(läm) Der Plan von Trainer Zlatko Blaskic hat gestimmt, die Leistung der Mannschaft hat gestimmt, einzig das Ergebnis hat nicht in das Gesamtbild gepasst. Der 1. FC Normannia Gmünd präsentierte sich von seiner besten Seite, und doch hat er sich beim Primus TSG Balingen mit 1:2 geschlagen geben müssen. Den Siegtreffer erzielten die Favoriten allerdings in der vierten Minute der Nachspielzeit, die Normannen waren entsprechend bedient.

„Fußball kann manchmal unglaublich grausam sein“, schüttelte Stephan Fichter, Sportlicher Leiter der Normannen, noch Stunden nach dem Schlusspfiff den Kopf. Blaskic wusste gar nicht, wie er seine Gefühle nach dieser Partie in Worte fassen sollte. Einerseits war er unglaublich stolz auf sein Team, das den mit vier Siegen in die Runde gestarteten Primus mehr als nur Paroli geboten hatte, andererseits war er todunglücklich, als der Schlusspfiff ertönte und die Normannia letztlich doch mit leeren Händen dastand. „Das war eines der besten Spiele, seitdem ich bei der Normannia bin“, sagte Blaskic fast etwas ungläubig.

In der ersten Halbzeit haben die Gmünder dem Favoriten gleich einmal den Zahn gezogen, indem sie sich nicht etwa hinten eingemauert, sondern sich aktiv an der Partie beteiligt haben. Die Balinger haben sich lediglich dreimal in die gefährliche Zone der Gäste spielen können. „Wir haben Balingen teilweise komplett eingeschnürt in der eigenen Hälfte, haben fast jeden Zweikampf gewonnen“, war Blaskic fast schon begeistert von seiner Mannschaft. Die Chancen, die sich dann aber im Ansatz ergeben hatten, die nutzten die Gmünder zu ungenau, was dem ihm nicht gefiel und was er lautstark in der Halbzeit kommunizierte.

Doch es sollte nicht laufen an diesem Nachmittag. Nahezu mit dem ersten Torschuss sind die Balinger dann doch in Führung gegangen. Enrique Katsianas-Sanchez konnte Yannick Ellermann im Tor der Gmünder per Kopf überwinden (51.). Kurz vor der Trinkpause dann hatten die Balinger die große Möglichkeit, auf 2:0 zu stellen, verpassten diese jedoch. Die Pause nahm Blaskic noch einmal zum Anlass, die Mannschaft einzuschwören. „Da haben wir uns noch einmal geschüttelt und sind danach aktiv geblieben“, sagt Blaskic. Und das wurde schließlich belohnt. Nach einem Schuss von Marvin Gnaase sprang einem Balinger Abwehrmann der Ball vor den Arm, was einen Elfmeter zur Folge hatte. Luca Molinari schnappte sich das Leder und verwandelte zum verdienten 1:1 (80.).

Danach wurde es dann noch einmal etwas wilder, denn irgendwie schienen beiden Teams nun zu spüren, dass für beide Seiten ein Dreier drin ist. Nach einem Freistoß dann tief in der Balinger Hälfte landete der Ball bei Harim Eroglu, der den Ball recht ungewöhnlich über Ellermann in die Maschen bugsierte (90.+4). Nach diesem neuerlichen und so späten Rückstand sind die Normannen nicht mehr zurück in die Partie gekommen. „Das war richtig bitter“, sagt Blaskic, der nun nach den Punkten gegen Großaspach giert. Bereits am Mittwoch geht es weiter mit dem nächsten Heimspiel, wieder gegen einen Favoriten in dieser Anfangsphase der Saison.

FCN: Ellermann – Avigliano (90.+ 3 Conradi), Rössler, Staiger, L. Molinari – Körner, Kianpour (76. Wilhelm) – N. Molinari, Gnaase, Kalafatis (88. Kopf) – Domic.
Tore: 1:0 Katsianas-Sanchez (51.), 1:1 L. Molinari (80., HE), 2:1 Eroglu (90.+4)