„Es war insgesamt ein sehr, sehr glücklicher Sieg für uns. In der ersten Halbzeit war es noch pari, in der zweiten Halbzeit dann aber hatten wir einen überragenden Yannick Ellermann“, resümierte Normannia-Trainer Zlatko Blaskic das Gesehene.
Die Normannia legte nach Anpfiff direkt los: Einen Ball von Marvin Gnaase legte Alexander Aschauer wieder zurück auf Gnaase, der mit einem Steckpass Selitaj erreichte, der vor dem Gehäuse freistehend cool blieb und konzentriert zum 1:0 zur frühen Führung einschob (2. Minute).
Doch der SSV zeigte sich wenig geschockt. Roman Kasiar tauchte vor FCN-Schlussmann Ellermann im kurzen Eck auf, doch Gmünds Nummer eins blieb Sieger (7.). Inan Mirhan verzog nach einem Konter knapp (16.), Tom Patrick Schiffel ebenfalls (19.), wieder nach einem schnell vorgetragenen Angriff.
Doch auch die Gmünder setzten immer wieder Nadelstiche, aber nach einem Fehler im Aufbauspiel von Gnaase ging es wieder schnell. Am Ende war es Kasiar, der aus etwa 13 Metern abziehen konnte, doch Ellermann war auf dem Posten (31.). Riccardo Gorgoglione bediente dann in der Mitte Inan, der per Flachschuss verzog (43.).
Der SSV überrollte die Normannia in Hälfte zwei: Kasiar schoss aus rund elf Metern frei drüber (46.), Schiffel drosch den Ball aus dem Tohuwabohu heraus an die Latte (47.), dann brachte Grupp Kasiar zu Fall.
Elfmeter-Killer Ellermann
Kurz überlegte der Unparteiische, dann fiel der Elfmeterpfiff. Mattia Trianni trat an, schloss unglaublich schwach ab, Ellermann parierte unglaublich sicher (48.). Reutlingens Powerplay war aber noch nicht beendet. Ein Seitfallzieher von Kasiar landete auf dem Tordach (50.). Nach einer Schiffel-Flanke kam wieder der omnipräsente Kasiar an den Ball, doch der nicht minder omnipräsente Ellermann parierte aus der Kurzdistanz sensationell (51.).Dann hatten es die Gmünder erst einmal überstanden. Der fleißige Kelecti Nkem brachte in der Folge den Ball klug zu Gnaase, der frei durch war. Am Trikot gehalten kam er nicht mehr richtig zum Abschluss, SSV-Schlussmann Enrico Piu nahm das Leder auf. Nicht wenige forderten Elfmeter, doch die Pfeife blieb stumm (61.). Dann musste Routinier Grupp raus, er selbst vermutete, dass er sich eine Zerrung zugezogen hatte.
Für zusätzlichen Schwung und eine Art neuerlichem Sturmlauf, sorgte der eingewechselte Onesi Kuengienda, der per Kopf verzog (72.). Auf der anderen Seite verpasste der FCN die Entscheidung: Nach einer Ecke gelangte der Ball zu Kelecti Nkem, der den Ball wieder in den Sechzehner brachte. Hier war Tobias Rössler frei, rund fünf Meter vor dem Gehäuse, aber wohl zu überrascht, Piu war zur Stelle (74.). Eine Minute später: Ellermann war wieder Sieger bei einem Versuch von Trianni (75.). Dann vertändelte der eingewechselte Tim Scheible den Ball und der SSV-Zug rollte wieder an. Kuengienda tunnelte einen Gegenspieler, war frei vor Ellermann, schoss aber drüber (78.). In der 85. Minute hatte Ellermann Probleme bei einer flachen Hereingabe, blieb aber am Ende der Sieger. In der zweiten Minute der Nachspielzeit behinderten sich Trianni und Vladan Djermanovic gegenseitig. Als Ellermann kurz darauf einen abgefälschten Schuss unter sicher begrub, stand der Sieg fest. Blaskic und sein FCN sehen viel Luft nach oben – nehmen die drei Punkte aber gerne mit und können trotz allem von einem (punktetechnisch) perfekten Start in die neue Oberligasaison sprechen.
Stimmen zum Spiel:
Zlatko Blaskic, FCN-Trainer: „In zwei Tagen redet keiner mehr darüber, wie der Sieg zustande gekommen ist, aber natürlich ist das nicht unser Ansatz, so Fußballspiele zu absolvieren, wie in der zweiten Halbzeit.“Maik Stingel, SSV-Trainer: „Wenn das Spiel 4:1 oder 5:1 ausgeht, dann kann sich niemand beschweren. Aber, da gebe ich dem Trainerkollegen natürlich recht: In zwei Tagen interessiert das keinen mehr. Wir haben 0:1 verloren. Unser Spiel war sehr gut, unsere Chancenverwertung aber miserabel.“
Valerio Avigliano, FCN-Außenverteidiger: „Es war das erste Oberligaspiel, das schwierig wie erwartet war. In der ersten Halbzeit haben wir es noch ganz ordentlich gemacht und auch ein schnelles Tor erzielt. In der zweiten Halbzeit aber haben wir gegen den Ball viel zu wenig gemacht. Wir müssen echt glücklich sein, dass wir 1:0 gewonnen haben.
Henrick Selitaj, FCN-Neuzugang und Torschütze: „Ich konnte es gar nicht so schnell realisieren, das Tor ist einfach passiert. Wir haben uns über diesen Blitzstart natürlich gefreut. Wir sind happy, dass wir die drei Punkte mit nach Hause nehmen können. In der zweiten Halbzeit können wir uns bei unserem Torwart bedanken, der überragend gehalten hat.