(cjk) Dennoch wurde bei beim letzten Heimspiel der Normannen in dieser Saison durchaus, trotz dem 1:2, ansehnlicher Fußball gespielt und die Normannen waren bis zur Auswechslung von Giusi Catizone in der 74. Minute die spielbestimmende Mannschaft und hätten deutlich höher als mit 1:0 führen müssen. Als dann die höchst emotionale Auswechslung mit musikalischer Untermalung, rotem Teppich, Spalier der Spielerfrauen und der Normannia Jugend inklusive minutenlangen Standing Ovation des Publikums, geriet das Spiel zur Nebensache und als wenige Minuten sich das Ganze bei der Auswechslung von Patrick Krätschmer wiederholte, dachten die Gmünder Fans schon gar nicht mehr an die sich anbahnende Heimniederlage. Trainer Beniamino Molinari später in der Pressekonferenz: „Da ist natürlich ein bisschen Unruhe in die Mannschaft gekommen, das wussten wir im Vorfeld. Calcio hat’s ausgenutzt. Aber ich würde es in 100 Spielen noch mal 100 mal so machen.“

Da das Spiel keinerlei taktischen Zwängen unterworfen war, entwickelte sich von der ersten Minute an ein äußerst munteres Spiel. Calcio ließ sich über 90 Minuten nichts von ihrer Spielfreude nehmen und versuchten alle Situationen spielerisch zu lösen, allerdings fehlte ihnen meistens der Zug zum Tor. Die Normannen standen in der Defensive in der Regel sehr gut, suchten das schnelle Spiel in die Spitze und hatten auf der Sechs einen bärenstarken Patrick Krätschmer, der noch einmal alle seine Stärken ausspielte. Auch Giuseppe Catizone glänzte als Spielgestalter und Torschütze.  Der erste Aufreger im Spiel nach 8 Minuten: Atilla Acioglu unterlief im Aufbauspiel ein gravierender Fehlpass, Miftari hatte aufgepasst und konnte allein auf Konstantin Kühnle zulaufen, der aber sensationell klärte. In der 20. Minute die erste Großchance für die Gastgeber. Simon Knecht erlief sich einen langen Dall auf der rechten Seite, seine Flanke köpfte Felix Bauer aus 10 Metern aufs Calcio-Tor, doch Bortel im Tor der Gäste war auf der Hut. Die vorerst letzte Chance für die Gäste hatte Gümüssu in der 22. Minute, der freistehend gefährlich köpfte, doch erneut konnte der überragend haltende Kiki Kühnle seine Farben vor einem Rückstand bewahren. 

Ab der 25. Minute spielten nur noch die Normannen und hätten durchaus mehr als das eine Tor erzielen müssen. Zunächst hatte Fabian Kolb Marvin Gnaase bedient, dessen Direktabnahme konnte Bortel gerade noch mit einer akrobatischen Fußabwehr klären. In der 29. Minute dann das verdiente 1:0 für die Normannen und der vielumjubelte Torschütze war unglaublicherweise Giuseppe Catizone. Er hatte eine Ecke auf Marvin Gnaase ausgeführt, der umkurvte einige Calcio-Spieler, um dann punktgenau für Giuseppe Catizone aufzulegen, der mit einem Hammer seinen vierten Treffer in dieser Saison erzielte. Und Giusi Catizone hatte nochmals die Möglichkeit seine Trefferquote zu erhöhen, Efendi Erol bediente mit einem Seitenwechsel Fabian Kolb, der wunderbar für Catizone auflegte, doch dessen Abschluss verfehlte das Gehäuse von Bortel nur knapp. Die größte Chance zum 2:0 bekam Patrick Krätschmer in der 40. Minute: Felix Bauer wurde im Strafraum deutlich weggestossen, Schiedsrichter Schaal zögerte keine Sekunde um auf Strafstoß zu entscheiden. Patrick Krätschmer lief an und traf leider nur die Latte. In den zweiten 45 Minuten wurde das Spiel ausgeglichener, obschon das Chancenplus bei den Gastgebern lag. 

In der 48. Minute hätte Giusi Catizone auf 2:0 erhöhen können, nach einer Ballstafette von Marvin Gnaase und Fabian Kolb erhielt Catizone den freistehend vor Bortel, der aber zur Ecke klären konnte. In der 52. Minute musste dann mal wieder Kiki Kühnle seine ganze Klasse aufbieten, als er einen Orfanidis-Freistoß zur Ecke abwehren konnte. In der 62. Minute rettete Bortel mit einem unglaublichen Reflex seiner Mannschaft den ein-Tore-Rückstand, auf Flanke von Simon Knecht hatte  Felix Bauer platziert einen Kopfball angesetzt. In der 68. Minute erneut Großchance für die Gmünder, auf Vorarbeit von Fabian Kolb verpasste  aber Marius Nuding freistehend. Nach der Auswechslung von Giusi Catizone waren die Normannen wohl nicht mehr ganz bei der Sache und die 5 Minuten des Gökhan Gümüssu folgten. Zuerst hämmerte er die Kugel mit einem 20-Meter Freistoß in die Gmünder Maschen zum 1:1, dann spazierte er durch die Gmünder Abwehr um dann schlussendlich auch noch Kiki Kühnle zu überwinden. Das Spiel war gedreht und Miftari hatte in den 6 Minuten Nachspielzeit sogar noch die Möglichkeit aus 1:3 zu erhöhen, doch fand er seinen Meister im ganz starken Konstantin Kühnle im Gmünder Tor. 

