Schwäbisch Gmünd (fcn) – Nein, das waren am Ende nicht nur drei Punkte, die eingefahren wurden, es war auch Balsam auf die Seele. Nach vier verloren gegangenen Partien nacheinander, während derer Normannia Gmünd dennoch den Klassenerhalt dingfest gemacht hatte, tat dieses 5:2 beim Absteiger Villingen II am letzten Spieltag der Fußball-Oberliga noch einmal richtig gut. Dazu ist die Normannia nochmal einen Platz geklettert und final auf dem zwölften Rang eingelaufen. „Wir wollten sechs Mannschaften hinter uns lassen, und das haben wir geschafft. Die Mannschaft stand nie auf einem Abstiegsplatz und hat unter Druck die meisten Partien für sich entschieden, dafür gebührt ihr mein größter Respekt“, resümierte Gmünds Trainer Zlatko Blaskic durchaus zufrieden.

Villingen II wollte zunächst nicht viel, stand tief und wurde schnell bestraft. Nach einer Flanke von Nico Molinari setzte sich in der Mitte Tim Grupp durch und vollstreckte per Kopf zum frühen 1:0 (4. Minute). Der FCN machte weiter. Nach einer Ecke von Valerio Avigliano köpfte Nils Staiger vor die Latte, Alexander Aschauer aber staubte zum 2:0 ab und markierte seinen 15. Saisontreffer. Danach dann verfiel die Normannia wieder in ihr Schema, was sie in den vergangenen Wochen immer wieder begleitete: mangelnde Chancenverwertung. Marvin Gnaase, Georg Wilhelm und Aschauer hatten gute Gelegenheiten, auf 3:0 zu stellen, vergaben aber. Stattdessen trafen die Gastgeber. Nach einem langen Ball war Yannick Spät plötzlich frei durch und ließ Daniel Keller im Gehäuse keine Chance (21.). Keller wird die Normannia nach einem Jahr wieder verlassen, hatte sich stets vorbildlich verhalten und so wollte ihm Gmünds Trainer Zlatko Blaskic diese Möglichkeit eines Einsatzes im letzten Spiel gewähren.Ebenso bekam Pius Albrecht noch seine ersten Pflichtspielminuten, der zur zweiten Halbzeit in die Partie kam und sein Oberliga-Debüt feiern konnte.

Kurz darauf der Schock: Villingen markierte in Person von Frederick Bruno das 2:2 – Keller schoss ihn unfreiwillig an, so flog der Ball ins eigene Gmünder Gehäuse (27.). Doch die Normannen schüttelten sich. Luca Molinari wurde im Strafraum gefoult, verwandelte den Elfmeter in der Folge selbst und die Normannia führte wieder mit 3:2 (35.). Kurz vor dem Pausenpfiff parierte Villingens Schlussmann zunächst stark gegen Gnaase, doch Wilhelm war mit dabei, blieb in der Situation, und erzielte seinen ersten Saisontreffer (45.). Das dürfte dem jungen Mittelfeldspieler, der unter Blaskic durchaus viele Einsatzminuten bekommen hat, einen zusätzlichen Pusch für die kommende Runde geben.
Die zweite Halbzeit konnte dem Spektakel der ersten nicht mehr die Stirn bieten. Für das einzige Highlight sorgte Nico Molinari der einen Lupfer aus 40 Metern ansetzte und sensationell den 5:2-Schlusspunkt setzte (75.). „Wir haben die Saison mit 45 Punkten und einem positiven Gefühl abgeschlossen. Insgesamt haben wir nur drei Punkte weniger auf dem Konto als in der vergangenen Saison, als uns danach jeder in den Himmel gehoben hat“, zieht Blaskic einerseits einen Querbezug, andererseits ein positives Fazit unter diese zweite Oberligasaison in Folge.

FCN: Keller (46.) – Avigliano (46. Kianpour), Staiger (46. Schick), Körner (77. Rössler), L. Molinari – Grupp (71. Ramovic), Wilhelm – N. Molinari, Gnaase, Kopf – Aschauer.
Tore: 0:1 Grupp (4.), 0:2 Aschauer (15.), 1:2 Spät (21.), 2:2 Bruno (27.), 2:3 L. Molinari (35., FE), 2:4 Wilhelm (45), 2:5 N. Molinari (75.)