(CjK) Es war „Goldenes Oktoberwetter“ im Allgäu, sonnig bei rund 11 °C und nur mäßigem Wind. Somit beste Voraussetzungen für ein schönes Verbandsligaspiel zwischen den Tabellennachbarn aus Wangen (18 Punkte) und der Gmünder Normannia (17 Punkte). Der Gmünder Cheftrainer Zlatko Blaskic hatte mit seinen Jungs unter der Woche intensiv in Einzelgesprächen den blutleeren Auftritt im Heimspiel gegen Pfullingen aufgearbeitet und erwartete daher eine Reaktion im Auswärtsspiel in Wangen.

Doch zumindest die ersten zehn Minuten brachten keine neuen Erkenntnisse, denn beide Mannschaften tasteten sich vorsichtig ab und legten mehr Wert auf das Toreverhindern, denn auf das Toreschießen. Ab der zehnten Spielminute legten die Gäste aus Gmünd ihre Scheu ab und versuchten das Spiel zu machen. In der 27. Minute ging die Normannia mit 1:0 in Führung. Luca Molinari setzte sich auf der linken Seite durch und seine Flanke kam bei Jermain Ibrahim an. Dieser konnte freistehend aus rund acht Metern zum 1:0 einschieben.

Doch die Freude der Gmünder dauerte nicht lange, denn bereits drei Minuten später konnten die Hausherren ausgleichen. Okan Housein wurde an der rechten Spielfeldseite angespielt, der zog einen Sprint bis zur Grundlinie an, konnte nicht entscheidend gestört, trotz mehrfacher Versuche, legte den Ball zurück auf den Wangener Kapitän Simon Wetzel, der aus 15 Metern halbrechter Position Yannick Ellermann keine Chance ließ. Nach dem Ausgleich waren nun auch die Gastgeber im Spiel angekommen, versuchten noch vor dem Halbzeitpfiff einen weiteren Treffer zu erzielen, doch die Normannia-Abwehr arbeitete konzentriert und ließ vor dem eigenen Tor nichts mehr anbrennen.

Nach dem Wechsel bot sich den Zuschauern ein abwechslungsreiches Spiel mit packenden Szenen vor den Strafräumen, doch Torraumszenen blieben zunächst Mangelware.

Dann die 63. Minute, die die Machtverhältnisse entscheidend verändern sollte. Zweikampf im Wangener Strafraum zwischen Kaan Basar und Marvin Gnaase, der Wangener Spieler klammerte den Gmünder Spielmacher und Schiedsrichter Traub zögerte keine Sekunde mit dem Elfmeterpfiff.

Aschauer trifft zum 2:1

Den fälligen Strafstoß verwandelte Alexander Aschauer eiskalt zum 2:1 aus Sicht der Normannia. Diesmal wirkte der Treffer wie ein Aufputschmittel für die Gmünder, die die restliche Spielzeit dominierten und mehr als nur das eine Tor hätten erzielen können.


„Es war eine starke Mannschaftsleistung.“

Zlatko Blaskic, Trainer Normannia


Das 3:1 fiel in der 70. Minuten, Alex Iatan bereitete es von der linken Außenbahn vor, Alexander Aschauer verlängerte und Jermain Ibrahim vollendete per Kopf. Den Normannen boten sich noch einige sehr gute Möglichkeiten, die größte Chance zum 4:1 hatte Alexander Aschauer, der nach Vorarbeit von Fabian Kianpour allerdings nur den Pfosten traf. So blieb es am Ende beim 3:1 für die Normannia.

So bewertete Normannias Trainer Zlatko Blaskic die Partie: „Es war eine starke Mannschaftsleistung, von der ersten Minute an. Vor dem 1:0 hätten wir bereits mehr aus unserer Überlegenheit machen können. Wir haben nur einen Torschuss von Wangen zugelassen, der abgefälscht den Weg ins Tor fand. Die Arbeit gegen den Ball war erneut hervorragend, auch weil jeder bereit war, den Fehler des Mitspielers auszubügeln. Wir müssen nun weiter hart arbeiten und Konstanz in unsere Leistungen zu bekommen.“

Wangen - Normannia 1:3 (1:1)

FCN: Ellermann - Glück, Körner, Stölzel, Iatan (88.Heinrich); Kianpour, Grupp; Ibrahim (86. Schuckenböhmer), Gnaase (65. Bauer), Molinari 82. Dayan); Aschauer
Tore: 0:1 Ibrahim (27.), 1:1 Wetzel (30.), 1:2 Aschauer (63./FE), 1:3 Ibrahim (70.)

Stimmen zum Spiel

Daniel Stölzel, Normannia: Es waren heute hart erkämpfte drei Punkte, allerdings war der Sieg verdient. Wir haben wenig Chancen zugelassen. Der Dosenöffner war der Elfmeter, der uns sehr gut getan hat. Lob an die Einwechselspieler, die sich direkt in das Spiel positiv eingebunden haben.“

Yannick Ellermann, Normannia: „Wir wollten unbedingt eine Reaktion auf die schlechte zweite Halbzeit vergangene Woche zeigen und wussten, dass mit Wangen ein kniffliger Gegner auf uns wartet, der viel über den Kampf kommt. Wir haben diesen Kampf auf einem schwer bespielbaren Rasen angenommen und den Sieg sicherlich verdient.“