(ube) Man hatte sich mehr erhofft gegen die Gäste vom FV Biberach. Den Kickern der Normannia saß der harte Pokalkampf über 120 Minuten wenige Tage zuvor noch in den Knochen. „Das Remis ist kein Beinbruch“, so FCN-Kapitän Yannick Ellermann nach Spielende.

Der Auftakt verhalten – auf beiden Seiten. Tobias Rössler hatte in der 9. Minute die erste Torgelegenheit, im Gegenzug hatte Tobias Kubitzsch Glück, als er den Ball verstolperte und die Biberacher Kicker das nicht nutzen konnten. Das ging gerade noch mal gut. Die Taktik der Gäste war schnell klar: Aus einer sicheren und kompakten Abwehr heraus schnelle Attacken zu starten.

Für die Platzherren wurde es zum erwarteten Geduldsspiel. Die 220 Zuschauer bekamen einige Abspielfehler der Normannia zu sehen, oft wurde im Ab- und Zuspiel eine falsche Entscheidung gefällt. In der 36. Minute konnte Alexander Aschauer einen Abspielfehler in der Biberacher Hintermannschaft nicht nutzen, wenige Minuten später verzieht Tim Grupp nach Zuspiel von Marvin Gnaase nur knapp am Tor vorbei. Turbulent dann die Schlussphase der ersten Halbzeit: In der 44. Minute brennt es lichterloh im Gmünder Strafraum, doch zum Glück war Raphael Geiger vom FVB im Abseits. Und mit dem Halbzeitpfiff vergibt Dogukan Dogan die größte Gelegenheit zur Führung, als Biberachs Keeper Alexander Beck prächtig parierte.

Nach Wiederanpfiff blieb das Spiel auf beiden Seiten zerfahren. Und wie aus heiterem Himmel plötzlich die Führung für die Normannia: Fabian Kianpour zog ab, sein Schuss wäre vermutlich am Tor vorbei gerauscht, doch das Leder wurde abgefälscht und landete so im Biberacher Kasten. So stand es in der 56. Minute 1:0. Das hätte das Spiel der Gmünder beruhigen können, doch die Antwort der Biberacher Gäste ließ nicht lange auf sich warten. Rechts legte Jonathan Hummler auf Patrick Wilpert auf, und der stand Mutter Seelen allein vor dem chancenlosen FCN-Keeper Yannick Ellermann. Es stand 1:1.

Partie wird zum Geduldsspiel

Die Partei wurde zum Geduldsspiel, doch FCN-Coach Zlatko Blaskic verliert die Geduld: Sein Engagement am Seitenaus wird dem Schiedsrichter zu viel. Die Gelbe Karte war für ihn in der 76. Minute fällig.

Ein Weitschuss von Alexander Aschauer konnte der FVB-Keeper in der 79. Minute parieren. Die Gäste wirkten in der Schlussphase gedankenschneller, doch zu echten Chancen kamen die Normannen. In der 82. Minute setze der eingewechselte Jermain Ibrahim das Leder per Kopf über die Latte, und eine Minute später war für Kelecti Nkem – ebenfalls eingewechselt – der Winkel zum Tor etwas zu spitz, so dass der Gäste-Keeper parieren konnte. Es blieb bei der Punkteteilung. Den Platzherren fehlte die Frische, und das defensive Spiel der Biberacher führte zum erhofften Punktgewinn. Und: Der FC Normannia rutscht in der Tabelle auf Platz 2.

Normannia – FV Biberach 1:1 (0:0)

Tore: 1:0 Kianpour 56. Min., 1:1 Patrick Wilpert 61. Min.
Normannia: Yannick Ellermann, Daniel Stölzel (31. Min. Calvin Körner), Tim Grupp, Tobias Kubitzsch (46. Min. Jermain Ibrahim), Alexander Aschauer, Marvin Gnaase, Adnan Rakic, Tobias Rössler, Valerio Avigliano, Fabian Kianpour (80. Min. Kevin Kamara), Dogukan Dogan (58. Min. Kelecti Nkem).
Schiedsrichter: Antonio Agazio
Zuschauer: 220

Stimmen nach dem Spiel:

Yannick Ellermann, FCN-Keeper und Kapitän: 
Ich kann mit dem Punkt leben. Der Pokalkampf saß uns doch noch stark in den Knochen. Das Remis ist kein Beinbruch. Wir hatten auch nicht die großen Chancen wie in den Spielen zuletzt. Die verlorenen Punkte sich ärgerlich, aber ab Montag bereiten wir uns vor auf das Spiel in Rutesheim.

Florian Treske, Trainer FV Biberach:
Die Normannia hat es sehr schwer gehabt mit uns als Gegner. Unser Defensivspiel war gut. Wir hatten frische Kräfte. Kompliment an meine Mannschaft: Laufen und Kämpfen war die Devise. Mit dem Punkt bin ich sehr zufrieden.

Zlatko Blaskic, Trainer Normannia:
Es war ein schwieriges Spiel für uns. Die Gäste haben sehr geschickt agiert. Wir sind nicht ins Rollen gekommen wie sonst. Ich habe bei der Aufstellung Fehler gemacht – die neu im Kader aufgestellten Spieler haben nicht so eingeschlagen wie geplant. Wir müssen mit dem einen Punkt leben. Ich bin auch enttäuscht, aber das Remis ist kein Weltuntergang.