(läm) Wenn man in Schwäbisch Gmünd den Namen Alexander Zorniger fallen lässt, dann weiß sofort jeder, wer gemeint ist. Der 56-jährige Fußballlehrer ist einer der Stars der Stauferstadt. In Mutlangen geboren machte der Fußballlehrer von 2002 bis 2009 beim 1. FC Normannia Gmünd erstmals auf sich aufmerksam, prägte damals eine der erfolgreichsten Zeiten des FCN überhaupt.

Und das wissen die Verantwortlichen auch heute noch zu schätzen und auch Zorniger, obwohl mittlerweile längst im Profibusiness etabliert, aktuell trainiert er den Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth, hat seine Heimat nie vergessen, ist immer mal wieder, wenn es die Zeit zulässt, auf den Sportplätzen der Ostalb zu Gast, gerne auch bei der Normannia. Im vergangenen Sommer war er gar bei der Kadervorstellung der Gmünder im Hotel am Remspark.

Er selbst brachte den FCN 2004 als Trainer in die Oberliga und etablierte den Verein in der dortigen Umgebung. Die Normannia stieg damals gemeinsam mit dem damaligen Heidenheimer SB auf, der nach seiner Abkopplung als Fußballverein heute unter dem Namen 1. FC Heidenheim bekannt ist und vor seinem zweiten Bundesligajahr steht. Es gibt aber noch weitere Parallelen zwischen den Mannschaften - und auch Zorniger. So war es Zorniger, der mit der Normannia am 22. September 2007 den dann schon umbenannten FCH im Schwerzer empfangen sollte. Auf Seiten der Gäste feierte damals Frank Schmidt sein Trainerdebüt, folgte erst kurz zuvor auf den geschassten Dieter Märkle und sollte die Mannschaft lediglich interimsweise einige Spiele betreuen – wie diese Geschichte weiterging, dürfte jedem bekannt sein. Schmidt ist noch immer Trainer beim FCH und reist an diesem Freitag (18 Uhr) erneut mit seinem Klub an, als Bundesligist.

Damals schauten sich dieses Derby zwischen Gmünd und Heidenheim etwas über 900 Menschen an, was eine durchaus stattliche Anzahl ist. Gegen den Bundesligisten Heidenheim indes erhoffen sich die Verantwortlichen im Schwerzer rund 2000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Dieter Jarosch, aktuell Co-Trainer beim FCH, erzielte damals das 1:0. Beniamino Molinari, Vater von Luca und Nico, die beide fester Bestandteil des Oberligakaders sind, glich damals aus. Lange Jahre danach war Molinari auch Co-Trainer unter Zorniger, unter anderem auf Zypern. Chris Gmünder erzielte den Siegtreffer für den FCH, der am Ende der Saison schließlich auch in die Regionalliga aufsteigen sollte.

Und es ist natürlich ein Highlightspiel für die Normannen und im Vorfeld hat es sich Normannias Präsident Alexander Stütz nicht nehmen lassen, dem FCH zig Mal zu danken, da es keine Selbstverständlichkeit ist, als Bundesligist zu dessen Jubiläum, 120 Jahre Normannia Gmünd, anzutreten.

Zorniger ist am Ende der vergangenen Saison auf dem achten Platz eingelaufen, was bemerkenswert ist, wenn man die Vorgeschichte anschaut. Wieder gibt es Verbindungen zwischen Zorniger und den Heidenheimern. Als die Fürther am 23. Oktober 2022 mit 1:3 beim FCH verloren, holten sie danach Zorniger als Trainer, der den gefeuerten Marc Schneider beerbte. Und Zorniger brachte das damals kriselnde Kleeblatt, Tabellenletzter, wieder in die Spur. Tabellenplatz zwölf ist das Resultat gewesen. Im vergangenen Winter dann verlängerte Greuther Fürth, fast logisch, den Vertrag mit dem Mutlanger bis 2026. In der vergangenen Saison dann waren die Fürther lange Zeit sogar ganz oben mit dabei, die eine Saison zuvor erlittene Depression war längst vergessen. Dass es am Ende „nur“ zum achten Platz reichte, minderte die Freude bei den Grün-Weißen aber nicht, denn Sorgen musste man sich als Fan nie machen. Man darf gespannt sein, wie die Fürther in die neue Runde starten werden. Unter Zorniger zeigt die Kurve auf jeden Fall deutlich nach oben.

Diese 2. Liga startet für die Fürther gegen den Aufsteiger Preußen Münster, um dann gleich im zweiten Spiel auf dem altehrwürdigen Betzenberg in Kaiserslautern anzutreten. Und wer weiß, vielleicht findet man die Fürther auch irgendwann in der Bundesliga wieder, wo sie schon einmal waren. Es wäre vielleicht ein Anlass, mal wieder einen Bundesligisten im Schwerzer empfangen zu können – und natürlich Alexander Zorniger.