(läm) Im Profifußball ist er gemeinhin als Deadline Day bekannt. Im Amateurfußball geht ab Montag nichts mehr in Sachen Transfers. Oberligist 1.FC Normannia Gmünd hat diesen Freitag allerdings zu seinem persönlichen Deadline Day gemacht und sich die Dienste von Mert Arslan gesichert, ein ehemaliger Jugendspieler des FCN, der vom Regionalligisten 1. FC Lok Leipzig in den Schwerzer wechselt.
Stephan Fichter, Sportlicher Leiter der Normannia, ist seit geraumer Zeit mit Arslan in Kontakt und konnte ihn letztlich davon überzeugen, zu seinem Jugendklub zurückzukehren. Am Freitag schließlich hat Mert Arslan seinen Kontrakt bei den Leipzigern aufgelöst und ist ab sofort spielberechtigt für seinen Jugendklub. „Bei uns hat er nun die Möglichkeit, im familiären Umfeld wieder zu alter Stärke zurückzufinden, ausreichend Spielpraxis zu sammeln, um sich dann vielleicht irgendwann wieder für höhere Aufgaben zu empfehlen“, sagt Fichter zu diesem Last-Minute-Transfer. In der Regionalliga Nordost hat der 21-Jährige in seiner Zeit zwölf Partien absolviert. Dass man bei der Normannia gute Möglichkeiten hat, sich in den Fokus anderer Vereine zu spielen, das hat erst im vergangenen Sommer Henrick Selitaj bewiesen, der zum Nachbarn und Regionalligisten Göppinger SV gewechselt ist. Die Normannia legte dem Flügelflitzer keine Steine in den Weg. „Das gehört zu unserem Weg und dazu stehen wir“, unterstreicht Fichter.
Die 21-jährige Offensivkraft ist nicht nur wegen seiner Gmünder Vergangenheit kein Unbekannter auf der Ostalb. Von der Normannia wechselte er 2018 in die Jugend des 1. FC Heidenheim, absolvierte dort schließlich erfolgreich die U17 und die U19 bis hin zu einem Profivertrag 2022, den er beim damaligen Zweitligisten unterschrieben hatte. Nach einem Jahr im Profikader des FCH wechselte er schließlich in die Regionalliga Nordost, zum 1. FC Lok Leipzig. „Wir freuen uns wirklich, Mert bei uns zu haben, werden ihm aber gleichzeitig die nötige Zeit geben. In der Offensive ist er nahezu auf jeder Position einsetzbar, kann auf der Acht, der Zehn oder auch auf den Außen spielen“, freut sich Fichter. Insgesamt aber verspricht sich der Sportliche Leiter und natürlich Trainer Zlatko Blaskic eine Menge von Arslan. In Schwäbisch Gmünd wird Arslan nun vorerst im Schoß der Familie aufgenommen, die nach wie vor in Gmünd wohnhaft ist.
Dass es nach der Vertragsauflösung aber wieder in die Heimat gehen würde, das stand nicht direkt fest. „Ich hatte tatsächlich einige interessante Angebote. Allerdings war mir nach den Gesprächen mit Stephan Fichter schnell klar, dass ich wieder zurück zu meinem Heimatverein möchte“, sagt Arslan selbst zu diesem Transfer. Zu alter Stärke wolle er wieder zurückfinden, „vor allem wieder Spaß am Fußball finden“, sagt die Offensivkraft. „Ich freue mich schon sehr darauf, zur Mannschaft zu stoßen, möchte ihr möglichst schnell mit guter Leistung helfen“, so Arslan weiter.
Gegen Balingen stand Arslan noch nicht im Kader, in der kommenden Woche wird er erst einmal ins Gmünder Mannschaftstraining einsteigen, um dann möglichst schnell durchzustarten bei der Normannia.
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