(Läm) Dass man beim Tabellendritten, dem VfR Mannheim, verlieren könnte, das wussten sie beim Fußball-Oberligisten 1. FC Normannia Gmünd. Dass man aber mit 1:5 (1:3) unter die Räder kommen würde, damit hatte im Vorfeld niemand gerechnet. „Das war insgesamt schon eine brutale Niederlage. Verdient ja, aber doch um ein, zwei Tore zu hoch ausgefallen“, resümierte Normannia Gmünds Zlatko Blaskic deutlich ernüchtert.

Nach vier Minuten sah die Welt allerdings noch anders aus. Da besorgte Joao Victor Schick nämlich die frühe Gmünder Führung. Doch die Freude währte nur kurz, bereits nach acht Minuten erzielte der Mannheimer Pasqual Pander einen seiner drei Treffer (8. Minute). In Summe gelang ihm ein Hattrick in der ersten Halbzeit, womit er alleine die Partie auf 3:1 für den VfR stellte. Blaskic ärgerte sich, weil man eigentlich schnell im Spiel war und führte, doch viel zu schnell den Ausgleich bekam. „Da haben wir im Sechzehner viel zu schlampig verteidigt“, so Blaskic deutlich.

Nach dem Ausgleich der Mannheimer haben die Normannen allerdings wieder das Kommando übernommen, jedoch hat es nicht zu vernünftigen Abschlüssen gereicht. Stattdessen konterten die Gastgeber und trafen zum 2:1 durch Pander (22.). Kurz vor der Pause dann legte Pander noch einmal nach, das 3:1 glich kurzfristig der Entscheidung, denn danach ging es bereits in die Kabinen (45.+1). „Mannheim hat unsere desolate Abwehrleistung mit aller Konsequenz bestraft. In den entscheidenden Momenten hatten wir nicht die nötigen Mittel, gegen diese Qualität anzugehen“, so Blaskic.
Das aber wollten die Normannen noch nicht wahrhaben, die nach Wiederanpfiff wieder Richtung Mannheimer Tor stürmten.

Marvin Gnaase scheiterte in der 48. An Mannheims Schlussmann Witte, den Abpraller bugsierte Nico Molinarifreistehend über das Gehäuse. Zehn Minuten später hatte Tim Grupp Pech, als sein Schuss nur um Zentimeter das Tor verfehlte (58.). An diesem Nachmittag war es wie verhext für die Normannia: Luca Molinari probierte es ganz stark, doch der Ball prallte vom Innenpfosten wieder zurück ins Feld. Keine zwei Minuten später dann machte der VfR den Deckel drauf: gegen den Ex-Profi Andrew Wooten parierte Yannick Ellermann noch ganz stark, doch Gmünds Abwehr zeigte sich erneut indisponiert, sodass Mannheims Kapitän Gianluca Korte abstauben konnte (75.). Das brach schließlich auch die Gegenwehr der Normannen, die kurz vor dem Ende noch das bittere 1:5 durch Wooten schlucken mussten (87.).

Blaskic haderte trotz dieses am Ende deutlichen Ergebnisses mit mehrerlei Dingen. „Wir haben schwach verteidigt, waren inkonsequent in den Zweikämpfen, vor allem in der Box – da dürfen wir uns hinterher nicht beschweren“, so Gmünds Trainer. Und vorne habe man ebenfalls den „allerletzten Punch“ vermissen lassen. „Mannheim war mindestens eine Klasse besser als wir, das müssen wir jetzt einfach akzeptieren“, so Blaskic weiter. Trotz der Enttäuschung aber werde man sich bei der Normannia nicht umwerfen lassen, schickte Blaskic gleich wieder eine Kampfansage hinterher.Seit 2019 ist der Kroate bereits in Amt und Würden bei den Gmündern, fünf Gegentreffer hat es in seiner Verantwortung noch nie gegeben. „Das war das erste Mal für mich, aber vielleicht ist es ja für irgendwas gut“, sagt er achselzuckend. Im Idealfall für eine Leistungssteigerung am kommenden Spieltag.

FCN: Ellermann – Rössler (66. Scheible), Staiger, Kopf, L. Molinari – Grupp, Kianpour (46. Kalafatis) – Schick (77. Arslan), Gnaase (87. Barone), N. Molinari (82. Wilhelm) – Aschauer.

 0:1 Schick (4.), 1:1, 2:1, 3:1 alle Pander (8., 22., 45.+1), 4:1 Korte (75.), 5:1 Wooten (87.)