Die Enttäuschung saß tief bei Spielern, Fans und den Verantwortlichen der Gmünder Normannia. Der Verbandsligafünfte musste sich zum Rückrundenauftakt nach einer langen Winterpause dem Tabellenneunten Calcio Leinfelden-Echterdingen vor eigenem Publikum 0:2 geschlagen geben und rutschte auf Rang sechs ab.

Von einem „richtigen Dämpfer“ sprach ein enttäuschter FCN-Innenverteidiger Daniel Stölzel nach dem Schlusspfiff. „Das ist ein Rückschlag für uns“, nahm auch Normannia-Coach Zlatko Blaskic kein Blatt vor den Mund und gratulierte seinem Gegenüber Francesco Di Frisco zu einem verdienten Sieg.

Es sei klar gewesen, dass derjenige, der das erste Tor macht, auf dem engen Kunstrasenplatz im Schwerzer das Spiel gewinnen werde. Darauf hatte Blaskic angesichts einer kompakt verteidigenden Gästeelf seine Mannschaft bereits eingestellt.

Keine Ideen

Tatsächlich vermochten es die Gmünder lange Zeit nicht, gefährlich vor dem gegnerischen Keeper aufzutauchen. Zwar war die Normannia nach wenigen Minuten des gegenseitigen Abtastens das spielbestimmende Team. Was die Zuschauer allerdings vermissten, waren echte Torchancen. In Strafraumnähe fehlten der Normannia die gesamte Spielzeit über die Ideen und auch die Entschlossenheit, um den dicht gedrängten Echterdinger Abwehrriegel knacken zu können.

So blieben ein 30-Meter-Freistoß von Anthony Coppala, den Calcio-Keeper Bleron Berisha über die Latte lenkte, und ein 20-Meter-Schuss von Jermain Ibrahim lange Zeit die einzigen Gmünder Möglichkeiten.

„Das ist ein richtiger Rückschlag für uns!"

Zlatko Blaskic, FCN-Cheftrainer


Tim Grupp war es dann, der in der 37. Minute eine von insgesamt drei echten Torchancen vergab, als er bei seinem Kopfball wenige Meter vor dem Gehäuse nach einem Coppola-Freistoß nicht genügend Druck hinter den Ball brachte und Berisha sich das Leder angelte. Die anderen beiden Großchancen vergab Jermain Ibrahim. Aber auch er - der gegen den Oberligisten TSG Backnang zwei Treffer erzielt hatte - stellte Echterdingens Keeper mit seinem Kopfball nach einer Ecke vor keine allzu großen Probleme (43. Minute).

Dass er Mitte der zweiten Halbzeit aus kaum einem Meter Entfernung den Pfosten und nicht ins Netz traf, war bezeichnend für dieses Spiel der Normannia, die an diesem Nachmittag wahrscheinlich noch lange hätte spielen können, ohne einen Treffer zu erzielen.

Ohne Zielspieler „Aschi“

„Uns hat mit Aschi einfach unser Zielspieler gefehlt“, suchte Mittelfeldspieler Tim Grupp nach dem Abpfiff nach Antworten. Gemeint war FCN-Goalgetter Alexander Aschauer, der verletzungsbedingt ebenso nicht mitwirken konnte wie Felix Bauer (Geburt eines Sohnes).

Der Zielspieler der Gäste hieß in der 53. Minute Josip Biljeskovic, der einen Konter zur Echterdinger 1:0-Führung abschloss. Zwar vermochte es die Normannia in der Schlussphase, den Druck noch einmal zu verschärfen. Erfolgreich waren abermals die Gäste, die in der 90. Minute ihren 2:0-Sieg sicherstellten.

„Dass es ein schweres Spiel für uns werden würde, war uns bewusst“, sagte Stephan Fichter, der Sportliche Leiter der Normannia. „Wir wussten, dass wir auf einen defensiv eingestellten Gegner treffen würden. Die waren sogar noch defensiver als erwartet. Wir hätten in Führung gehen müssen. Nur so hätten wir in diesem Spiel Calcio bezwingen können.“ Dass es nicht geklappt hat, das macht Fichter auch an der fehlenden Durchschlagskraft seiner Mannschaft an diesem Nachmittag fest.

So haben sie gespielt

Normannia: Ellermann - Schuckenböhmer (65. Sanozidis), Körner, Stölzel, Iatan - Kianpour (87. Gjini), Grupp - Gnaase - Coppola, Fossi (65. Falcone), Ibrahim.
Tore: 0:1 Biljeskovic (53.), 0:2 Cardinale (90.)
Schiedsrichter: Martin Traub (Rottenburg)
Zuschauer: 125