(läm) In der Fußball-Verbandsliga ist es an der Spitze recht einsam. Der TSV Essingen (72 Punkte) wird sich die Meisterschaft sichern und aktuell sieht es auch danach aus, dass sich ein weiterer Verein auf der Ostalb, Normannia Gmünd (61), die Vizemeisterschaft schnappen wird. Auch der Vorsprung auf Rang drei ist immens.
Der Vorsprung auf den Dritten, Schwäbisch Hall, den man mit einer ganz starken Leistung am vergangenen Wochenende souverän mit 3:0 besiegt hatte, beträgt nun neun Punkte bei noch fünf ausstehenden Spielen.

So gut es auch aussehen mag, so groß die Euphorie auch ist, möchte Stephan Fichter, Sportlicher Leiter der Normannia, noch nicht in den allgemeinen Jubel mit einstimmen. Der Mannschaft aber sprach er nach dem Sieg im Topspiel ein Riesenkompliment aus. Diese Leistung war schließlich nicht selbstverständlich, denn in diesem Duell mit zumindest vorentscheidendem Charakter war ordentlich Druck vorhanden bei den Protagonisten. „Das war ein rundum gelungener Auftritt der Mannschaft“, so Fichter.

Doch Vorsicht, es seien schließlich noch 15 Punkte zu vergeben, „und wir sind nur neun vorne. Ich bin in Mathe nicht so gut, aber das reicht leider noch nicht. Der Fokus muss bleiben, die Konzentration hochgehalten werden. Wir haben noch schwierige Spiele vor der Brust. In dieser Liga gewinnt man gegen kein Team im Vorbeigehen“, sagt Normannias Sportlicher Leiter und fügt schmunzelnd an: „Im Fußball hat man schon die wildesten Dinge erlebt, deswegen werden wir nun auch nichts planen, ehe irgendwas fix ist.“ Damit spielt er natürlich auf die potenzielle Relegation zur Oberliga an, zu der diese Vizemeisterschaft berechtigen würde. 2017 war die Normannia schon einmal in die Oberliga aufgestiegen, damals als Meister. Obwohl aktuell Zweiter ist die aktuelle Normannia, bei der noch einige Aufstiegshelden unter Vertrag stehen, statistisch gesehen in vielen Bereichen vor der 2017er Normannia, angefangen bei den Punkten, was die bisherige Saisonleistung des Teams unterstreicht.

Wenn man aber die Stimmen aus der Mannschaft vernimmt, dann muss sich Fichter nur wenige Sorgen darüber machen, dass jemand abheben könnte. „Es war ein großer Schritt, wenn man aber rechnen kann, weiß man, dass wir schon noch ein paar Spiele gewinnen müssen. Genau das ist die Devise, mit der wir in die nächsten Spiele gehen werden“, sagt Routinier Tim Grupp. Selbstbewusst aber dürfen die Spieler nach diesen bisherigen 29 Spielen aber natürlich sein, so sei er überzeugt davon, dass man die nötigen Punkte noch holen werde. Einen ähnlichen Wortlaut vernimmt man auch von Valerio Avigliano, der noch einmal zurückblickte und bereits die konzentrierte Trainingswoche vor dem Duell mit Hall als entscheidenden Baustein mit anfügte. Mit Blick auf die kommenden Aufgaben, der Start der letzten fünf Partien wird an diesem Sonntag (15 Uhr) bei Calcio Leinfelden-Echterdingen stattfinden, sagt Avigliano: „Uns wird keiner etwas schenken, deswegen müssen wir genauso weitermachen.“

Offensivakteur Jermain Ibrahim pflichtete seinem Außenverteidiger bei. Man habe schon in der Trainingswoche zuvor gespürt, dass alle wollten. „Wir haben richtig Bock gehabt“, sagt er lächelnd und das habe sich dann auf dem Rasen widergespiegelt. Bei der Normannia sprechen sie aktuell eine Sprache, Spieler wie Verantwortliche. Diese soll ebenfalls dazu beitragen soll, diese Vizemeisterschaft unter Dach und Fach zu bringen. Dazu müssen aber noch einige Schritte gegangen werden – dessen sind sich jedoch alle bewusst.