Was passiert, wenn der 31-jährige Topscorer Alexander Aschauer ausfällt? Der Normannia-Goalgetter war bis zur Winterpause der Torgarant für den Aufsteiger aus Gmünd. 27 Treffer erzielte der Schwerzerclub in 19 Oberliga-Spielen - allein 12 davon gingen auf das Konto von Aschauer, der in allen Partien zum Einsatz kam. Müssen die Gmünder handeln, nachdem im Winter mit Gentian Lekaj (TSG Backnang) und Dogukan Dogan (Donzdorfer JC) zwei Stürmer den Vereinverlassen haben?

„Wir suchen nicht gezielt“, sagt Normannia-Trainer Zlatko Blaskic gelassen. Ein Neuzugang sei auch deshalb unwahrscheinlich, weil „ein Wintertransfer immer kompliziert ist und sich die Vereine oft querstellen“. Deshalb sagt Blaskic deutlich: „Ein Neuzugang ist im Moment sehr, sehr weit weg“.

Ibrahim Option für die Spitze

Der Gmünder Trainer ist angesichts der ausgedünnten Personaldecke im Sturm auch deshalb so entspannt, weil er mit dem wiedergenesenen offensiven Außenspieler Jermain Ibrahim eine Top-Alternative zu Aschauer habe. „Jermain könnte das auffangen. Er hat letztes Jahr, als Aschauer einige Spiele ausgefallen ist, die Position als alleinige Spitze bekleidet. Das hat er ordentlich gemacht, wir trauen ihm das zu“, so Blaskic.

Offensivspieler des FC Normannia Gmünd
  • Sturmzentrum: Alexander Aschauer, Louis Kaspar
  • Außenbahnspieler: Jermain Ibrahim, Henrick Selitaj, Miladin Filipovic, Luca Molinari, Nico Molinari, Kelecti Nkem
  • Spielmacher: Marvin Gnaase, Mustafa Sungur
Zudem hätte das Team mit dem jungen Louis Kaspar (10 Einsätze / 2 Tore) eine weitere Option für das Sturmzentrum. „Er ist eine klare Spitze, mit seinen 18 Jahren zwar noch sehr jung, aber er wäre auch noch ein Backup oder Partner von Aschauer, wenn wir mit zwei Spitzen spielen“, sagt der Gmünder Trainer. Blaskic hält große Stücke auf den jungen Stürmer. Aber: „Voraussetzung ist, dass er immer weiter dazulernt und bereit ist, unsere Anforderungen anzunehmen.“

Selitaj nicht im Sturmzentrum

Mit 19 Jahren ist Offensivmann Henrick Selitaj (14 Einsätze / 2 Tore) ebenfalls noch sehr jung, aber schon ein fester Bestandteil der Startaufstellung. Nach seiner auskurierten Schulterverletzung wird Selitaj allerdings weiterhin nur auf der linken Seite wirbeln und ist somit nicht für die Neuner-Position vorgesehen.

Ohne „falsche Neun“

Egal, wie die personelle Situation im Kader aussieht, eine „falsche Neun“ (nominelle Spitze, die sich aber ins Mittelfeld zurückfallen lässt) kommt für Normannia-Trainer Zlatko Blaskic auf keinen Fall in Frage. „Davon bin ich großer Gegner“, stellt der Gmünder Coach klar. „Jede Mannschaft braucht einen richtigen Neuner, einen Zielspieler, der Flanken verwerten, Bälle festmachen und körperlich behaupten kann.“