Die Gmünder Fans waren diesmal über die Heimniederlage nicht erbost, im Gegenteil, es überwog die Feierlaune und der Dank an Giusi Catizone, Patrick Krätschmer, Beni Molinari und sein Trainerteam zum Abschied.

Schiedsrichter: Dominik Schaal (Tübingen)
Zuschauer: 203
Tore:
1:0 Giuseppe Catizone (29.)
1:1 Gökhan Gümüssu (78.)
1:2 Gökhan Gümüssu (83.)
Bes. Vorkommnis: Krätschmer verschießt Foulelfmeter (40.)
FCN: Kühnle – Knecht, Lämmle, Acioglu, Glück – Erol (77. Mustafa), Krätschmer (87. Simion), Gnaase (50. Nuding), Catizone (73. Kianpour), Kolb – Bauer.
Calcio:  Bortel, Ismaili, Pranjic, Miftari, Gümüssu, Candan, Altuntas (64. Crisigiovanni), Orfanidis, Avdiu, Lekaj (77. Cosic), Di Biccari


Die Vereinsehrungen wurden vom 1. Vorstand der Normannia Dieter Weil, dem Aufsichtsratsvorsitzenden Alexander Stütz und Teammanager Karl-Heinz Knab vorgenommen.
Die WfV-Ehrungen nahm Bezirksspielleiter Helmut Vogel vor.


Giuseppe Catizone :

10 Jahre Spieler bei der Normannia, dabei 336 Spiele für den Verein absolviert Mit der Normannia einmal WFV-Pokalsieger 2007 und einmal Teilnahme am Endspiel um den WFV-Pokal. Zusätzlich hat Giuseppe Catizone als aktiver Spieler 150 Spiele für den VfB Stuttgart, Stuttgarter Kickers, Saarbrücken und Sonnenhof Großaspach absolviert.
Er erhielt die Spieler-Ehrennadel des WFV in Bronze

Pastrick Krätschmer:

20 Jahre Spieler bei der Normannia ( 1 Jahr = 2010/11 beim SV Göppingen). Davon 8 Jahre als Jugendspieler mit 200 Spielen für die Normannia und dann 12Jahre als aktiver Spieler mit 350 Spieleinsätzen.
Mit der Normannia einmal WFV-Pokalsieger 2007 und einmal Teilnahme am Endspiel um den WFV-Pokal 2011.
Er erhielt die Spieler-Ehrennadel des WFV in Silber

Gabriel Cosmin Simion:

3 Jahre bei der Normannia, 100 Spiele

Visar Mustafa:

3 Jahre bei der Normannia, 90 Spiele

Christian Essig:

2 Spielzeiten beim 1.FCN und hat dabei 50 Spiele absolviert und 14 Tore erzielt


Atilla Acioglu und Joe Colletti:

1 Jahr bei der Normannia 35 Spiele

Severin Abt:

1/2 Jahr bei der Normannia, 10 Spiele

Die Trainer:

Für über 100 Spiele haben Beniamino Molinari, Veselko Karacic und Matze Gruca in den letzten drei Jahren die sportliche Verantwortung getragen und die Mannschaften geformt und geführt. Dafür Danke an ein unglaubliches Team, an drei Männer, die zueinander und zur Normannia passten. Es sind dies ein Ur-Ur-Gestein und ein Urgestein und einer der sein Herz für die Normannia entdeckte.
Beniamino Molinari und die Normannia, das ist wie eine Lebensgemeinschaft, seit der D-Jugend war der Beni ein Normanne (abzüglich 1 Jahr Bonlanden), hat nach der A-Jugend für die Normannia in der Bezirksliga als Aktiver angefangen und war am  Aufstieg über die Landesliga, Verbandsliga in die Oberliga maßgeblich beteiligt. Auch nach dem Abstieg blieb Beni bei seiner Normannia zunächst zwei Jahre noch als Spieler, dann als Trainer. Eine unglaubliche Geschichte, eine unglaublich gute Zeit, doch nun wünschen wir Dir alles Gute in Backnang.
Zur Saison 1999/2000  kam Matze Gruca als Torhüter für die 1. Mannschaft und startete zusammen mit Beni in der Bezirksliga und erlebte dann diese unglaubliche Erfolgsgeschichte der Normannia bis zur Oberliga und bis ihm Knieprobleme nicht mehr erlaubten auf diesem hohen Niveau zu spielen, doch er blieb im Herzen der Normannia trau und als Beni die Mannschaft 2014 als Trainer übernahm, war er sofort als Torwarttrainer zur Stelle. Dem Ruf von Beni folgte auch Veselko Karacic, ein in der Region bekannter und geachteter Fußballer, der mit seiner sympathischen Art und seiner Fußballkompetenz sofort im Schwerzer anerkannt wurde.