(cjk) Personell unverändert beim Feldspielerpersonal gegenüber dem Spiel gegen Tübingen, nahm Holger Traub dennoch intern zwei Umstellungen vor. So tauschten jeweils Nermin Ibrahimovic und Patrick Lämmle und Dominik Pfeifer und Marvin Gnaase ihre Positionen. Dies passte zur Ansage des Trainers und seinen Trainingsinhalten im Laufe der Woche, mehr Stabilität vor dem eigenen Strafraum zu bekommen, ohne spielerische Kreativität zu verlieren.

Diese personellen Wechsel verliehen den Normannen die gewünschte Stabilität, doch ohne eine mentale Veränderung der Gmünder Mannschaft wäre dieser durchaus überraschende Erfolg nicht möglich gewesen. Die Gmünder Mannschaft präsentierte sich als Einheit, setzte die Vorgaben des Trainers um und arbeitete über 90 Minuten gegen den Ball und den Gegner. Die Normannen setzten sportliche Härte und die Bereitschaft zum konsequenten Zweikampf ein und brachten dadurch die spielerisch unglaublich starken Gastgeber immer wieder in Schwierigkeiten. Von der ersten Spielminute an  versuchten die Normannen mit aggressiven Forechecking die Spielidee der favorisierten Ilshofener zu unterbinden und sie zugleich zu Fehlern zu zwingen. Aus diesen Fehlern im Spielaufbau der Gastgeber kreierten die Normannen immer wieder geschickt Offensivaktionen, die schlussendlich auch zu Toren führten. Nach einem unnötigen Rückstand der Gmünder in der 22. Minuten veränderten die Normannen ihre Spielanlage in der zweiten Halbzeit standen tiefer, konnten dadurch die Ilshofener Offensivaktionen  oftmals im Keim ersticken und selbst über Konter torgefährlich agieren. Mit zunehmender Spieldauer nach dem 1:1 in der 60. Minute durch Dominik Pfeifer versuchten die Gastgeber mit der Brechstange ihren Siegtreffer zu erarbeiten und spielten dadurch den Normannen mit einem überragenden Konterspieler Felix Bauer in die Karten. So gesehen war der Auswärtserfolg der Normannen nicht unverdient.

Mit einer Schocksekunde in der 2. Spielminute begann das Spiel für die Normanne. Ballverlust der Normannen im Mittelfeld Rummler schnappte sich den Ball und zog zielstrebig aufs Gmünder Tor, Patrick Lämmle konnte nur mit einer Aktion, die mit gelb gewürdigt wurde, den frühen Führungstreffer von Ilshofen unterbinden. Doch die Normannen ließen sich nicht beeindrucken und versuchten ihrerseits zum Torerfolg zu kommen, auf Vorlage von Fabian Kolb versuchten sich Felix Bauer und Marvin Gnaase erfolglos. Auf der Gegenseite konnte Patrick Lämmle in der 6. Minute Kurz in letzter Sekunde an einem Torschuss hindern. Das Spiel blieb auf hohem Niveau, wurde von beiden Teams schnell gemacht, die auch immer wieder Tormöglichkeiten kreierten. 11. Minute: Gmünder Ballverlust, Kettemann bediente den freistehenden Kurz, der an Ellermann im Gmünder Tor scheiterte. Auf der Gegenseite zwang Fabian Kolb Gehring zu einem Rettungsversuch, der fast zu einem Eigentor führte. In der 18. Minute stand wieder Yannick Ellermann im Mittelpunkt, Kurz wurde perfekt freigespielt, doch der Gmünder Tormann klärte sensationell. Im direkten Gegenzug wieder ein guter, öffnender Spielzug der Normannen über Dominik Pfeifer und Fabian Kolb, doch Wieszt im Ilshofener Tor konnte den präzisen Abschluss von Marvin Gnaase gerade noch entschärfen.

