Frühe Führung für den FCN
Wenn nach der Partie gleich mehrere Stimmen laut werden, die sagen: „Wäre Ellermann nicht gewesen, dann wäre es deutlicher ausgegangen“, dann sagt das schon einiges aus und zeigt an, dass es ein verdienter Sieg des VfR Aalen gewesen sein muss. Die Normannia allerdings ist deutlich besser in die Partie gekommen und hat direkt mit ihrer ersten Chance das 1:0 erzielt (5. Minute). Mit einer feinen Einzelleistung setzte sich Joao Victor Schick auf der rechten Seite durch, überließ dann Marvin Gnaase den Ball, der abzog, an Aalens Schlussmann Andreas Wick aber scheiterte. Gnaase blieb aber in der Szene und staubte selbst zum 1:0 ab. Die erste Phase des Spiels gehörte den Hausherren. Nach einer Ecke ließ Wick den Ball aus den Händen rutschen, Joshua Kopf köpfte, traf aber nur das Netz oberhalb des Tores (12.). Nur zwei Minuten später tauchte Fabian Kianpour allein nach einer Ecke auf, brachte aber nicht genügend Druck hinter den Ball, sodass Wick parieren konnte (14.).Aalen drängt auf den Ausgleich
Auf der anderen Seite dann setzte sich das erste Mal Steffen Kienle durch, doch Valerio Avigliano grätschte in letzter Sekunde stark dazwischen (16.). Dann probierte es Stefan Wächter aus der Distanz, Yannick Ellermann im Tor bei der Normannia hatte Mühe, hielt den Ball aber (22.). Nur eine Minute später zog Lucas Farias Torres ab, doch wieder parierte Ellermann parierte (23.). Aalen wurde nun stärker und kam auch immer wieder gefährlich nahe an das Tor der Gmünder. Dann prüfte wieder Kienle Ellermann, der abermals prächtig reagierte, sogar den Nachschuss von Wächter aus knapp zwei Metern (28.), der dann aber im Abseits gestanden hätte. Die Normannia kam bei diesem Aalener Druck nur noch sporadisch nach vorne, Alexander Aschauer probierte es aus der Distanz, Wick war aber auf dem Posten (29.).Vier Minuten später köpfte auf der anderen Seite Mussa Fofanah freistehend aus der Kurzdistanz drüber. Kienles Schuss wurde abgefälscht zur Ecke (36.) und wieder nur eine Minute später traf Wächter den Außenpfosten. Quasi mit dem Pausenpfiff probierte es Wächter mit einem Freistoß aus knapp 20 Metern. Ellermann lenkte den Ball grade noch so um den Pfosten herum, prallte dann aber mit diesem zusammen (45.+1), konnte danach aber weiter spielen. Somit ging es mit dieser knappen Führung der Normannen in die Pause.
Immer wieder Ellermann
In der zweiten Halbzeit kamen die Aalener mit viel Druck aus der Kabine. Fofanah lief nach einem Steckpass von Kienle an Ellermann vorbei, wurde aber zu weit abgedrängt, sodass er nur noch das Außennetz traf (54.). Eine Minute später war es wieder Ellermann, der den VfR ärgerte: Einen Kopfball von Kienle lenkte er soeben noch um den Pfosten (56.). Doch nur eine Minute später war auch der bärenstarke Ellermann machtlos. Zunächst abgeblockt, kam irgendwie Kienle an den Ball und drückte den Ball zum 1:1 über die Linie (57.). Nach diesem Anfangsdruck bäumten sich die Normannen noch einmal auf. Aschauers Kopfball wurde von Wick pariert (62.) und der Freistoß von Nils Staiger flog knapp am Aalener Gehäuse vorbei (67.).Maksimovic sorgt für Entscheidung
Dann ließ wieder Ellermann den VfR verzweifeln: Einen Schuss von Michael Schaupp parierte er erneut sensationell (70.). Fünf Minuten später dann krönte Ellermann seine ohnehin sensationelle Leistung, als Fofanah frei vor ihm auftauchte, er aber stehen blieb und per Fußabwehr den Einschlag verhinderte (75.). Es blieb aber heiß im Strafraum, zwischendurch tickte der Ball schließlich vor die Latte, ehe es Wächter aus etwa 17 Metern probierte und tatsächlich doch noch Ellermann überwinden konnte – 2:1 für den VfR (76.). Für die Entscheidung sorgte schließlich Sasa Maksimovic mit einem trockenen Abschluss im Strafraum. Doch leicht machte es Ellermann seinen Widersachern nicht, zuvor hielt er im Eins-gegen-eins gegen Willie Till Sauerborn erneut ganz stark, der Ball aber landete vor den Füßen von Maksimovic. „Wir haben verdient gewonnen. Ich bin sehr zufrieden, hier bei der Normannia gewinnt nicht jeder mit 3:1“, freute sich Aalens Trainer Petar Kosturkov nach der Partie. Zumal das letzte Spiel des Jahres stets im Kopf bleibe.Stimmen zum Spiel: „Es war ein absolut geiles Wetter für ein Derby
