
Exakt 20 Minuten und 36 Sekunden steht's 0:0
Die weit über 2500 Zuschauer blicken anfangs immer wieder zur Anzeigetafel. Und staunen. Denn die zeigt exakt 20 Minuten und 36 Sekunden ein 0:0 an. Ja, der Oberligist hat dem Bundesligisten das Leben von Anfang an schwer gemacht und ist vor allem dank des herausragenden Keepers Yannick Ellermann so lange ohne Gegentreffer geblieben. Als FCH-Trainer Frank Schmidt ungeduldig wird und „Druck aufbauen“ aufs Feld brüllt, fällt in dieser 21. Minute das aus Heidenheimer Sicht längst überfällige Tor. Bayern-Leihgabe Paul Wanner trifft aus 18 Metern. Drei Minuten legt Luca Kerber nach – 0:2 (24.). Und weitere zwei Minuten danach muss es eigentlich 0:3 stehen. Aber: Ellermann macht seinem Ruf als Elfmeterkiller wieder alle Ehre und hält auch den stark geschossenen Elfer von Marvin Pieringer sensationell (26.). Und der FCN? Der kommt nach 32 Minuten zur ersten Chance, Marvin Gnaase zielt aber zu ungenau.
Zweit weitere Tore nach der Halbzeitpause
Nach der Halbzeitpause wechselt der Erstligist komplett durch und legt zwei weitere Treffer nach – das 3:0 durch Jan Schöppner (59.) und das späte 4:0 durch Christopher Negele (90.).Zlatko Blaskic wütend: Gelb nach Flaschenwurf

Frank Schmidt: "Der Gegner ist top organisiert"
Nach einem tollen Fußballabend spielt das allerdings keine Rolle mehr. Vielmehr freuen sich beide Seiten über einen gelungenen Test. Der erste übrigens seit 2015, damals siegte der Zweitligist Heidenheim mit 2:0.Zlatko Blaskic kann neun Jahre später auch mit einem 0:4 gut leben. „Wir können mit dem Ergebnis sehr gut leben. Zumal wir einige brenzlige Situationen zu überstehen hatten. Aber wir haben auch drei, vier Nadelstiche gesetzt, die aber nicht genutzt.“ Viel Lob gibt's auch von Bundesliga-Trainer Frank Schmidt: „Wir wussten, dass der Gegner top organisiert ist, und wir hatten ein, zwei Konter zu überstehen.“ Noch besser als dieses Lob von einem Erstligisten kommt das an, was FCH-Vorstandvorsitzender Holger Sanwald zum Schluss sagt: „ Es immer wieder schön, hier bei der Normannia zu spielen. Und wir kommen gerne wieder hier her ...“

Von den 2600 Zuschauern hätte keiner etwas dagegen. Und eine Neuauflage der einstigen Ligakonkurrenten darf gerne auch früher als erst in neun Jahren kommen.
1.FC Normannia Gmünd – 1.FC Heidenheim 0:4 (0:2)
FCN: Ellermann (46. Keller) – Avigliano, Staiger, Kopf, L. Molinari – Kianpour, Grupp (79. Barone) – Kalafatis (71. Conradi), Gnaase (46. Wilhelm), Schick (65. Scheible) – DomicFCH 1. Halbzeit: Feller – Traoré, Mainka , Gimber, Honsak – Beck, Kerbe – Pieringer, Wanne, Scienza – Breunig
FCH 2. Halbzeit: Feller – Conteh, Maloney, Siesleben, Theuerkauf – Negele, Schöppner, Janes – Thomalla – Schimmer, Kaufmann
Tore: 0:1 Wanner (21.); 0:2 Kerber (24.); 0:3 Schöppner (59.), 0:4 Negele (90.)
Besondere Vorkommnisse: Ellermann hält Elfmeter von Pieringer (26.)
Schiedsrichter: Philipp Schlegel
Zuschauer: 2600
Stimmen zum Spiel: „Jetzt müssen wir in der Liga funktionieren“
Marco Biegert, FCN-Fußball-Bereichsleiter: „Das war ein toller Fußballabend! Wir haben uns sportlich sehr gut gekauft gegen einen Bundesligisten. Und auch abseits des Platzes hat alles top funktioniert. Das war für der nächste Schritt – und künftig dürfen gerne öfter so viele Zuschauer kommen.“Tim Grupp, FCN-Mittelfeldspieler: „Es war ein tolles Erlebnis, vor dieser Zuschauerkulisse zu spielen. Das Spiel hat Spaß gemacht, und wir haben uns tapfer geschlagen über 90 Minuten. Wir müssen auf jeden Fall einen Elfer bekommen, das hat sogar der Heidenheimer Spieler gesagt. Wir wissen jetzt aber ganz klar, dass die Liga Priorität hat. Dort müssen wir ab kommender Woche funktionieren.“
Eindrücke vom Spiel













