des Spiels sogar noch Möglichkeiten, das Spiel doch noch für die Gmünder zu entscheiden.

FCN – VfB 0:0

FCN: Ellermann – Sanozidis, Schuckenböhmer, Kianpour, Glück (46. Bauer) – Ibrahim, Kotiukov, Gnaase, Iatan – Joas (70. Stölzel), Aschauer.
VfB: Rodrigues – Bez, Brill (59. Läubin), Karthein, Slawig (55. Calemba) – Rief, Häcker, Del Genio (67. Kenniche), Atutononu – Ahmeti, Ukela (55. Ribero)
Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rot Schuckenböhmer ( 64.)
Schiedsrichter: Daniel Traub (Ehingen)
Zuschauer: 310

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