Yannick Ellermann, FCN-Kapitän und Schlussmann: „Wir haben es verpasst, nach unserer Führung weiter aufs Tor zu spielen. Im ganzen Spiel hatten wir vielleicht zwei Torchancen. Aalen dagegen hat voll auf unser Tor gespielt, da muss man schon zugeben, dass der VfR verdient gewonnen hat, da brauchen wir nicht drum herumreden. Der VfR hat brutalen Druck aufgebaut. In der ersten Halbzeit haben wir es noch gut wegverteidigt bekommen, in der zweiten sind die Aalener dann irgendwann durchgebrochen. Insgesamt haben wir zehn oder elf Torchancen zugelassen, deswegen nochmal: Der Sieg des VfR ist völlig verdient. (Fazit zum Jahr) Wir haben eine ordentliche Hinrunde gespielt, aber auch keine sehr gute. Speziell gegen die Mannschaften von oben haben wir eigentlich alles verloren, gegen die hinteren haben wir die Punkte geholt. Deswegen stehst du da, wo du stehst. Jetzt werden wir erst einmal die Pause genießen.“Stefan Wächter, Offensivkraft des VfR Aalen: „Es war ein absolut geiles Wetter für ein Derby, das hat Spaß gemacht bei dem Wetter, da läuft es sich gleich noch einmal deutlich leichter. Die Normannia ist super hereingekommen ins Spiel, machte das Tor mit der ersten Chance. Danach sind wir aufgewacht, waren voll da und hätten auch schon in der ersten Halbzeit das 1:1 machen müssen. Der Ausgleich dann aber hat unglaublich gutgetan. Danach haben wir nachgelegt. Es war ein verdienter Sieg, davon bin ich überzeugt. Ich bin richtig stolz gemacht. Insgesamt haben wir einen großen Schritt gemacht in der Hinrunde, dafür, dass wir ein zusammengewürfelter Haufen gewesen sind. Mittlerweile greift immer mehr das eine Rädchen in das andere. Dieser Abschluss nun tut gut und so feiern wir noch eine schöne Weihnachtsfeier.“
Joao Victor Schick, FCN-Flügelspieler: „In der zweiten Halbzeit, als wir das 1:2 kassieren, fehlt bei uns etwas die Stimmung. Da hätten wir vielleicht noch ein paar Konter setzen, vielleicht etwas Druck entwickeln können. Aber es hat einfach diese Entlastung gefehlt. Nach dem 1:0 zur Pause haben wir uns natürlich insgesamt mehr erhofft. Gratulation an den Gegner, der einfach viel mehr Chancen gehabt hat als wir. Wir haben uns heute zu wenig gegenseitig gepuscht und nach dem Ausgleich dann sind wir ein bisschen weggebrochen. Jetzt gehen wir in die Winterpause, lassen alles etwas sacken und regenerieren, um dann im nächsten Jahr nochmal durchstarten. In den Spielen war es insgesamt ein Auf und Ab, mal haben wir gewonnen, dann wieder verloren, da fehlte insgesamt die Konstanz. Daran müssen wir arbeiten und schauen, dass wir auch gegen die oberen Teams mal Punkte holen. Außerdem müssen wir schauen, dass wir weniger Tore kassieren, da sind wir aber alle gefragt, müssen alle an uns arbeiten.“
Andreas Wick, VfR-Schlussmann: „Wir hatten echt richtig viele Chancen, aber Normannias Keeper hat super gehalten. Es war wegen des Wetters nicht leicht, speziell im Fünfmeterraum für die Schlussleute. Wir hatten 18 neue Spieler, da ist es doch klar, dass wir uns erst einmal finden müssen. Wir haben aber einen echt guten Teamspirit, verstehen uns untereinander wirklich gut und es ist gut, dass wir es auch auf den Platz übertragen.“