Dann die 22. Minute: Lienert bekam nach einer Finte der Gastgeber den Ball am Strafraum zugespielt, konnte sich noch etwas in eine bessere Schussposition bringen und überwand Yannick Ellermann aus 14 Metern mit einem Ball an den Innenpfosten, der dann ins Gmünder Tor ging. In den letzten 15 Minuten der ersten Halbzeit wollten die Gäste den Ausgleich erzwingen. Immer wieder mit guter Balleroberung gelangen den Normannen vielsprechende Aktionen vor dem Ilshofener Tor, die größte Chance hatte Fabian Kolb, der nach einer Fichter-Flanke gegen die Laufrichtung des Tormanns köpfte , aber Kettemann rettete in allerletzter Sekunde für seinen geschlagenen Tormann per Kopf. Durch eine etwas veränderte Spielkonzeption in der zweiten Hälfte stellten die Normannen die Gastgeber vor Probleme, die sie meist nur noch mit langen Bällen lösen konnten und dadurch den Normannen entgegen kamen, die diese Bälle abfangen konnten und mit schnellem Umschaltspiel ihrerseits gefährlich vor das Ilshofener Tor kamen. So in der 60. Minute als Dominik Pfeifer mit einem langen Ball auf die Reise geschickt wurde und relativ unbedrängt aufs Tor schießen konnte und das 1:1 erzielen konnte. Mit diesem Tor reizten die Normannen die favorisierten Gastgeber, die nun mit Macht vors Gmünder Tor stürmten und unbedingt ihren Führungstreffer erzielen wollten, doch gute Möglichkeiten wurden vergeben, so Gebert freistehend oder Hess, den Daniel Stölzel in letzter Sekunde abblocken konnte. Das Anrennen der Gastgeber gab den Normannen die Möglichkeit immer wieder mit gefährlichen Kontern selbst in Führung zu gehen.

In der 76. Minute so ein Konter über Dominik Pfeifer, der Felix Bauer bestens bediente, der sich durchsetzen konnte und im Strafraum gelegt wurde. Den fälligen Elfmeter verwandelte Dominik Pfeifer eiskalt zum 1:2. Ilshofen versuchte nun alles, um mindestens noch den Ausgleich zu erzielen, spektakuläre Szenen im Gmünder Strafraum spielten sich ab, doch die Gmünder Abwehr und Tormann Yannick Ellermann behielten die Übersicht und ließen keinen weiteren Gegentreffer mehr zu. Im Gegenteil hätten die Normannen in der 84. Minute bei einem Konter in Überzahl oder in der 88. Minute als Felix Bauer seine ganze Cleverness ausspielte und Simon Knecht bediente gar das 1:3 erzielen können, aber das wäre  wohl des Guten zu viel gewesen. Als nach 95 Minuten Schiedsrichter Zeiher das Spiel abpfiff, konnten die Normannen erstmals in dieser Saison jubeln.

Torfolge:
1:0 Lukas Lienert (22.)
1:1 Dominik Pfeifer (60.)
1:2 Dominik Pfeifer (77.) FE
Schiedsrichter: Michael Zeiher (Poppenweiler)
Zuschauer: 300
TSV Ilshofen: Wieszt, Kettemann, Gehring, Nagumanov (70. Weber), Kurz, Gebert (77. Varallo), Rummler, Wilske (73. Lehanka), Lienert, Hess, Schmezle
FCN: Ellermann; Fichter, Lämmle, Stölzel, Glück; Ibrahimovic (63. Kianpour), Gnaase (93. Widmann); Nuding (70. Knecht), Gnaase, Pfeifer (90. Milojkovic), Kolb; Bauer

Stimmen zum Spiel:

 
Ralf Kettemann (Spielertrainer TSV Ilshofen):
„Wir haben heute zu sorglos verteidigt, waren teilweise gegen quicklebendige Gmünder zu träge. Die Gmünder haben gut verteidigt, aber wir haben nach vorne nicht in gewohnter Qualität gespielt. Wir sind eigentlich gut ins Spiel gekommen, aber haben irgendwie nicht gut genug nach vorne gespielt. Der Elfmeter für Gmünd war ein klarer Elfer.“

Holger Traub:
„Wir sind mit 0:1 in Rückstand geraten, weil wir die spielerische Stärke Ilshofens im Zentrum nicht immer kontrollieren konnten. Nach unserer Umstellung haben wir sie zu Flanken und langen Bällen gezwungen und uns mit zwei richtig guten Angriffen belohnt. Ich muss heute meiner Mannschaft ein Kompliment machen, die unsere Vorgaben umgesetzt hat.“