Ob es nun wirklich ein Derby ist, das liegt im Auge des Betrachters. Die einen sagen so, die anderen so. Für den Fußball-Oberligisten 1. FC Normannia Gmünd war am Ende nur wichtig, dass diese Partie bei der TSG Backnang mit 2:1 gewonnen werden konnte. Letztlich war es der Premierentreffer von Mert Arslan, der den Unterschied machen sollte.
Mit unglaublich viel Engagement und Drang sind die Normannen in dieser Partie gestartet. Alexander Aschauer, Tim Grupp, Mert Arslan und Nico Molinari haben gute Chancen vergeben. „Das war in den ersten 25 Minuten ein Spiel auf ein Tor“, blickte Gmünds Übungsleiter Zlatko Blaskic zurück. Doch dann präsentierte sich Backnang plötzlich in der Offensive: Nach einer Ecke traf Gledner die Latte (35.), Ellermann war auch noch am Ball. Die größte Chance der Gmünder in der ersten Halbzeit vergab schließlich Nico Molinari, nachdem er vom jungen Georg Wilhelm, der erneut in der Startelf stand, freigespielt wurde. Molinari scheiterte im Eins gegen Eins an Backnangs Schlussmann Schleicher (44.). Die anschließende Ecke aber brachschließlich den Bann. Nils Staiger fand den Kopf von Aschauer, der zum 1:0 einköpfte (45.). „Wir konnten so lange Fußball spielen, wie es der Platz zugelassen hatte. Nach 30 Minuten war dies nicht mehr möglich, da glich der Platz einem Rübenacker. Solch einen Platz anzubieten in der Oberliga, in einer Stadt wie Backnang, ist eigentlich inakzeptabel“, ärgerte sich Blaskic später über die Voraussetzungen bei seinem Ex-Verein. Die TSG-Akteure, die alle zwei Wochen dort spielen müssen, täten ihm leid.
In der zweiten Halbzeit dann sind die Backnanger aktiver aus der Halbzeit gekommen, doch die Gmünder haben lediglich ein, zwei Fernschüsse zugelassen, die Defensive stand ansonsten sattelfest. Die nächste Großchance hatten dann die Gäste. Nach mehreren Stationen gelangte der Ball von Nico Molinari zu Gnaase, der abschloss, seinen Meister aber im glänzend reagierenden Schleicher fand (67.). Doch nur zwei Minuten später gelang den Gmündern der Treffer. Gnaasenahm den Ball fantastisch an, reagierte blitzschnell und bediente Arslan, der im Eins gegen Eins eiskalt blieb und einnetzte (69.). Es war der erste Treffer des Neuzugangs aus Leipzig, der in der vergangenen Woche bereits einen Treffer vorbereitet hatte. Seine Kurve zeigt somit nach oben, was bei der Normannia natürlich freudig zur Kenntnis genommen wird. Die endgültige Entscheidung aber ließen die Normannen gleich mehrfach liegen: Sowohl Niklas Kalafatis, Aschauer, und Fabian Kianpour verpassten es, einen weiteren Treffer zu erzielen. So wurde es am Ende nochmal spannend. Kurz vor dem Schlusspfiff traf Thomas Doser per Kopf zum Anschluss (89.). Danach wollten die Backnanger natürlich mehr, doch Gmünd verteidigte den knappen Vorsprung bis zum Abpfiff mit viel Leidenschaft.
„Mich ärgern die letzten Minuten ein wenig. Da haben wir unsauber verteidigt und uns nicht an Absprachen gehalten. Dass wir nach solch einem Spielverlauf am Ende doch noch zittern müssen, ist einfach nur unnötig“, so Blaskic, der sich insgesamt natürlich freute, wieder dreifach gepunktet zu haben. „Das war ein immens wichtiger Sieg gegen einen direkten Konkurrenten, es war eine wirklich gute Mannschaftsleistung“, so Normannias Übungsleiter, der im Vorfeld von einem Sechs-Punkte-Spiel gesprochen hatte.
FCN: Ellermann – Avigliano, Kopf, Staiger, L. Molinari – Grupp, Wilhelm – Arslan, Gnaase, N. Molinari – Aschauer.
Tore: 0:1 Aschauer (45.), 0:2 Arslan (69.), 1:2 Doser (89.)
Zuschauer: 250
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